Foto: Karl Lauterbach (über dts Nachrichtenagentur)

Hat sich Lauterbach auch seinen Professorentitel erschwindelt?

Seine unzähligen Corona-Lügen und Falschprognosen konnten Karl Lauterbach bislang nicht politisch schaden. Möglicherweise tun es aber hochbrisante Recherchen, die die “Welt” über Lauterbachs beruflichen Werdegang und seine biographischen Selbstauskünfte, insbesondere zu  behaupteten akademischen “Leistungen” und Verdiensten, zutage gefördert hat. “Wochenlang haben wir zu angeblichen Falschbehauptungen von Lauterbach bei seiner Bewerbung als Uni-Professor recherchiert”, teilt der verantwortliche “Welt”-Redakteur Tim Röhn mit.

Und er nimmt ein brisantes Resultat der bevorstehenden Enthüllungen vorweg: Belege “für angeblich eingetriebene Drittmittel in Millionenhöhe”, von denen Lauterbach in seiner Bewerbung als Tübinger C4-Professor berichtet hatte, lassen sich nicht schlichtweg nicht finden. Es deutet somit einiges darauf hin, dass Lauterbach, der praktisch nie als Arzt gearbeitet hat, sich mit diesem prestigeträchtigen Beruf jedoch seit jeher schmückt, auch seinen Professorentitel mit unwahren Angaben ergaunert hat.

Nicht nur unseriös, sondern hochgestapelt?

Konkret hatte Lauterbach behauptet, er habe – angeblich als „Studienleiter“ – zwei Millionen Dollar für eine Mammakarzinom-Studie eingeworben. Diese Studie, so Röhn, existiert zwar – doch ihr Leiter war nicht Lauterbach, sondern ein Christian Mittermayer. Lauterbach war nicht einmal Mitautor und wurde auch ansonsten darin nirgends erwähnt. Desweiteren anderem findet sich in Lauterbachs Angaben die Behauptung,  er habe 100.000 Dollar für ein US-Projekt organisiert. Dies wird von dem zuständigen Projektleiter bestritten.

Gegenüber der “Welt” teilte ein Sprecher Lauterbachs lapidar mit, dieser könne auf konkrete Nachfragen keine Antworten geben – weil es sich schließlich um Vorgänge von “vor einem Vierteljahrhundert” handele. Dass Lauterbach jedoch etwas zu verbergen haben scheint und nicht daran denkt,, die brisanten Widersprüche auszuräumen, zeigte seine brüske Ablehnung eines angefragt Gesprächs mit der “Welt”. Auch eine persönliche Beantwortung von Fragen lehnte er ab. Zumindest diese Reaktionen decken sich ganz mit dem Bild eines Hochstaplers und Parvenüs – ein Verdacht, den Lauterbach mit seiner rundum unseriösen und widersprüchlichen alarmistischen Politik wiederholt nährte.

Mit der Geduld am Ende

In den sozialen Medien sorgten Röhns Bekanntmachungen für großes Aufsehen. Ein Kommentator auf Twitter brachte es auf den Punkt: “Soviel steht fest: Sollte sich bestätigen, dass Lauterbach bei seinen Uni.-Bewerbungen getrickst und Berufungskommission getäuscht hat, dann ist er weder als Universitätsprofessor noch als Minister weiter tragbar.” Al Capone wurde am Ende auch nicht wegen seiner eigentlichen Untaten zu Fall gebracht, sondern wegen einer schnöden Steuerermittlung. Es zählte nur noch, dass er mit legalen Mitteln aus dem Verkehr gezogen wurde – und was ihn am Ende aus den Positionen verschwinden ließ, in denen er Schaden anrichtete, und vor Gericht brachte, war völlig sekundär. An diesem Punkt sind wir mit Lauterbach schon lange.

Zwar sind Plagiate, gefakte und aufgehübschte Lebensläufe und biographische Münchhauseniaden in den Ampel-Parteien heute nicht einmal mehr Kavaliersdelikte und haben weder Giffey noch Baerbock am Ende geschadet. Im Fall Lauterbachs jedoch könnte dies anders aussehen, weil mit ihm insgeheim auch aus dem eigenen politischen Lager viele die Geduld verloren haben – und dankbar für jede sich bietende Gelegenheit sind, die diesen Panikpriester und hochgradig verhaltensauffälligen Scharlatan endlich aus dem Amt befördert.

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