Verunfalltes E-Auto - Symbol für Marktfähigkeit und Zukunft der ganzen Technologie? Foto: Imago

Sobald Subventionen wegfallen, bricht der Absatz ein: Toyota-Boss rechnet mit E-Mobilität ab

Akia Toyoda, der Präsident des weltgrößten Automobilherstellers Toyota, hat der Elektroauto-Hysterie, von der ganz besonders Europa besessen ist, eine herbe Ohrfeige verpasst. Wie so oft, stehen Fachleute den Hirngespinsten von Politikern und Ideologen ablehnend gegenüber. So erklärte auch Toyoda, dass die Mitarbeiter der Autobranche „größtenteils eine schweigende Mehrheit“ bilden würden, die sich frage, „ob es wirklich in Ordnung ist, sich nur auf den Elektroantrieb als einzige Option zu fokussieren“. Jedoch würden sie denken, dies sei „der aktuelle Trend“ und sie sich deswegen nicht kritisch äußern könnten.

Da die richtige Antwort immer noch unklar sei, solle man sich nicht nur auf eine Option beschränken. Er kritisierte auch, dass sich viele Politiker und Manager sich von medialen Kampagnen von Tesla, Rivian und Lucid stark beeinflussen lassen. Zu den Problemen der E-Mobilität zählt Toyoda die Rohstoffbeschaffung für Batterien oder Antriebsmotoren. Zudem sei auch der Verkaufspreis von E-Autos nach wie vor viel zu hoch im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor oder Hybridmodellen. Und schließlich fände sich fast nirgendwo auf der Welt ein ausreichend ausgebautes Netz von Landestationen. Deswegen und weil die Reichweite noch immer ein Problem sei, würden potentielle Käufer abgeschreckt. Die Gespräche, die er mit Politikern führe, um vor den Risiken einer einseitigen Fixierung auf den E-Antrieb zu warnen und stattdessen für Technologieoffenheit zu plädieren, seien „ernüchternd“, klagte Toyada, der mit seinen Vorbehalten nicht allein ist.

Reine Augenwischerei

Aus der Spitze des Mazda-Konzerns kam der Hinweis, dass der Umstieg auf E-Autos sich nur bei Kleinwagen lohne, weil der Rohstoff- und Energieverbrauch bei der Produktion großer Antriebsbatterien in einem zu großen Missverhältnis zum Resultat stehe. Auch sonst scheint sich langsam die Erkenntnis durchzusetzen, dass es sich bei den steigenden Verkaufszahlen von E-Autos um Augenwischerei handelt, da das Ganze politisch gewollt und daher hoch subventioniert ist. Das deutsche Beispiel zeigt, dass der Absatz sofort einbricht, wenn diese Subventionen wegfallen.

Laut Hildegard Müller, der Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), wird der Marktanteil von E-Autos in diesem Jahr von 31 auf 28 Prozent sinken. Um das Vertrauen in die E-Mobilität zu stärken, brauche es „die Gewissheit, jederzeit und überall unkompliziert laden zu können“. Um das Ziel der Ampel-Regierung von einer Millionen Ladestationen bis 2030 zu erfüllen, müsste der Ausbau der allerdings verfünffacht werden. Nur unheilbare Optimisten werden das in diesem Land, indem fast nichts mehr nach Plan funktioniert, noch für möglich halten. (DM)

 

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