Foto: Dietmar Bartsch (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Das Ende einer Partei: Auch Bartsch gibt Amt als Linksfraktionschef ab

Wagenknecht, übernehmen Sie (mit einer neuen Partei):

Der langjährige Linksfraktionschef Dietmar Bartsch will bei der Vorstandswahl der Fraktion am 4. September nicht erneut kandidieren. Das kündigte er am Mittwoch in einem Schreiben an die Fraktion an, über das mehrere Medien übereinstimmend berichten. Damit benötigt die Partei im Bundestag eine komplett neue Führung, da vor Bartsch bereits seine Kollegin an der Fraktionsspitze, Amira Mohamed Ali, angekündigt hatte, ihr Amt im September abzugeben.

Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der der Fortbestand der Linken infrage steht. Innerhalb der Partei wird befürchtet, dass eine Parteineugründung durch Sahra Wagenknecht zu einem Zerfall der Linksfraktion führen könnte. Wagenknecht war lange Co-Fraktionschefin von Bartsch, der das Amt seit Oktober 2015 ausübt.

In seinem Schreiben gab Bartsch an, dass er die Entscheidung, den Fraktionsvorsitz nach acht Jahren abzugeben, lange vor der letzten Bundestagswahl getroffen habe. Viele hätten ihn in den vergangenen Tagen und Wochen “heftig gedrängt, in dieser für die Partei nicht leichten Situation, noch einmal zu kandidieren”. Letztlich sei er bei seiner Entscheidung geblieben.

Müde bin ich, geh zur Ruh, mache beide Äuglein zu. Das ist das wohl verdiente Ende dieser reaktionären Linken. Spätestens jetzt müsste Frau Wagenknecht antreten – mit einer neuen linken Partei, der der AfD vielleicht ein paar Wähler abknöpfen könnte. Aber nur vielleicht. (Mit Material von dts)