Foto: Von lassedesignen/Shutterstock

Inflation: Der Staat als Gewinner, der Bürger als Verlierer

Gut, dass das mal jemand zugibt. Die Inflation kommt dem Staat gerade recht. Er nimmt zum Leidwesen seiner Bürger immer mehr Steuern ein, während das Volk wohl bald am Hungertuch nagen muss:

Vor der neuen Steuerschätzung rechnet DIW-Präsident Marcel Fratzscher angesichts der hohen Inflation kurzfristig mit einem stabilen Wachstum der Steuereinnahmen. “Der Staat ist der große Gewinner der hohen Inflation, da diese die Steuereinnahmen deutlich erhöht. So dürften die Steuereinnahmen 2023 um drei Prozent steigen, obwohl die Wirtschaft schrumpft”, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der “Rheinischen Post” (Donnerstag).

Und hier seine “nette” Geste:

“Die Bundesregierung sollte nicht, wie bisher, diese höheren Steuereinnahmen primär an Unternehmen und an Spitzenverdiener zurückgeben, wie sie dies mit dem Inflationsausgleichsgesetz getan hat”, sagte Fratzscher. “Sondern primär an die am stärksten betroffenen Gruppen, beispielsweise durch das versprochene Klimageld”, forderte der Berliner Ökonom. Für die deutsche Konjunktur sei es zu früh, um Entwarnung zu geben.

Die deutsche Wirtschaft könnte auch im dritten Quartal schrumpfen und die Erholung 2024 dürfte eher schwach ausfallen. “Meine größte konjunkturelle Sorge gilt dem privaten Konsum, denn die hohe Inflation trifft vor allem Menschen mit mittleren und geringen Einkommen sehr hart und wird sich auch im kommenden Jahr negativ auf den Konsum auswirken. Auch die höheren Zinsen dürften ihre volle bremsende Wirkung erst noch entfalten”, warnte er.

An diesem Donnerstag legt der Arbeitskreis Steuerschätzung seine neue Einnahmenprognose für Bund, Länder und Gemeinden vor.

Während der Staat also weiterhin gut verdient und das schwer verdiente Geld seiner Bürger für ideologische Projekte verpulvern kann, hat die Inflation noch weitere Nachteile. Zumindest stellt der Vorstandsvorsitzende des größten europäischen Wohnungsunternehmens Vonovia die Mieter in Deutschland aufgrund der Mechanik der Mietspiegel auf weiter steigende Mieten ein. “Die inzwischen höheren Neuvertragsmieten fließen aufgrund des Mietspiegel-Betrachtungszeitraums gedämpft und mit Zeitverzug in die Mietspiegel ein”, sagte Rolf Buch dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe). “Dies wird auch dazu führen, dass die Mieten noch anziehen, selbst wenn die Inflation wieder runtergeht.”

Wie stark Vonovia die Spielräume des Mietspiegels ausreizen wird, hängt laut Buch vom jeweiligen Einzelfall ab. “Wir halten uns an den jeweiligen Mietspiegel und achten dabei auf eine soziale Ausgewogenheit. Zudem haben wir ein umfangreiches Härtefallmanagement. Jeder, der ein Problem mit einer Mieterhöhung hat, soll sich bei uns melden – und dann finden wir eine Lösung.” Buch will sich nicht darauf festlegen lassen, an das obere Ende des Mietspiegels zu gehen: “Wir haben unser eigenes Geschäftsmodell und orientieren uns nicht in erster Linie am Wettbewerb”, erläutert der Manager. Die Miethöhe bei Vonovia sei abhängig “von dem Wohnort, dem dort gültigen Mietspiegel und der individuellen Mietsituation.”

Schon klar. Tatsache aber ist: Es gibt immer weniger Wohnraum, weil das Bauen von der Regierung künstlich verteuert wurde, gleichzeitig gibt es immer mehr Bürger, die eine Wohnung brauchen, was nur bedeuten kann: Die Mieten werden weiterhin explodieren.

Deutschland ist lost. (Mit Material von dts)

3ffe71a80bad49cdb160a708d2a6b510