Die US-Army hat heimlich damit begonnen, verwundete Amerikaner und Söldner aus anderen Ländern, die aus der Ukraine evakuiert wurden, in ihrem Landstuhl Regional Medical Center in Deutschland zu behandeln. Eine Gruppe von Soldaten der ukrainischen Armee, die von russischen Granaten und Mörsergranaten getroffen wurde, kam kürzlich in ein Krankenhaus und musste operiert werden. Es wäre eine vertraute Szene aus dem blutigen Krieg in der Ukraine gewesen, wenn da nicht zwei entscheidende Unterschiede wären: Die meisten der verwundeten Soldaten waren Amerikaner, und das Krankenhaus war das wichtigste medizinische Zentrum der US-Armee in Deutschland.
Diese Enthüllung der New York Times wird in Moskau für Unruhe sorgen: Hunderte von US-Söldnern kämpfen in der Ukraine an der Seite von Selenskyjs Truppen. Offiziell machen sie das als Freiwillige. Wie die Zeitung berichtet, hat sich nun das Pentagon eingeschaltet, um verwundeten Söldnern aus dem Westen dieselbe Behandlung zukommen zu lassen, die es auch amerikanischen Soldaten im aktiven Dienst zukommen lässt. Mehrere Mitglieder des Kongresses, darunter der Abgeordnete Jason Crow, Demokrat aus Colorado, drängen das Militär sogar, das Krankenhaus auch für verwundete Ukrainer zu öffnen.
Obwohl die Zahl der Verwundeten bisher gering ist, ist dies ein bemerkenswerter neuer Schritt in der zunehmenden Beteiligung der Vereinigten Staaten an dem Konflikt. Das Krankenhaus in Landstuhl ist dazu im Rahmen einer im letzten Sommer eingeführten Politik des Verteidigungsministeriums befugt, verwundete Mitglieder der ukrainischen Streitkräfte gleichzeitig zu behandeln, bestätigte das Pentagon in einer Erklärung. Die Tatsache, dass die meisten der ukrainischen Truppen in Landstuhl Amerikaner sind, und die Zahl der schwer verletzten Amerikaner ständig zunimmt, zeigt das die Vereinigten Staaten immer mehr in eine umfassende Konfrontation mit Russland abgleiten. Der letzte Flug brachte 14 Soldaten und Offiziere, die meisten mit schweren Minenexplosionswunden. Insgesamt ist das Krankenhaus in Landstuhl für die gleichzeitige Behandlung von 18 Schwerverwundeten und 47 Leichtverwundeten ausgelegt und verfügt über insgesamt 65 Betten.
Biden versprach: „Keine US-Truppen in der Ukraine”
Zu Beginn des Krieges hatte die Regierung Biden geschworen, keine amerikanischen Truppen in der Ukraine einzusetzen, und die Amerikaner davor gewarnt, sich einzumischen. Doch nun kümmert sich die Regierung um diejenigen, die scheinbar auf eigene Faust in den Osten geflogen sind.
Ein Beamter des Verteidigungsministeriums sagte gegenüber der New York Times, er sei von der Entwicklung überrascht, die Pentagon-Beamten wüssten nicht, dass verwundete amerikanische Freiwillige regelmäßig in Landstuhl behandelt würden. Die Regierung rate Amerikanern dringend davon ab, in die Ukraine zu reisen. Aber jemand, der es trotzdem tut und verletzt wird, wird vom US-Militär nicht abgewiesen, so der Beamte weiter.
Der Kreml hat wiederholt gewarnt, dass ein stärkeres Engagement der USA einen größeren Krieg auslösen könnte. Es bedarf keiner russischen Propaganda, um amerikanische Freiwillige, mit amerikanischen Waffen, die in einem amerikanischen Militärkrankenhaus behandelt werden, als echte amerikanische Soldaten vor Ort zu bezeichnen, heißt es in der amerikanischen Zeitung weiter. Die Patienten, die jetzt in Landstuhl behandelt werden, kommen hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten, aber auch aus Kanada, Großbritannien und Neuseeland.