In Annecy sticht am vergangenen Donnerstag ein Syrer auf Kleinkinder ein. In Deutschland wird zur selben Zeit der Fall des Asylbewerbers von Illerkirchberg verhandelt, der Anfang Dezember zwei Mädchen auf dem Schulweg mit einem Messer angegriffen und eines der beiden getötet hatte. Dennoch erklärt mir der “Bayerische Rundfunk” am 9. Juni, einen Tag nach der Tat von Annecy, dass es “keinen Zusammenhang zwischen Messerangriffen und der Staatsangehörigkeit gibt”. Das ist seltsam, da selbst der von den öffentlich-rechtlichen Medien geschätzte Allzweck-Kriminologe Dr. Christian Pfeiffer in einer Studie bereits 2018 festgestellt hat, dass der Anstieg der Gewaltstraftaten in Niedersachen binnen zwei Jahren – es ging hier um die Entwicklung zwischen 2014 und 2016 – von damals 10,4 Prozent zum Großteil (92,1 Prozent) den sogenannten Flüchtlingen zuzuschreiben sei.
Man hat natürlich daraus “gelernt” – weshalb solche Daten sicherheitshalber in vielen Fällen erst gar nicht mehr erhoben werden. Vergangene Woche erst erschien eine Studie mit dem schockierenden Ergebnis, dass ein Drittel der befragten Männer Gewalt gegen Frauen für gerechtfertigt hielten. Den Bildungsstand der Probanden hat man dabei erfasst, aber Religionszugehörigkeit, Nationalität und Migrationshintergrund wurden laut der Sprecherin bewusst nicht erfasst. Der Elefant im Raum soll nicht enttarnt werden. Wie repräsentativ eine Studie mit 1.000 Probanden, die zudem noch online befragt wurden, überhaupt ist, sei einmal dahingestellt. So, wie die Fragestellung und die demoskopische Kategorisierung der Befragten jedoch gewählt war, eignete sich die Studie exzellent zur erwünschten Bestätigung des alten Scheinargumentes, dass Herkunft und kulturelle Sozialisation überhaupt keine Rolle spielen, sondern nur das Geschlecht. Tenor: “Nicht Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive sind das Problem, sondern ‘Männer’!”
Herkunft soll keine Rolle spielen, aber das männliche Geschlecht sehr wohl
Auf Twitter fasste der Berliner Journalist Jan A. Karon (@jannibal), merklich schockiert von der Tat von Annecy, daraufhin die Taten des vergangenen Wochenendes zusammen und dokumentierte so, was in Deutschland – und Europa – inzwischen “normaler” Alltag ist. Einleitend schrieb er: “Vergangenen Donnerstag erfährst du auf Twitter von #Annecy. Du bist schockiert, dass ein Syrer auf Kleinkinder einsticht, siehst ein schreckliches Video und beschließt dich in den Folgetagen im Internet umzuschauen mit der Frage: Was ist in Europa mit Migration los?” Sodann präsentiert er die Ergebnisse seiner kurzen, eher kursorischen Medienrecherche und zählt die folgenden Fälle mit zugehörigen Quellenlinks auf – alle wohlgemerkt aus ein paar Tagen im Juni 2023:
Beliebige Auflistung des Schreckens
- In Frankreich versucht ein Mann aus Mali, eine 32-jährige Stadtpolizistin zu vergewaltigen. „Ja, ich habe einen Vergewaltigung versucht. Aber der Aufriss für eine Frau? Ich habe niemanden getötet“, sagt er bei seiner Vernehmung.
- In Griechenland wird ein Zwischenfall publik, bei dem ein 22-jähriger Grieche ein 17-jähriges Mädchen vor einer Vergewaltigung durch vier ägyptische Flüchtlinge retten konnte.
- In Frankfurt wird eine 32-jährige Frau von ihrem 39-jährigen Lebensgefährten in einer Flüchtlingsunterkunft durch Messerstiche getötet. Die Kinder des Paares mussten die Bluttat vermutlich mitansehen.
- In Innsbruck liegt ein 39-Jähriger im künstlichen Koma, nachdem ihn ein angeblich “13-jähriger Afghane” zusammengeschlagen hatte.
- Im französischen Sézanne muss Sondereinsatzkommando wegen eines tätlichen Streits zwischen einem Somalier und zwei Syrern ausrücken, bei dem der Somali die Syrer mit dem Messer attackierte.
- Im Frankfurter Bahnhofsviertel greifen vier Afghanen einen 17-Jährigen Jugendlichen mit Messern an.
- Im Mittelmeer versuchen Syrer, Iraker und Afghanen, das türkische Schiff „Galata Seaways“ in der Nähe von Neapel zu kapern, weil ihnen missfiel, dass es einen Hafen in Frankreich und nicht in Italien ansteuerte.
- Im südlichen Stockholm kommt es zu einer Schießerei unter Einsatz von AK47-Sturmgewehren, bei der ein 15-Jähriger ums Leben kommt und drei Personen verletzt werden. Die Medien verweisen darauf, dass Schweden zum europäischen Epizentrum von Bandengewalt zwischen verschiedenen Migrantengruppen geworden ist.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit
Wie gesagt – das alles sind nur Vorfälle der letzten drei Tage der Vorwoche. Karon schreibt über diese von ihm zusammengetragene Liste, die noch längst keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt: “‘Ganz schön wildes Wochenende in Europa, hm?’, denkst du dir. Du bist zwar kein Ausländerfeind und hast dich immer als weltoffen betrachtet, aber stellst fest: Verdammt viele der Täter sind aus Afrika oder dem Nahen Osten und noch nicht lange hier. Du denkst weiter: Gewisse Kriminalitätsphänome – etwa Messerstechereien, Machetenattacken, Gangstreitigkeiten, Gruppenvergewaltigungen, rohe sexuelle Gewalt generell –, das kannte ich eigentlich nur aus Serien und die hatten in meiner Kindheit extremen Seltenheitswert.”
Selbst Angriffe auf Kleinkinder nur noch Randnotizen wert
Und Karon endet: “Inzwischen sind nicht nur die Ohren heiß, sondern auch die Stirn schwitzig. Du stellst fest: Die Rohheitsdelikte finden nicht in allen Ländern gleichermaßen statt. In Polen oder der Slowakei scheint das Wochenende – trotz hartnäckigem Googeln – ruhig geblieben zu sein.”
Auf ihrer denkwürdigen Rede zur Flüchtlingswelle auf dem Parteitag der Grünen am 20. November 2015 sagte die Grüne Katrin Göring-Eckardt: “Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf!”. Zu diesem Zitat nahm ihr Team auf “Abgeordnetenwatch” im Jahr 2021 Stellung. Und wie nicht anders zu erwarten, erfolgt hier als allererstes der Verweis auf “Hassverbrechen von Männern“. Auch hier also: Nicht Migranten sind das Problem, sondern “Männer”. Außerdem, so KGE’s Team, gäbe es ja “keine gesicherte Datenlage“. Tja, Frau Göring-Eckhart… warum gibt es die denn nicht? Geändert hat sich an dieser unwürdigen Augenwischerei bis heute nichts. Nach wie vor wird versucht, die desaströsen Folgen der Migrationspolitik herunterzuspielen. Selbst Angriffe auf Kleinkinder scheinen in manchen Kreisen nur noch eine Randnotiz wert zu sein. Dabei ist die Kriminalität ja nur die Spitze des Eisbergs.