Onkel Dagobert (Bild: shutterstock.com)

Cancel Culture: Disney schlachtet Onkel Dagobert

Disney verneigt sich bereits seit geraumer Zeit vor der gemeingefährlichen Cancel Culture-Blase. Der nächste, den Disney diesen Kulturjakobinern zum Fraß vorwirft, ist die reichste Ente der Welt: Onkel Dagobert wird woke geschlachtet.

Don Rosa, vor allem für seine Disney-Comics und Verfasser der Dagobert-Biografie Sein Leben, seine Milliarden bekannt, veröffentlichte in der vergangenen Woche eine E-Mail, die ihm die Walt Disney Company übersandt hatte. Darin teilte ihm der Konzern mit, dass zwei seiner Geschichten in Zukunft nicht mehr veröffentlicht würden. Darin heißt es unter anderem:

„Als Teil ihres kontinuierlichen Engagements für Vielfalt und Inklusion ist die Walt Disney Company dabei, ihre Geschichtenbibliothek zu überprüfen. Infolgedessen werden einige Geschichten, die nicht mit ihren Werten übereinstimmen, nicht mehr veröffentlicht. Das trifft auf zwei Ihrer klassischen Geschichten zu.“

Betroffen von dem Disney-Reinemachen: „The Richest Duck in the World“ (Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen) und „The Dream of a Lifetime“ (Lebensträume). Sie würden nicht mehr Teil von Neudrucken oder Sammlungen sein.

Disney gibt indes keine konkreten Gründe an. Das ist auch nicht notwendig. Denn wer hier den Cancel-Culture-Irren nicht ins Wokekonzept passt ist nicht zu übersehen: Die Figur der schwarzen Zombiegestalt Bombie, die in beiden Geschichten vorkommt. Die Darstellung soll – was sonst – im Wokeuniverum “rassistisch” sein. Dabei zeigt sich, wie krank diese Cancel-Culture-Gemeinde hantiert. Denn, so zeigt TE in einem ausführlichen Artikel zu diesem kranken Irrsinn auf: ” „Bombie“ wird als böses Gewissen von Dagobert beschworen, weil dieser ein afrikanisches Dorf niederbrennen lässt. Die pejorativ wahrgenommene Gestalt ist also in Wirklichkeit eine Anklage gegen den westlichen Kolonialismus und die Ausbeutung des Kontinents, der Zombie eine beständige Bedrohung für Dagobert, der vor ihm flieht wie vor seinem schlechten Gewissen. Er ist demnach die Materialisierung des „Fluchs der bösen Tat“. Ausgerechnet die Geschichte, die Dagoberts dunkle Seite, und damit auch die „dunkle Seite des Kapitalismus“ belichtet, wird ausradiert – dank linker Tugendpriester”.

Auch der Egmont Ehapa Verlag, Lizenznehmer von Disney, meint, die klassische Comic-Literatur im Sinne aktueller political correctness opfern zu müssen.  Konkret heißt das: Seit 2021 werden die Donald-Duck-Geschichten von Carl Barks und die Übertragung von Erika Fuchs einer woken Radikalkur unterworfen. Das beginnt mit der Umbenennung einer Randfigur namens „Fridolin Freudenfett“ in „Fridolin Freundlich“. (Adipöse könnten sich durch den Namen des vor Fett wie vor Lebensfreude strahlenden Schweins gekränkt fühlen.) Weiter geht es mit der Ausmerzung einzelner böser Wörter wie „Indianer“, „Zwerg“, „Eingeborener“ oder „Bleichgesicht“. Auch Religiöses darf nicht stehenbleiben „Gott“ darf nur noch in sinnentleerten Redewendungen vorkommen wie „O Gottogottogott!“

Gegen die Verfälschung der klassischen Donald-Duck-Geschichten zugunsten politisch-gesellschaftlicher Korrektheit und für den Erhalt der Comics von Carl Barks mit den Texten von Erika Fuchs wurde eine – nun bereits geschlossene – Petition online gestellt. Mutmaßlich ein vergeblicher Versuch, diese irren  Kulturmarxisten zu stoppen. (SB)

 

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