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Niederlande: Fischer sollen eigene Boote zerstören

Nach langen Verhandlungen hat die niederländische Regierung den Landwirten und Fischern, die größere Grundschleppnetze besitzen, einen Vorschlag gemacht: Die Fischer können ihre Betriebe und Boote an die Regierung verkaufen, aber nur unter der Bedingung, dass sie ein Berufsverbot akzeptieren. Die natürliche Produktion von Lebensmitteln wird durch Züchtung in Industriebetrieben ersetzt.

Die Niederlande als Forschungsobjekt für künstliche Lebensmittel.

Die natürliche Lebensmittelproduktion soll durch die Verarbeitung in Industriebetrieben ersetzt werden. Die EU und die niederländische Regierung wollen im ersten Schritt 3000 Landwirte aus ihren Betrieben entfernen. Man zahlt 120 % des Wertes ihres Besitzes, dafür müssen sie aber ein Berufsverbot in allen EU-Ländern akzeptieren, sonst droht ihnen die Enteignung.

Die Regierung behauptet zwar, man würde den Landwirten bis zu 120 Prozent des Marktpreises bieten, der Preis aber ist inzwischen um die Hälfte gesunken ist, weil die Bauernhöfe in der Nähe von Naturschutzgebieten liegen. Obwohl das erklärte Ziel der Regierung darin besteht, bis zu 3.000 Farmen zu kaufen, wurden bis September 2022 nur 20 Höfe verkauft. Inzwischen meldeten an 200 Landwirte den Verkauf an, was allerdings weit vom Ziel entfernt ist.

Nun geht es auch den Fischern an den Kragen

Die Fischer müssen sich bereit erklären, ihre Boote zu zerstören und in den nächsten fünf Jahren kein neues Boot zu kaufen, um ihren Betrieb an die Regierung verkaufen zu können. Die Fischer mit größeren Booten, die auf der Nordsee fahren, befinden sich in einer finanziellen Notlage, die ihnen fast keinen anderen Spielraum ermöglicht als zu verkaufen. 444 Millionen Euro wurden von der Regierung 2022 bereit gestellt, um die Fischereiflotte zu zerstören. Hinzu kommen mehrere Milliarden um die Bauernhöfe aufzukaufen, natürlich handelt es sich hier um Steuergeld.

Nutztiere schaden dem Klima enorm, so WHO, EU und UNO. Man möchte die Landwirtschaft und Fischerei abschaffen und nach der Zerstörung der natürlichen Lebensmittelproduktion sollen industrielle Produktionen die Nahrungsmittel ersetzen. Als Grund für diesen Vorgang wird der Stickstoffverbrauch genannt, dieser soll bis 2030 um 50 % reduziert werden, obwohl die Atmosphäre zu fast 80 Prozent daraus besteht.

Riesige Summe Fördergeld zur Finanzierung der industriellen Produktion

Und diese Unternehmen der industrielle Produktionen stehen bereits in den Startlöchern. Der Google Gründer Sergej Brin hat Hunderte Millionen Euro in den Niederlanden investiert, um Fleisch in der Petrischale industriell zu züchten. Das Unternehmen „Mosa Meat” wurde 2016 bis März gegründet und hat inzwischen 96 Millionen Dollar an Kapital von verschiedenen Investoren erhalten, natürliches Fleisch soll auf Dauer eher nicht mehr erhältlich sein, nun diese Investitionen sollen sich auszahlen. Das Unternehmen UPSIDE Food hat bisher knapp 6 Millionen Dollar an Investitionen erhalten. Das Unternehmen Eat Just wurde mit 465 Millionen Dollar finanziert. Riesige Summe zur Finanzierung der industriellen Produktion erklären das Interesse des Finanzkapitals. Unter den Investoren findet sich auch der „Umwelt- und Klima-Botschafter“ der UNO.

Die ETC Group berichtete im Jahr 2022, dass vier bis sechs Konzerne die meisten Sektoren der Agrarwirtschaft beherrschen – darunter Saatgut, Agrochemikalien, Tiergenetik, synthetische Düngemittel, Rohstoffhändler, und Lebensmittellieferungen – und in jedem dieser Sektoren bereits jetzt 40 % oder mehr des Marktes kontrollieren. Ob es sich hier um Klimarettung handelt, bleibt fraglich. Im April dieses Jahres erschien dazu eine Preprint Studie mit dem Titel „Environmental impacts of cultured meat: A cradle-to-gate life cycle assessment“ (Umweltauswirkungen von kultiviertem Fleisch: Eine Ökobilanz von der Wiege bis zur Bahre).Die Autoren kommen zum Schluss, dass diese Art der Produktion wesentlich schädlicher für Umwelt und Klima ist, als Viehzucht.

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