Wissen vs. Glauben: “Ist das noch (Klima-)Wissenschaft oder kann das weg?”



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Die unfehlbare “Konsenswissenschaft” (Symbolbild:Imago)

Um rational und sachorientiert an einer Diskussion teilzunehmen, sind ein gewisses Fachwissen sowie die Fähigkeit, unabhängig vom Thema methodisch sowie authentisch-ergebnisoffen zu recherchieren, wesentliche Voraussetzungen. Beim Thema Klimaveränderungen bedeutet das: Der Erkenntnissuchende benötigt bestimmte (idealerweise exzellente) mathematische Fertigkeiten unter anderem in den Bereichen Statistik, partieller Differentialgleichungen und algorithmisch-iterativer Denkmodellentwicklungen. Des Weiteren braucht er ein fundiertes Wissen über die Thermodynamik, welches wiederum voraussetzt, dass die benannten mathematischen Fertigkeiten dazu existieren. Und: Da Wissenschaftsliteratur in Englisch verfasst ist, braucht er passable Englischkenntnisse, sonst kann er den Stand der internationalen Forschung nicht erfassen. Übrigens: Der Begriff “Klimaveränderung” ist hier absichtlich gewählt: Es muss im Deutschen eigentlich tatsächlich Klimaveränderung und nicht “Klimawandel” heißen – denn worin oder in was sollte sich das Klima bitte “wandeln”? Es handelt sich stets nur um Veränderungen der klimatischen Verhältnisse, nicht um eine (Ver- oder Um-)Wandlung.

Tatsache jedenfalls ist, dass weder die allermeisten gläubigen Anhänger der Lehre vom globalen menschengemachten Klimaveränderung noch deren Kritiker auch nur über hinreichendes mathematisches Basiswissen verfügen, um Behauptungen und Prognosen beurteilen oder eigene wissenschaftliche Aussagen dazu treffen zu können – als da insbesondere wären Folgen und Reihen, Integral- und Differentialrechnung, weiterführende Fourier-Analysis oder Geometrie. Viele Zeitgenossen haben mittlerweile ja schon große Schwierigkeiten, auch nur simpelste Anwendungen wie etwa Prozentrechnung durchzuführen. Wer wissenschaftliche Arbeiten nicht lesen und verstehen kann, ist daher in der Debatte außen vor, und selbst wer gut Englisch versteht, dürfte trotzdem nicht in der Lage sein, einer wissenschaftlichen Facharbeit (scientific paper) inhaltlich zu folgen, wenn er es nicht eigens gelernt hat.

Mangelndes Verständnis für Zusammenhänge

Aber kommen wir analytisch und rational-logisch zum Punkt. Die Frage ist ganz einfach: Was berechtigt Gläubige, sie überhaupt ernst zu nehmen – ganz unabhängig davon, was und woran sie glauben? Hand aufs Herz: Der Großteil der Menschheit ist fachlich unqualifiziert und somit ungeeignet, zur Diskussion über die Gründe von Klimaveränderungen etwas beizutragen, weil ihnen dazu schlicht Grundwissen und fachliche Voraussetzungen fehlt. Doch wo das Wissen fehlt, wird es durch Glauben ersetzt. Mangelndes Verständnis für Abläufe und Zusammenhänge führt unweigerlich in die Abhängigkeit, glauben zu müssen – auch wenn es sich dabei um ein Glaube in die Wissenschaft handelt. Man verlässt sich gewissermaßen darauf, dass die Klimaforscher, Experten und Wissenschaftler, denen man dieses Fachwissen unterstellt, objektiv und sachlich urteilen.

Doch ist dieser Glaube gerechtfertigt? inwieweit ist Wissenschaft heute noch sachorientiert und ergebnisoffen? Forschungsgelder werden heute in der Regel von Nichtwissenschaftlern vergeben. Die Protagonisten der Macht sowohl politischer Parteien als auch von NGOs folgen ideologischen Zielen – und dem Geld. Wissenschaftler lassen sich durch Forschungsgelder und Zeitgeistmeinungen kaufen oder zumindest instrumentalisieren und beeinflussen; als jüngste Beispiele mag man die Coronamaßnahmen-Befürwortung und die Verharmlosung der Impfungen sehen, die sich im Nachhinein als extrem “einseitig” mit teils katastrophalen Folgen für die Betroffenen darstellen. In dem Zusammenhang sei an das Zitat von Christian Morgenstern erinnert: “Keine Kirche hält ihre Gläubigen so streng am Wickel wie die ‘moderne Wissenschaft’ ihre Gemeinde.” Wohl wahr.

Unvollständige Modelle

Etliche von den Positionen des Weltklimarats (IPPC) abweichende Wissenschaftler haben sich mittlerweile aus dem Gremium frustriert zurückgezogen, da ihre Interpretationen dort beharrlich ignoriert wurden. Die Auswahl der vom IPCC ausgewerteten wissenschaftlichen Arbeiten ist damit unvollständig. Der “Konsens” einer angeblich überwältigenden Wissenschaftlermehrheit wird auch durch aktive Ausgrenzung oder gezielt herbeigeführte Resignation von “dissenting votes” erreicht, deren Sichtweisen dementsprechend in der Öffentlichkeit nicht mehr vorkommen oder als unseriös verleumdet werden. Gerade beim Klimathema ist dies fatal, denn das globale Wetter – respektive “Klima” – ist grundsätzlich ein unzuverlässiges Konstrukt, das anhand extrem unterschiedlicher lokaler Ereignissen in mehr oder weniger willkürlich festgelegten Bereichen und zudem noch anhand unvollständiger Modelle beschrieben wird. Wichtige klimatische Prozesse im Bereich der natürlichen Klimafaktoren bleiben vom Weltklimarat unberücksichtigt und werden auch nicht als mögliches Szenario in den Klimamodellen durchgespielt.

Ein weiterer Aspekt wissensfeindlicher Einseitigkeit geht von den Medien aus. Postuliert menschengemachte Klimaveränderungen sind natürlich deutlich schlagzeilenträchtiger als natürliche Ereignisse. Auch werden Narrative geformt, die von materiellen und/oder ideologischen Interessen motiviert werden und die auf sensationsfähigen Spekulationen aufbauen. Der Aufruf “Folge der Wissenschaft” kommt demzufolge in den Medien immer und nur dann omnipräsent vor, wenn die Ergebnisse zu den bevorzugten Zeitgeistideologien passen. Schon lange gilt, was Theodor Fontane sagte: “Wir stecken bereits tief in der Dekadenz. Das Sensationelle gilt und nur einem strömt die Menge noch begeisterter zu – dem baren Unsinn.”

Zum Mitdenken

Bevor man reflexartig in großen Dimensionen denkt, hier einmal einige Beispiele im „Kleinen“, wie falsch die Handlungswelt auf Grundlage verbreiteter Narrative war und ist. Schon seit vielen Jahren werden vermehrt Kaiserschnitte durchgeführt, weil niemand mehr die Haftung übernehmen möchte, selbst bei kleinen Komplikationen eine natürliche Geburt durchzuführen – obwohl diese in den seltensten Fällen misslingt. Früher wurden bei allen möglichen Beschwerden Menschen zur Ader gelassen. Amerikanische und britische Politiker logen willentlich über die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Iraks, wie sich später herausstellte. Claas Relotius schrieb zahlreiche Lügen-Geschichten für den “Spiegel”, die sich gut verkauften. Es gibt zunehmend Menschen, die nur noch „vorbeugend“ und risikovermeidend leben wollen, um dann kerngesund sterben zu können. Der Wunsch, immer und überall fit zu sein, ist zu einer Ersatzreligion geworden. Viele glauben, man müsse stets ausgeglichen und bestens gelaunt sein, immer gut schlafen und extrem belastbar sein.

Insbesondere Verfechter hochspekulativer Klimamodelle wären gut beraten, das eine oder andere aus der Wissenschaftsgeschichte einmal vergleichend zur Kenntnis nehmen. So war im 17. Jahrhundert Georg Ernst Stahl neben Johann Joachim Becher ein Hauptbegründer der “Phlogistontheorie”, welche Oxidations- und Reduktions-Prozesse damals hinreichend verständlich machen konnte. Die Phlogistontheorie regte dazu an, „feinst verteiltes Phlogiston” aufzufangen, zu untersuchen und ermöglichte eine Systematisierung von Stoffgruppen. Antoine Laurent de Lavoisier ersetzte nachfolgend dann das “Phlogiston” durch die „kalorische Substanz“, die gleichfalls unsichtbar sei, kein Gewicht besäße und sich zwischen den Molekülen aufhielte. Als klar wurde, das die Phlogistontheorie unhaltbar war, versuchten die Verteidiger dieser Theorie wie etwa Henry Cavendish, Joseph Priestley und Carl Wilhelm Scheele mit allen Mitteln, an ihr festzuhalten, indem sie modifizierte Phlogiston-Modelle kreierten. Die heutigen Klimamodelle erinnern mit ihren ständigen Fehlprognosen und Nachjustierungen an die Phlogistontheorie, nur eben moderner und deutlich komplexer wunschkonzipierter. Die Dogmatik jedoch ist dieselbe.

Persönliches Fazit

Ich möchte es einmal kurz und knapp auf den Punkt bringen: Ich habe unter anderem Physik studiert und besitze daher ein hinlängliches physikalisches wie auch mathematisches Wissen. Ich verfolgte beim Thema “Klimawandel” noch nie eine Ideologie. All meine Recherchen haben ergeben: Klimaveränderungen sind natürlicher Bestandteil der Erdgeschichte. Dass der Mensch lokal Einfluss auf das Klima nimmt, ist nachgewiesen (man betrachte als ein Beispiel von vielen nur die Karibikinsel Hispaniola: Die Abholzung in Haiti hatte und hat katastrophale Auswirkungen auf das Klima respektive die Natur vor Ort. Ganz anders sieht es in dem anderen Teil der Insel, der Dominikanischen Republik aus, wo dieser Raubbau durch Abholzung nicht stattfindet).

Eine globale, signifikante, menschengemachte Klimaveränderung auf den Ausstoß von menschengemachten CO2 als Ursache zu reduzieren, ist aus vielerlei Gründen und bereits analytisch falsch. Zudem sind die menschengemachten CO2-Mengen so verschwindend gering, dass es wahrlich eines Heeres von unwissenden Gläubiger, manipulativen und meinungsverzerrenden Mainstream-Medien und korrupten Wissenschaftler bedarf, diesen physikalisch-mathematischen Nonsens zu verbreiten und darauf die Forderung zu etablieren, dass wir uns und die Welt “dekarbonisieren” müssten. Ich bin gerne bereit, hier Aufklärung für Ergebnisoffene zu betreiben. Was ich jedoch nicht mehr tun werde, ist, Diskussionen mit unbeirrbaren Gläubigen zu führen, die kein oder nur rudimentäres Wissen in den Bereichen Physik und Mathematik besitzen. Generell sollten “Strenggläubige” sowie  Nichtwissende keinen Einfluss auf Entscheidungen nehmen dürfen, die am Ende viele betreffen – insbesondere dann nicht, wenn die gelebte oder öffentlich-medial geforderte Irrationalität nach immer mehr Verboten schreit. Deshalb sollten Glaubensfanatiker und Laien auch nicht in der Regierung sitzen. Das ist keine emotionale Privatmeinung, sondern ein wohl nachvollziehbarer, logischer und rationaler Standpunkt. Oder wollen Sie etwa, dass statt hierfür ausgebildeter Piloten Annalena, Robert, Ricarda oder Luisa das Flugzeug landen, in dem Sie sitzen?

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