Deutschland hat wohl selten so einen arroganten und bürgerfeindlichen Typen in einer Führungsposition erleben müssen:
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht für die von der FDP wieder angestoßene Debatte über Atomkraftwerke keine Chance. “Das Thema Kernkraft ist in Deutschland ein totes Pferd”, sagte Scholz am Freitag dem Deutschlandfunk für das sogenannte “Interview der Woche”, das am Sonntag ausgestrahlt wird. Er glaube gar nicht mal, dass die Kernkraft zu Ende sei, sie werde nur in Deutschland nicht mehr eingesetzt.
Wer hierzulande neue Kernkraftwerke bauen wolle, brauche dafür 15 Jahre und müsste 15 bis 20 Milliarden Euro pro Stück ausgeben. “Ich brauche gar kein Machtwort sprechen, denn die Fakten sind ja so, dass mit dem Ende der Nutzung der Atomkraft auch der Abbau begonnen hat”, sagte Scholz. In Bezug auf die selbst aus seinen eigenen SPD-Reihen geäußerte Forderung nach einem speziellen “Industriestrompreis” erneuerte der Kanzler seine Skepsis: Es sei leichter, das dafür notwendige Geld zu verteilen als zu sagen, wo es herkommen solle.
Mittel- und kurzfristig sei der Ausbau der erneuerbaren Energien der bessere Weg. “Genau diese Kräfte haben wir jetzt entfesselt”, sagte Scholz, im Juni seien so viele Windkraftanlagen genehmigt worden, wie nach seiner Einschätzung für das Erreichen der gesteckten Ziele erforderlich seien.
Kräfte wurden entfesselt, die jeden und alles niedermähen: Die Wirtschaft, die Gesellschaft, das ganze Land.
Die Realität ist nämlich wie in fast allen Bereichen eine ganz andere:
Deutschlands Strombedarf wird auch im August zu einem immer größeren Teil durch Stromimporte gedeckt. Zwar hat Deutschland schon in der Vergangenheit in einzelnen Monaten mehr Strom ein- als ausgeführt, doch sind die Importe seit Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke am 15. April deutlich gestiegen, wie Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, über die der “Spiegel” berichtet. Vom 1. bis 31. August überstiegen die Importe die Exporte um 5.733 Gigawattstunden, dies entsprach knapp 16 Prozent des Strombedarfs in dem Zeitraum.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mahnt dennoch zur Gelassenheit. “Ob wir Strom importieren oder exportieren, sagt nichts darüber aus, wie viel eigene Erzeugung wir zur Verfügung haben”, sagte Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Die Zahlen sagten vielmehr “etwas über den Preis der Erzeugung aus”.
Seit dem Atomausstieg bestehe die gesicherte, planbare Leistung in Deutschland vor allem aus konventionellen Erdgas- und Kohlemeilern. “Diese sind oft teurer als Erneuerbare und auch Atomstrom im Ausland”, so Meyerjürgens. Ein theoretischer Weiterbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke wäre für das Netz nicht schädlich gewesen, so Meyerjürgens.
“Aber wir brauchen die Leistung nicht, wir können sie mit Gas- und Kohlekraftwerken ersetzen”, sagte der Tennet-Manager. “Das erhöht allerdings den CO2-Ausstoß.”
Was für ein selbstfabriziertes Desaster. Aber da der Leidtragende der Bürger ist, spielt das für die üblen Typen da oben auch keine große Rolle. Sie wollen ernsthaft als Klimaretter in die Geschichte eingehen. Sie werden allerdings als die größten Versager in die Geschichte eingehen. (Mit Material von dts)