Wer Tagesschau, ZDF heute oder Radio hört, dem fällt sofort die Kindersprache auf, mit welcher heute Politik verkauft wird. Die Bildungsmisere der letzten 20 Jahre brachte Schüler hervor, die dann später als Erwachsene nur noch mit „La-la“-Sprache erreicht werden können. Wie weit das Land der Dichter und Denker doch gesunken ist.
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Hier ein Beispiel für Leichte Sprache:
Der Bundestag hat ein neues Gesetz gemacht.
400 Abgeordnete waren dafür, 200 waren dagegen.
Es ging um Cannabis. Früher sagte man Haschisch.
Cannabis ist eine Droge. So wie Bier, aber anders.
Das Gesetz sagt, dass Erwachsene Cannabis haben dürfen.
Es gibt aber Regeln dafür.
Am 1. April soll das Gesetz starten.
Vorher muss noch der Bundesrat zustimmen.
Der Bundesrat ist so ein Gemeinderat aller Bundesländer.
Einige Bundesländer sind nicht einverstanden.
Es ist nicht sicher, ob sie zustimmen werden.
Vielleicht müssen sie einfach vorher noch einen Joint rauchen.
Das Gesetz erlaubt, Cannabis zu konsumieren und anzubauen.
Eine landwirtschaftliche Ausbildung wird nicht verlangt.
Aber man darf es nicht in Geschäften verkaufen.
Auf der Straße darf man es aber kaufen. Oder im U-Bahnhof.
Manche Leute finden das Gesetz nicht gut.
Andere Länder haben Cannabis schon erlaubt.
Zum Beispiel manche Bundesstaaten in den USA.
Der Präsident raucht auch, meint man, wenn man ihn reden hört.
Das Gesetz soll helfen, den illegalen Verkauf von Cannabis zu stoppen.
Ein Ziel ist, den Schwarzmarkt kleiner zu machen.
Aber es gibt ja keine richtigen Läden, wo man es kaufen kann.
Viele Leute sind derzeit wegen Cannabis vor Gericht.
Die Polizei ist skeptisch, ob das Gesetz hilft.
Sie denken, der Schwarzmarkt bleibt.
Die fliegenden Händler im Görlitzer Park leben schließlich davon.
Erfahrungen aus anderen Ländern sind unterschiedlich.
In Kanada kaufen viele Leute Cannabis legal.
Der Preis ist für manche zu hoch.
Deshalb werden die Hanfpflanzen jetzt blühen.
Und duften tun sie bis in den Hausflur.
In Deutschland ist das Gesetz weniger streng.
Es erlaubt nur den Eigenanbau und den Besitz.
Ein Verkauf in Geschäften ist noch nicht erlaubt.
Das könnte für Gelegenheitsnutzer uninteressant sein.
Sie kaufen vielleicht weiterhin auf der Straße.
Experten warnen vor Risiken für junge Leute.
Das Gehirn entwickelt sich bis 25 Jahre.
Im Bundestag dauert das deutlich länger.
Cannabis kann auch schädlich sein.
Das Gesetz beinhaltet Aufklärung über Risiken.
Es ist verboten, Cannabis an Kinder und Jugendliche weiterzugeben.
Jugendliche sind aber die besten Kunden.
Es gibt Regeln, wo man nicht kiffen darf.
Zum Beispiel auf Spielplätzen und in Schulen.
Dort wir es nur verkauft, die Händler aus Afrika sind überall.
Vor dem Bundestag ist es auch nicht verboten.
Werden wir den süßlichen Geruch vor dem Portal riechen?
Die Polizei und Justiz machen sich Sorgen.
Das Gesetz könnte viel Arbeit machen.
Kiffer, die sich an die Regeln halten, werden nicht bestraft.
Das bedeutet viel weniger Arbeit für den Staatsanwalt.
Und weniger Arbeit für die Richter.
In Zukunft gibt es vielleicht weniger Gerichtsfälle.
Man darf nicht mehr als 25 Gramm Cannabis bei sich haben.
Zu Hause darf man aber 50 Gramm besitzen.
Man muss also zwei Mal spazieren gehen, um einzukaufen.
Die Dealer brauchen bislang keine Gewerbeanmeldung.
Sie verdienen deshalb steuerfrei. Bares ist Wahres.
Dies ist ein Anreiz für junge Leute und ein Berufswunsch.
Texte in Leichter Sprache
Texte in Leichter Sprache sind auch zu finden auf den Internetseiten vieler Behörden. Sind etwa wesentliche Teile des Staatsvolks bereits ohne Cannabis-Joints schon so umnachtet? Dass das Regieren deshalb leicht vonstattengeht, wundert daher nicht.
Gesundheitsministerium:
Seiten des Bundesgesundheitsministeriums in Leichter Sprache:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/leichte-sprache