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Kiffer-Debatte geht weiter

Während unsere Wirtschaft dahinsiecht, die Gesellschaft auseinanderbricht, die Infrastruktur einem Schrottplatz gleicht und Gewalt den öffentlichen Raum beherrscht, haben unsere Politiker ganz andere Sorgen:

Vor der geplanten Befassung des Kabinetts mit der Cannabis-Legalisierung in der kommenden Woche hat der Deutsche Hanfverband Kritik am Gesetzentwurf geübt. “Wir hoffen, dass spätestens im parlamentarischen Verfahren handwerklich schlecht gemachte Inhalte des Gesetzes abgeändert werden”, sagte Simon Kraushaar, Sprecher des Verbandes, der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgabe). Das betreffe beispielsweise die Pläne, selbst bei kleinsten Überschreitungen der bisher sehr rigiden Besitzmengen das Strafrecht greifen zu lassen.

“Eine Ordnungswidrigkeit wäre aus unserer Sicht der bessere Weg”, so Kraushaar. Zudem seien die bislang geplanten Abstandsregelungen zu Kitas, Schulen und Spielplätzen realitätsfremd und rein praktisch kaum umsetzbar. Gesundheitsminister Lauterbach hatte in dieser Woche vor Cannabis-Konsum vor dem 25. Lebensjahr gewarnt und eine Informationskampagne angekündigt.

Der Hanfverband sieht diese als verspätet an. “Die geplante Kampagne zur Aufklärung über Risiken des Cannabis-Konsums begrüßen wir sehr. Allerdings hätte sie aus unserer Sicht schon deutlich früher beginnen müssen”, sagte Sprecher Simon Kraushaar.

“Bereits in den vergangenen Monaten hätte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung etwa mit neu konzipierten Materialien an Schulen über die Gefahren und Möglichkeiten der Schadensminderung informieren können, damit junge Erwachsene aufgeklärt sind, wenn die Legalisierung kommt”, so Kraushaar.

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hat die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ebenfalls begrüßt, den Gesetzentwurf zur Cannabis-Legalisierung in der kommenden Woche ins Kabinett einzubringen. “Die Beratung im Kabinett ist ein wichtiger Schritt zu einer kontrollierten Abgabe von Cannabis. Für mich ist dieser ganze Gesetzesprozess ein Weg, um alte Denkmuster in der Sucht- und Drogenpolitik aufzubrechen”, sagte Blienert der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgabe).

“Wir brauchen diese offene, lange und aufrichtige Debatte. Wichtig ist jedoch, am Ende muss das Gesetz auch praktikabel sein, um den verbesserten Gesundheits- und Jugendschutz und die Austrocknung des Schwarzmarktes zu erreichen”, so Blienert. “Mit der kontrollierten Abgabe von Cannabis müssen wir die Prävention von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen, die Suchtprävention und Suchthilfe vor Ort stärken und Jugendliche über mögliche Risiken aufklären”, mahnte der Drogenbeauftragte.

Hanfverband und Drogenbeauftragter – typisch deutsche Worte, die es in anderen Sprachen mit Sicherheit nicht gibt. Aber Leute, legalisiert endlich SÄMTLICHE Drogen, auch Alkohol und Tabak und diese elende Diskussion im Sommertheater hat endlich ein Ende. (Mit Material von dts)

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