Michael Ballweg (IMAGO/ Carmeletmc-fotografie.de)
Michael Ballweg (IMAGO/ Carmeletmc-fotografie.de)

Querdenken-Gründer Ballweg will mit Letzter Generation zusammenarbeiten

Der Gründer der Querdenken-Bewegung Michael Ballweg kann sich vorstellen, mit den Klima-Terroristen der Letzten Generation zusammenzuarbeiten. Aus seiner Sicht ähneln seine Ziele denen der Klima – Weltuntergangssekte. 

Am Dienstag wurde der Gründer der Querdenken-Bewegung, Michael Ballweg, aus der neunmonatigen Untersuchungshaft aus der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim entlassen. Im Video-Format “Schuler! Fragen, was ist” – inzwischen von Youtube gelöscht, aber hier zu sehen – bekundete Ballweg, dass er seine Verhaftung als Beispiel für den schändlichen Umgang mit Menschen, die anderer Meinung sind, sieht. Ihm zufolge sei es falsch, solche Menschen mundtot zu machen.

Im kurz darauf zelebrierten Interview mit den öffentlich-rechtlichen SWR machte Ballweg klar, wer für ihn zu diesem Kreis gehört: Die links-radikalen Klima-Irren von der Letzten Generation. Mit diesen Klima-Terroristen könne er sich vorstellen, zusammenzuarbeiten, so Ballweg. Er habe kurz vor seiner Freilassung noch einen Brief an die “Klimaaktivisten” verschickt, berichtet hierzu die Berliner Zeitung. Einige Standpunkte von Querdenken und der Letzten Generation würden sich überschneiden, meint der Querdenker.

Spätestens nach nachfolgender Aussage könnte man gewillt sein, anzunehmen, dass Ballweg während seines neunmonatigen Knastaufenthalt schweren psychischen Schaden davon getragen hat. Denn: Ballweg erklärte, dass das Ziel von Querdenken in erster Linie Friede und ein selbstbestimmtes Leben sei und das aus seiner Sicht den Zielen der Letzten Generation gleiche. Sollte es Ballweg hinter den schwedischen Gardinen nicht mitbekommen haben, dass die apokalyptische Endzeitsekte in der grünen Verbotspartei ihre Wurzeln hat und für alles steht, nur nicht für Freiheit? Offensichtlich fehlt ihm diese grundlegende Info. Nach Ballwegs Sicht stehe einer Kooperation mit diesen Klima-Irren nichts im Weg.  Die Strafen, die gegen Mitglieder der Letzten Generation, beispielsweise für Straßenblockaden verhängt wurden, hält der Querdenken-Chef für unverhältnismäßig hoch. Eine Reaktion auf seinen Brief an die Letzte Generation habe er noch nicht erhalten, so die Berliner Zeitung. Auch den Hupfdohlen von Fridays for Future wolle er einen Brief schicken.

Ballweg bekundete gegenüber dem SWR, das er auch nach Ende der Corona-Pandemie politisch weiterhin aktiv sein wolle. Seinen Lebensmittelpunkt werde er aus dem grünen Baden-Württemberg weg  in die Mitte von Deutschland verlagern.

Ballweg war 2022 wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit Spenden für die Querdenken-Bewegung verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden. Das Oberlandesgericht Stuttgart begründete die Freilassung am Dienstag damit, dass die Fluchtgefahr wegen der langen Dauer der Untersuchungshaft und der zu erwartenden Strafe gesunken sei. Die Auflage sieht vor, dass der Querdenken-Gründer die Adressen von zwei Personen benennt, über die er zuverlässig erreicht und zum Prozess geladen werden kann. Ballweg beteuert seine Unschuld. (SB)

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