Sie sind Politiker und schon gestorben? In den USA haben Sie sogar auf dem Wahlzettel das ewige Leben und können mit überwältigender Mehrheit gewählt werden. Der Demokrat Tony de Luca macht es vor.
von Max Erdinger
Bereits vergangenen Monat starb der langjährige Abgeordnete Tony de Luca aus Pennsylvania. Jetzt wurde er als appalachischer Gesandter für das Repräsentantenhaus wiedergewählt. Und zwar mit 85 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sein republikanischer Gegenkandidaten, quietschfidel, hatte keine Chance, wie der “Guardian” berichtet. Tony de Luca war 85 Jahre alt und nicht etwa erst Ende Oktober an einem Lymphom verstorben, sondern bereits am 9. Oktober. Am Wahltag war er also schon seit einem Monat nicht mehr unter den Lebenden. Und dann 85 Prozent. Das soll ihm mal einer nachmachen.
Nun wird es eine nachgeschobene Wahl in seinem Stimmbezirk geben. Man stelle sich das vor, wo überall innerhalb eines Monats nach seinem Dahinscheiden ein menschlicher Politiker abgemeldet werden kann. Bei der Krankenversicherung, beim Finanzamt, beim Einwohnermeldeamt – Tod & Teufel. Nur bei der Demokratischen Partei geht das nicht. Dort bleibt er Kandidat und wird auch gewählt. Mit 85 Prozent. Im Staate der volldemokratischen “Fettermans”.
John Fetterman ist aber auch besser dran als Tony de Luca. Fetterman hat einen Schlaganfall zwar überlebt, ist aber seither nie wieder so richtig auf den Damm gekommen. Hauptsache lebendig. Er ist zwar wesentlich jünger als Joe Biden, stammelt aber genauso wirres Zeug daher und vergißt oft mitten im Satz, worauf er hinauswollte. Den Satz, daß er alle Knackis freilassen will, hat er aber zu Ende gesprochen. Fetterman wurde von den anderen “Fettermans” in Pennsylvania trotzdem zum appalachischen Abgesandten für den US-Senat gewählt.
Rassistische Mathematiker
Übrigens muß in den USA die Mathematik entkolonialisiert werden. Das war dieser Tage eine andere Meldung aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bei der Mathematik scheint es sich um ein rassistisches Konstrukt zu handeln. Weiß der Geier, wer es gewesen ist, aber irgendwer hat auf jeden Fall schon einmal den Anfang gemacht, wie das untenstehende Bild nahelegt. Ach so, ebenfalls Pennsylvania. Fast schon überflüssig, es noch zu erwähnen.
Man vergleiche einfach die Prozentangaben mit der Zahl der Stimmen, um zu erkennen, was für ein gräßlicher Kolonialherr man bisher gewesen ist. Wenn 844.669 Stimmen stolzen 41,6 Prozent aller ausgezählten Stimmen entsprechen, – wieviel sind dann weniger als die Hälfte, also 370.706 Stimmen im Staate der “Fettermans”? – Ganz genau: Noch stolzere und entkolonialisierte 56,6 Prozent. Und zwar bei einem Auszählungsstand von 36 Prozent insgesamt. Nazi go home. Da staunt der Gauß und sagt zum Leibniz: “Alter, wir können einpacken. Die Neue Welt ist einfach too much für uns.”
Arizona
Die Wahlmaschinen von Dominion Voting Systems sind auch dieses Jahr wieder richtige Zicken und verweigern ihre demokratiefreundlichen Dienste. Das ist umso ärgerlicher, als daß Dominion Voting Systems mit einem ganzen Rattenschwanz anderer Firmen zusammen – SmartMatic etwa – in einem “Rat” der US-Regierung vertreten ist, der sich EISCC nennt und die Sicherheit US-amerikanischer Wahlen sicherstellen soll im Zeitalter von Cyber & Hacker. Bis gestern waren die Auszählungen in Arizona fast exclusiv im Gespräch. Die ersten waren sie auf jeden Fall, beginnend mit den Dominion-Zicken im inzwischen notorischen Maricopa County. Der Exclusivitäts-Status ist aber inzwischen futsch. Auch aus Wisconsin und Michigan werden Zahlenphänomene gemeldet, die mit der kolonialistischen Mathematik nicht so ohne weiteres zu erklären sind.
War es nicht Stalin, der einmal sagte, Wahlen würden nicht an der Urne, sondern bei der Auszählung gewonnen? Wer war jetzt dieser Stalin nochmal? – Ach ja, ein amerikanischer Demokrat war das, glaube ich. Man korrigiere mich, wenn es nicht stimmt.