Nicole Höchst MdB; Bild: Nicole Höchst
Nicole Höchst (MdB) vom AfD-Landesverband Rheinland-Pfalz

Höchst brisant: Muttertag, der Geborenhabenden-Prideday

Gedanken zur Bedeutung des Muttertages in einer durchweg kranken gesellschaftlichen Gegenwart / von Nicole Höchst

“Du sollst Vater und Mutter ehren”, lautet das vierte von Gottes Geboten. Es lautet nicht: „Du sollst die Menschen, die dich haben entstehen lassen und zur Welt gebracht haben, unsichtbar machen, weil nicht alle Kinder einen Vater und eine Mutter haben.“ Und genau hier liegt schon ein kapitaler Denkfehler. Egal bei welchem Paar, Erziehungsgemeinschaft oder in welcher sonstigen post-verantwortungsethisch und neo-moralethisch fundierten Lebenskostellation heute Kinder aufwachsen – sie haben alle (noch) eines gemeinsam: Sie sind das Ergebnis der Verschmelzung der Keimzellen ihrer Mutter und ihres Vaters. Punkt.

Dass gewisse Geister das leugnen, ändert nichts an den Tatsachen. Großbritannien hat dies bereits erkannt und umgeschwenkt: Die britische Regierung will sich bei der Definition des Geschlechterbegriffs wieder an der Biologie orientieren. Für zeitgeistaffine Radikale geht das natürlich gar nicht. Hier, im deutschen Wokistan, macht selbst die katholische Kirche bei der Abschaffung der Realität und ihrer eigenen Lehre mit und betreibt die Abschaffung des Bastelns von Mutter- und Vatertagsgeschenken in ihrer eigenen, katholischer Kita: „Die katholische Kindertagesstätte St. Hubertus in Amöneburg-Mardorf (Hessen) verschickte einen Brief an die Eltern, dass ihre Kinder zum Mutter- und Vatertag keine Geschenke mehr basteln werden. Das sei ein Beschluss der Teamleitung. In dem Schreiben hieß es: „In der heutigen Zeit, in der die Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir diese vorleben und keinen Menschen ausschließen.“ Deshalb wolle man dieses Jahr auf stereotype Geschenke wie „Blumen für die Mutter oder Werkzeug für den Vater“ verzichten.“ (ibidem)

Neongott der Diversität und totalitären Buntheit

Nicht mehr Gott und die Realität von Natur und Biologie also bestimmen das Handeln und die Glaubenssätze, sondern der neue Neongott der Diversität und totalitären Buntheit. Der „neue Gott“ ist der Erhabene des pervertierten Regenbogens und duldet selbstverständlich keinen Widerspruch. Solcher wird als „Hassreden“ und „Diskriminierung“ etikettiert und so hart, wie es die nationale Gesetzgebung nur zuläßt, bestraft. Aber wie immer, wenn sich Minderbegabte als Wissenschaftler, große Diversitätsphilosophen und Buntheitsaktivisten zusammentun, um ein Konzept sakrosankt zu machen, mangelt es an Weitsicht, Stringenz und Konsistenz und vielem mehr.

Dabei wäre es so simpel, diese bunte Ponyhofwelt wieder zu erden: Ich gehöre zu den „Geborenhabenden“ und identifiziere mich als weiblich gelesene, NORMALE Frau und MUTTER. Das ist meine biologische, gelesene und gewählte Geschlechtsidentität. Wer mich diskriminiert, kriegt eine Anzeige wegen Hassreden. Schließlich darf ich mir mein Geschlecht, meine Geschlechtsidentität genauso aussuchen, wie alle anderen auch. Die einen fühlen sich als Fuchs, Adler, Pony oder sonstwie bunt – ich bin eben Frau und Mutter. Muttertag ist mein persönlicher Prideday. So, jetzt haben wir das geklärt… und ich kann allen, die sich da einreihen, einen schönen Muttertag und Geborenhabenden-Prideday wünschen!

Frau zu sein war noch nie so schwierig wie heute

Liebe Frauen, lassen wir uns nicht unsichtbar machen! Nicht sprachlich und erst recht nicht durch Verdrängung durch biologische Männer, die sich aussuchen, Frauen zu sein! Auch hier gibt es einen wunderbaren, logischen Bruch in der woken Ideologie: Ich darf mich nicht als Indianersquaw verkleiden; da gibt’s richtig Ärger, denn das ist seit neustem die flachhirnig erfundene „kulturelle Aneignung“. Auf der anderen Seite sollen sich biologische Frauen biologischen Männern zum Beispiel im Leistungssport unterordnen, wenn die sich als Frau verkleiden und sich als solche identifizieren. Das ist ganz klar Geschlechtsaneignung und gehört ebenso geächtet oder beides eben nicht. Und wie zum Hohn, darf die Siegerin des Schwimmwettbewerbs in der Frauenumkleide lang hängen lassen. Bitte nennen Sie mich altmodisch oder wie sie wollen – aber so geht das nicht!

Eine Frau zu sein war noch nie so schwierig wie heute. Sie wird von Kita an ihren genetisch hartkodierten Gefühlen, Reflexen und insgesamt weiblichen Stärken entwöhnt; sie wird darauf konditioniert, dass sie im Wettbewerb mit Männern ihren Mann stehen muss. Alle Erziehung und sämtlichen Girls Days sind darauf ausgelegt, dass sie ihre tiefempfundene Sehnsucht nach tiefen Beziehungen, Familie, Nachwuchs und Beständigkeit bewußt oder unbewußt ablegt. Sie wird, selbst wenn sie es intuitiv gar nicht möchte, in die Erwerbstätigkeit gezwungen mit der Androhung von Altersarmut. Ihr wird eingeredet, dass Männer und Frauen in allem gleich sind. Im Namen einer so definierten „Frauengesundheitsvorsorge“ soll sie – im Zweifel so leichtfertig wie Atmen – ungeborenes Leben töten (lassen) und sich damit lebenslänglich psychisch schwerst belasten. Die meisten Frauen besitzen die große Gnade, Leben zu schenken: Gezeugtes wachsen und einen Menschen entstehen zu lassen, dieses Menschlein zu lieben, aufzuziehen und zu behüten ist nicht nur eine biologische Funktion; es ist so etwas wie eine genetische Berufung, eine Sublimierung des Frauseins, die im Idealfall durch freie Willensentscheidung gewählt wird.

Jeder, der lebt, hat eine Mutter!

Ich bin gemeinsam mit allen ungewollt kinderlosen Frauen todtraurig und wünsche ihnen aus tiefstem Herzen eine nie versiegende Quelle, die ihnen Lebensmut und Lebensglück auf andere Weise beschert. Mutterschaft ist das “höhere Level” von Weiblichkeit. Der Titel „Mama“ eine Ehrenauszeichnung, „Oma“ ist eine noch höhere Ehre und „Uroma“ quasi der höchste Orden am Band. Aber so etwas darf man heutzutage ja gar nicht mehr sagen; sofort fühlen sich alle ungewollten Nichtmütter angegriffen, obwohl durch die Ehrung anderer ja de facto gar kein Angriff auf sie selbst entsteht. Ich fürchte, an der Heftigkeit der Reaktionen zeigt sich der Schmerz der verhinderten Mutterschaft.

Damit möchte ich heute erneut aufräumen. Denn Muttertag – der Geborenhabendenden-Prideday – ist kein Tag, der andere diskriminiert! Er feiert die Frauen und Mütter denen das Geschenk zu Teil wurde, Leben zu gebären. Jeder, der lebt, hat eine Mutter! Und die feiern wir heute. Dass sie es auf sich genommen haben, diesen Schritt der eigenen Sublimierung zu gehen. Allen äußeren Einwirkungen zum Trotz. Und die sind gewaltig: Heute versucht die tonangebende Wokista, jungen Frauen einzureden, keine Kinder zu bekommen. Medien, Wissenschaftler und sogar der Freundeskreis raten Frauen dazu, kinderlos zu bleiben, weil dies negative Auswirkung aufs Klima und die Umwelt habe.

Sich aufs Abenteuer Mutterschaft einlassen

Ich persönlich war schon beim ersten Kind eine „alte Mutter“. Ich habe vier mal gehört: „Herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger. Aber sie müssen das Kind nicht kriegen.“ Man war jeweils sehr verblüfft, dass ich mich jeweils glücksseelig über den unausgesprochenen Ratschlag hinweggesetzt habe.

Der bekannte kanadische Psychologe Jordan Peterson hat allen Frauen geraten, sich auf das “Abenteuer Mutterschaft” einzulassen – auch wenn Medien, die akademische Welt und sogar Freunde ihnen davon abraten, weil Kinder eine Belastung für Umwelt und Klima seien. Ich kann diesen Rat nur aus ganzem Herzen teilen und möchte meiner Mutter von Herzen sagen: Danke, Mama! Du bist die wundervollste Frau auf der ganzen Welt! Ohne dich gäbe es mich nicht. Deine Entscheidung, mich zur Welt zu bringen, mich zu lieben und zu lehren, hat meinen Kindern das Leben ermöglicht. Engelsgleiche Löwenmutter…. Meine Mama ist die Beste!

 

 

 

 

 

 

Zur Person:

Nicole Höchst, Jahrgang 1970, ist AfD-Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz. Sie trat 2015 in die AfD ein und ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis 201 (Bad Kreuznach/Birkenfeld). Dort ist sie unter anderem als ordentliches Mitglied und Obfrau des Bildungsausschusses und als Sprecherin der AfD-Fraktion für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung tätig. Ferner ist sie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Familie, Senioren und Jugend sowie für Digitales. Höchst ist desweiteren Delegierte des Deutschen Bundestages in den Europarat für die AfD-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Desiderius-Erasmus-Stiftung.

Bis 2012 unterrichtete sie als Studienrätin am Staatlichen Speyer-Kolleg, anschließend war sie bis Oktober 2017 Referentin am Pädagogischen Landesinstitut (vormals IFB). Höchst war 2015 Mitglied der AfD-Bundesprogrammkommission und ist stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Speyer. Sie ist katholisch, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in Speyer, wo sie auch Stadträtin ist.

Auf jouwatch veröffentlicht Nicole Höchst alle 14 Tage die kritische Kolumne “Höchst brisant” zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Der erste Jahrgang dieser Kolumnen ist auch in Buchform erschienen. Unter demselben Titel veröffentlicht sie in unregelmäßigen Abständen Videobeiträge auf ihrem YouTube-Kanal.

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