Bild: Welt Online

Statt angekündigten „ukrainischen Familien“ kamen 700 bärtige Asyl-Männer

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Im nordrhein-westfälischen Kreis Unna werden seit geraumer Zeit sogenannte “Flüchtlinge” in einer Zeltstadt im Ortsteil Selm-Bork untergebracht. Den Bürgern wurde erzählt, es handle sich dabei ausschließlich um ukrainische Familien. Stattdessen bekam die 7.000 Einwohner zählende Gemeinde 700 Flüchtlingsmänner in ihr Leben gesetzt. Die hilflose Gegenwehr: Eine Petition, mit der um mehr Sicherheit gebettelt wird. 

Mit einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit wurden die Bewohner des nordrhein-westfälischen Ortsteil Selm-Bork betrogen. Wie aus einem Video der Welt zu erfahren ist, wurde den 6.000 Einwohnern erzählt, es seien ukrainische Flüchtlingsfamilien, die in die errichtete Flüchtlingszeltstadt einziehen werden. Jedoch handelt sich um rund 750 junge, orientalisch aussehende Männer, die den mittlerweile hoch verängstigten Bürgern durch in dreiste Lüge mitten in ihr Leben gepflanzt wurde.

Die Zeltstadt für Geflüchtete in dem 6.000 Einwohner-Stadtteil sorgt laut Berichten Borker Bürger für gravierende Sicherheitsprobleme. Nach erfolglosen Vorstößen beim Selmer Bürgermeister starteten Einwohner eine Petition an den Landtag NRW. Ihr Ziel: kurzfristig zunächst eine deutlich höhere Polizeipräsenz zu erreichen. Sowie, dies vor allem, das Bewusstsein zu schaffen,  dass die Relation von 750 männlichen Migranten in einem Dorf mit 6.000 Einwohnern eine Schieflage darstellt, in der weder Akzeptanz für die Flüchtlingsunterkunft wachsen noch Integration gelingen kann.

Man fühle sich regelrecht „belagert“, heißt es in der Eingabe der Einwohner. Straftaten durch Asylbewerber würden kleingeredet oder ignoriert, vorgetragene Sorgen heruntergespielt. Tatsächlich gibt es im Presseportal der Kreispolizei Unna bis dato keine einzige Meldung über Straftaten oder auch nur Ordnungswidrigkeiten im Umfeld bzw. im Zusammenhang mit der Zeltstadt. Das deckt sich mit der Berichterstattungspraxis über Einsätze an der Erstaufnahmeeinrichtung Unna-Massen: Auch darüber wird initiativ bis auf Ausnahmen nie berichtet. Wenn Vorfälle öffentlich werden, geschieht das fast ausnahmslos auf Hinweise von Anwohnern, so das Portal Ausblick am Hellweg.

Zwischenzeitlich wurde – wie es im besten Deutschland, das wir je hatten, an unzähligen Orten notwendig ist – ein Sicherheitsdienst eingerichtet, der mit zwei Männern von 13 bis 21 Uhr vor Ort patrouilliert, denn „Vorfälle gab es schon“ und das Benehmen einiger sei „offensichtlich unangebracht“, wie es  im Video der WELT vorsichtig heißt.

Die Bürger haben jetzt zusätzlich eine Onlinepetition gestartet. Ihr Ziel: „Wir wollen wieder Dorfleben in Bork!“

Auszug aus dem Petitionstext:

Für eine politisch-strukturell nachholende und nachhaltige Entwicklung von Selm Bork im Sinne aller!

Kaum hat man ein Thema sachlich in den Diskurs gebracht, erfolgt schon die mediale Färbung.

Wir stehen jedoch für Sachlichkeit, auch wenn das Thema für viele mit großen Emotionen verbunden ist. Ein Beispiel für die von uns gemeinte Färbung ist die fälschlich dargestellte Petition an den Landtag. Denn diese hieß immer schon: „Sicherheit in Bork (Selm) im Hinblick auf die Notunterkunft für Geflüchtete“ (es ist ohnehin verwunderlich, da diese unter dem Titel auch beim Land vorliegt; im Übrigen mit einer Liste von vorliegenden Klarnamen zu jedem bisher dokumentierten Sachverhalt).

Wir wollen wieder DorfLEBEN, wir wollen wieder in Bork leben. Damit gemeint ist, dass Bork einen politisch-strukturellen Nachholbedarf hat.

Thematisch scheint es viele Anliegen der letzten Zeit gegeben zu haben und der Unmut, auch in den eigenen Reihen der Parteien, ist zum Teil erheblich.

Wir möchten in den Austausch kommen und Interessierte, gern gemeinsam, mit einer Petition für unseren Ort vor dem Stadtrat und dem Kreistag zu den Problemen in Bork vertreten. Auf Probleme, die teilweise Jahre nicht tatkräftig und ehrlich angegangen wurden, müssen nun Taten folgen.

Uns freut es, das politische Interesse geweckt zu haben. Wir waren in der Kürze der Zeit positiv überrascht, dass aus der Mitteilung, dass es keine Probleme gegeben haben soll innerhalb einer Woche solch‘ zahlreiche Ideen und Taten folgten. Diesen erstaunlichen Sinneswandel begrüßen wir! Zu fragen wäre nun, wie ernst gemeint der plötzliche Gedanke der Integration ist, wenn zuvor nie Derartiges verhandelt wurde. Scheinbar macht man sich zum ersten Mal Gedanken darüber, welche Freizeitmöglichkeiten man den Geflüchteten einräumen könnte. Dennoch ein erster und wichtiger Schritt!

Stellt das großartig angekündigte Vorhaben sich im Nachgang als politische Eintagsfliege heraus?

Die Debatte um Integration erübrigt sich derzeit bei einer Betrachtung der Verweildauer und des Fehlens einer für alle erforderlichen Infrastruktur, die hinter anderen Orten, wie Selm weit zurückreicht (warum wird also in Selm die kleinere Unterkunft und Bork die Riesenunterkunft betrieben?). Der Treffpunkt und Sportplatz für die Jugend im Ort wird überfrachtet. Neue politische Überlegungen zielen auf Sportgeräte in der Flüchtlingsunterkunft ab. Fernab, dass man wahrscheinlich wieder nicht weiß, wer diese zahlen soll, bleiben den Jugendlichen in Bork diese Neuanschaffungen dann verwehrt. Hinter dem Zaun der Flüchtlingsunterkunft betätigt sich dann eine Gruppe Männer, isoliertet vom Rest in Bork. Darunter verstehen wir keine Lösungen, die im Sinne einer Integration zu verstehen sind.

Wenn man also im Sinne der Integration und Begegnung keine Ankerpunkte für alle schafft, die nicht konfliktreich überfrachtet werden, weil der Etat fehlt, dann muss man vielleicht einmal ehrlich sein und einsehen, dass über 700 Männer in einer Unterkunft ohne Infrastruktur und Internet in einem Ort mangelnder Infrastruktur zu viele Isolierte sind. Da hilft romantisieren von politischen Integrationsidealen auch nichts, zumal die Initiativen dürftig erscheinen. Hier kann man ansetzten!

Die Politik kann sich somit nun ehrlich machen und die strukturelle Vernachlässigung der letzten Jahrzehnte für nun „alle 7700 Borker“ (Bezugnahme auf die Ruhrnachrichten) anpacken und nachhaltig bewältigen.

Wenn man mit solch kleinen Mitteln schon so viel erreicht, wie könnte es dann sein, wenn wir gemeinsam zusammenstehen?

Gemeinsam und nicht einsam. Wir Borker Bürger für den Zusammenhalt! Im Miteinander und nicht gegeneinander. Also, lasst uns in einen Austausch kommen!

(SB)

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