Grüne Bevormundung im Wortsinn: Özdemir will die Essgewohnheiten der Deutschen regulieren

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Teil einer “Flaschensammlung” namens Bundesregierung: Landwirtschaftsminister Özdemir (Foto:Imago)

Agrar-Minister Cem Özdemir hat zwar, wie alle Ampel-Minister, nicht die geringste fachliche Qualifikation für sein Amt, dafür aber hat er wie auf ein anderer Grünenfunktionäre die Verbotssucht seiner Partei vollständig verinnerlicht: Statt sich für die durch zahllosen Schikanen bedrängten Landwirte einzusetzen, will er den Bürgern lieber vorschreiben, was sie zu essen haben. Deshalb treibt er die Senkung von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln voran. In bewährter Manier haben passende “Experten”, in diesem Fall vom staatlichen Max-Rubner-Institut, im Auftrag Özdemirs die gewünschte pseudowissenschaftliche Grundlage für die neuesten Grünen Bevormundungs- und Regulierungspläne geliefert. Zuerst einmal wurde dazu der übliche politische Handlungsbedarf konstruiert, weil private und freiwillige Anstrengungen nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hätten: So wird im Bericht des Institut pflichtschuldig bejammert, die Reduktionsbemühungen hätten „in den letzten Jahren teilweise nachgelassen oder sind zum Stillstand gekommen“.

Getreu der Devise” Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt” droht Özdemir daher, er wolle nun die „objektive, wissenschaftlich fundierte Grundlage“ gegenüber der Lebensmittelwirtschaft „einfordern“. Denn: “Wir alle tragen Verantwortung“, verkündete er in der üblichen Phraseologie. Bis Jahresende sollen nun „für relevante Lebensmittelgruppen Reduktionsziele vorliegen“, und zwar „selbstredend mit dem Ziel einer anschließenden Umsetzung“, wie ein Ministeriumssprecher klarstellte, um auch ja keinen Zweifel daran zu lassen, dass sein Minister ernst zu machen gedenkt. Der Zucker-, Salz- und Fettanteil sei in vielen Produkten viel zu hoch – deshalb soll es nun Fertigprodukten wie Tiefkühlpizzen und Tütensuppen oder Erfrischungsgetränken an den Kragen gehen. In den Supermarktregalen soll nur noch landen dürfen, was “grün-halal” ist nach den Wünschen der deutschen Gängelungs- und Volkserziehungspartei. Die implizite Unterstellung der Unmündigkeit der Bürger, eigene Entscheidungen für sich zu treffen und selbst zu entscheiden, in welchem Maße sie gesundheitliche und sonstige Lebensrisiken einzugehen bereit sind, trieft auch hier aus jeder Pore.

Was nicht grün-halal ist, wird aussortiert

Einmal mehr erweist sich hier die unfassbare Dreistigkeit und Selbstanmaßung der Grünen: Ein dilettantischer Minister tut das Einzige, was er kann, nämlich sein Amt zur Bevormundung der Menschen zu missbrauchen. Allein ist er in dieser Regierung nicht: Von der Heizung über das Auto bis hin zur Art, wie die Menschen noch sprechen dürfen, nichts ist mehr vor der grünen Regulierungswut sicher. Christoph Minhoff, der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und des Dachverbands der deutschen Lebensmittelindustrie (BVE) kritisierte ironisch: „Ständig beteuern, man wolle die Leute nicht bevormunden, aber dann Rezepturen vorgeben, passt nicht zusammen. Was kommt als Nächstes: Schwärzungen in Kochbüchern?!“ Der Präventiv-Mediziner Johannes Scholl erklärte: „Fett einzusparen macht die Leute nicht schlanker. Gesättigte Fette sind nicht per se ungesund. Vollfette Milchprodukte wie Naturjoghurt und Käse schützen sogar vor Schlaganfall. Und die eigentliche Ursache für die Zunahme von Übergewicht und Diabetes sind zu viele Kohlenhydrate aus Brot, Reis, Kartoffeln, Nudeln und Zucker bei zu geringer körperlicher Aktivität.“ Allerdings sieht auch Scholl den Schlüssel bei Empfehlungen, nicht Verboten: Er rät dazu, „weitgehend auf Fertigprodukte zu verzichten und frische, möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu essen“.

Sich aber vielleicht einfach mal komplett aus den Essgewohnheiten der Menschen herauszuhalten, ist für den tiefen Linksstaat offenbar keine Option mehr. Das sieht man auch beim gelben Koalitionspartner so: FDP-Agrar-Experte Gero Hocker erinnerte daran, dass „Unternehmen produzieren, was am Ende über die Ladentheke geht. Und gerade bei Fertigprodukten wollen die Leute schnell eine leckere Mahlzeit auf dem Tisch haben. Damit sollten Politiker kein Problem haben.“ Am Ende wird sich die FDP freilich auch hier wieder von den grünen Ideologen über den Tisch ziehen lassen: Weil Grüne nämlich mit allem (außer mit ihren eigenen Privilegien) hadern, wird es irgendwann demnächst wohl tatsächlich noch so weit kommen, dass ein Minister und ein staatliches Institut der Lebensmittelindustrie eine Auswahl einzig zulässiger Rezepte und Rezepturen vorschreiben, um formal freie Bürger von ihrer Meinung nach schädlichen Ernährungspraktiken abzubringen.

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