Hinrichtujng oder Zwangs-OP für schwule/lesbische Iraner (Symbolbild:Imago/FutureImage)

Der Westen mag die iranisch-saudische Einigung nicht

Für China ist die vermittelte Einigung zwischen den bislang verfeindeten Staaten Iran und Saudi-Arabien zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen ein großer politischer und diplomatischer Erfolg.

 Von Wolfang Hübner

Und für den von den USA dominierten Unwertewesten ist das keine gute Nachricht. Denn die Entspannung zwischen zwei ölreichen wichtigen Ländern signalisiert erneut, dass sich weltpolitisch neue Horizonte abzeichnen. Die alte angloamerikanische Spezialität, Staaten zum eigenen Vorteil gegeneinander auszuspielen und aufeinander zu hetzen, verliert zusehends an Wirksamkeit. Zwar sind nun der schiitische Iran und das radikalsunnitische Saudi-Arabien nicht gleich die besten Freunde, aber offenbar auch nicht mehr geneigt, sich demnächst an die Kehle zu gehen.

Für die mit den USA in Konfrontation stehenden Großstaaten Russland und China verbessert sich die internationale Lage mit der Emanzipation der Saudis von Washington. Immer deutlicher geht es auf eine multipolare Welt zu, in der die Supermacht USA nicht mehr die erste Geige spielen kann, weil ihre auf der Dollar-Währung und militärischen Potenzen beruhende Macht erodiert. Diese Entwicklung lässt die USA unter ihrer imperialistischen politischen Elite zu einer großen Gefahr für die Menschheit werden. Denn Washington ist offenbar bereit, seinen bisherigen Status als einzige Supermacht weder mit China noch einer anderen Macht zu teilen. Die wachsende Multipolarität können die USA aber nur militärisch aufhalten – nämlich um den Preis eines Weltkriegs.

Was dieser für Deutschland bedeuten würde, muss hier nicht ausgeführt werden. Es ist ein Glück für die AfD, dass sie in Dimitrios Kisoudis einen brillanten Analytiker als Grundsatzreferent für den Parteivorsitzenden Tino Chrupalla hat, der diese weltpolitische Perspektive erkannt hat. Davon zeugt auch Kisoudis jüngster Eintrag bei Facebook: „Europa muss sich aus dem Vasallenstatus lösen und in der entstehenden multipolaren Weltordnung einen eigenen Pol bilden. Weil diese Ordnung in Asien entsteht, ist die Orientierung nach Osten unabdingbar. Dass Teile der europäischen Rechten ausgerechnet in der Ära Biden ihr Herz für die Westlichkeit entdeckten, ist aus einer inneren Logik oder autonomen strategischen Erwägungen heraus nicht zu erklären. Diese strategische Fehlentscheidung ist schwerstens und könnte der politischen Stilrichtung, die als Populismus bezeichnet wurde, den Garaus machen.“