Allianz (Bild: shutterstock.com/JeanLucIchard)

Video von JA geteilt: Allianz entlässt Mitarbeiterin wegen “rechter Umtriebe”

Die Allianz hat einer Mitarbeiterin gekündigt, weil sie ein Video von der Jungen Alternative geteilt hat. Dieser Frau wird das Recht abgesprochen, eine eigene politische Meinung zu haben und diese auch zum Ausdruck zu bringen. Als die geschasste Mitarbeiterin dies für die NPD tat, scheint es die Allianz indes nicht gekümmert zu haben.

Im März hatte die Mitarbeiterin des Versicherungsriesen Allianz auf ihrem privaten Instagram-Profil ein Video des AfD-Nachwuchspolitikers Eric Engelhardt gepostet. Dieser ist Mitglied im Bundesvorstand der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA), berichtet der öffentlich-rechtliche NDR und vergisst natürlich nicht, zu unterrichten, dass die JA bundesweit, also auch in Mecklenburg-Vorpommern, vom verlängerten politischen Arm dieser Regierung, dem Verfassungsschutz, als gesichert rechtsextremistisch eingestuft ist.

In dem Videoclip, den die Allianz nun zum Anlass genommen hat, die Mitarbeiterin zu feuern, sagt der AfD-Nachwuchs Engelhardt unter anderem, “die ostdeutsche Jugend ist rechts” und lasse sich von “linken Lehrern” nichts sagen. “Ein starkes Land braucht eine starke Jugend, sei also nicht schwach, sondern stolz auf deine Heimat!” Dann zeigt das Video eine Demonstration der JA.

Zur Begründung, warum die Mitarbeiterin eine eigenen politische Meinung nun mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bezahlen muss, heißt es von Seiten des Allianzkonzern: Das Teilen solcher Videos entspreche nicht den Grundsätzen und Werten des Unternehmens. “Wir distanzieren uns ausdrücklich davon”, so eine Sprecherin gegenüber dem mutmaßlich im Hintergrund Beifall klatschenden NDR. Die Allianz schiebt dann noch die ausgelutschten Worthülsen hinterher, dass das Unternehmen aus der Geschichte wisse, dass Freiheit und Demokratie hart erarbeitet worden seien. Auch von weiteren Aktivitäten der Frau distanzierte sich der Konzern.

Und diese scheint den Konzern bislang wiederum nicht gestört zu haben. Denn laut NDR habe die Mitarbeiterin für die NPD-Landtagsfraktion gearbeitet und in einem Interview, dass dies “mehr als nur ein Job” sei. Außerdem kandidierte sie erfolgreich bei der Kommunalwahl 2009 in Rostock für die Partei, legte ihr Mandat aber zugunsten des damaligen NPD-Politikers David Petereit nieder. Später heiratete sie einen früheren NPD-Politiker aus Sachsen und nahm dessen Familiennamen an, berichtet die Staatstrompete, die offensichtlich den Eindruck vermitteln will, dass die Frau nun endlich zu Recht ihres Arbeitsplatzes enthoben wurde.

Der Videoersteller, Eric Engelhardt, Landesvorsitzender der JA-Thüringen, macht den Vorfall auf X publik und versucht, zusammen mit der Bürgerinitiative EinProzent, Kontakt zu der geschassten Allianz-Mitarbeiterin aufzubauen:

(SB)

 

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