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Gewinne mit Kryptowährungen erzielt? So werden die korrekt versteuert

Die gute Nachricht gleich vorweg: Mitunter müssen, unter bestimmten Bedingungen, die Krypto-Gewinne noch nicht einmal versteuert, aber zumindest angegeben werden. Deutschland ist generell, zumindest was Kryptowährungen anbelangt, ein recht steuerfreundliches Land. Wir zeigen, wie es korrekt geht und der Fiskus einem nicht auf die Füße tritt.

Krypto-Gewinne aus Veräußerungen

Kryptos werden bekanntlich öffentlich gehandelt, es findet also eine Preisbildung über Angebot und Nachfrage statt. Das gilt für große Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum genauso wie für Alt-Coins. Den VeChain Thor Kurs verfolgen auf Bitvavo stellt sicher, dass der monetäre Gegenwert der eigenen Kryptos immer im eigenen Blickfeld bleibt. Bekanntlich sind Kryptowährungen hochvolatil, weshalb sich Gewinne sowohl durch langfristiges Halten dieser als auch über kurzfristige Trades generieren lassen.

Da zeigt sich aber bereits der erste große Unterschied. Kryptowährungen stuft der Gesetzgeber nämlich als “sonstiges Wirtschaftsgut” ein und für solche Güter, zu denen übrigens auch physisches Gold zählt, gelten eigene Spielregeln. Dafür zunächst die Grundsätze:

  • jährliche Freigrenze bei sonstigen Wirtschaftsgütern von 600 Euro
  • jährliche Freigrenze bei Kapitalerträgen aus Krypto-Staking von 1.000 Euro
  • sonstige Wirtschaftsgüter werden nicht mit der Kapitalertragssteuer besteuert, sondern mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz
  • ab einer Haltedauer von einem Jahr sind Gewinne aus sonstigen Wirtschaftsgütern steuerfrei (Spekulationsfrist)

Zu der Thematik äußerte sich im letzten Jahr auch das Bundesministerium für Finanzen. In der Folge ist die Besteuerung von Kryptos heute auch keine Grauzone mehr, sondern unterliegt klaren rechtlichen Bestimmungen. Alles, was Anleger nun tun müssen, ist sich an diese zu halten.

Erläuterungen zur Spekulationsfrist

Der für Anleger wichtigste Punkt und Vorteil ergibt sich aus der einjährigen Spekulationsfrist. Das bedeutet: Wenn die Kryptowährung unverändert mindestens 366 Tage gehalten wird, sind die Gewinne steuerfrei. Wurden hingegen Gewinne erzielt und die Kryptowährung nun beispielsweise nach 6 Monaten verkauft, dann erfolgt eine Besteuerung über den Einkommenssteuersatz – und das kann richtig teuer werden.

Denn unter den Einkommenssteuersatz fallen natürlich bereits alle erzielten Einnahmen aus selbständiger oder einer Arbeitnehmertätigkeit. Der Gewinn aus dem Kryptowährungshandel wird dazu addiert und lässt damit nicht nur die relative Steuerlast (der Prozentsatz, mit dem Einkommen versteuert werden) sondern auch die absolute Steuerbelastung (in Euro) steigen. Da Einkommen in Deutschland massiv besteuert werden, bis zu maximal 45 %, kann im schlimmsten Fall also fast die Hälfte des Gewinns in den Händen des Fiskus verschwinden. Und das, obwohl man vorher selbst das komplette Verlustrisiko getragen hat.

Deshalb gilt: Am besten Kryptowährungen nicht innerhalb der Spekulationsfrist von 365 Tagen verkaufen, sondern immer warten, bis die Gewinne nach einem Jahr steuerfrei sind!

Die geltende Freigrenze für sonstige Wirtschaftsgüter in Höhe von 600 Euro wird übrigens so oder so mit verrechnet. Am besten notiert man sich den Tag des Kaufes, so weiß man auch, wann man die Kryptowährung wieder steuerfrei verkaufen kann. Regelmäßig die Kurse zu prüfen, zum Beispiel Blur auf Bitvavo, hält einen selbst währenddessen über die Entwicklung auf dem Laufenden.

Zur Versteuerung von Staking-Erträgen

Einige Kryptowährungen, wie beispielsweise Ethereum, nutzen ein Proof-of-Stake-Modell. Das bedeutet, man kann seine eigenen Coins “staken” lassen, welche das Netzwerk/die Blockchain dann entsprechend verzinst. Bei Staking-Erträgen greifen die identischen Regeln wie bei Dividenden oder anderen Kapitalerträgen. Es existiert ein jährlicher Freibetrag von bis zu 1.000 Euro, alles was darüber hinaus geht wird mit rund 26 % Kapitalertragssteuer belegt – der genaue Wert ist davon abhängig, ob man selbst noch der Kirche zugehörig ist oder nicht.

Krypto-Gewinne versteuern ist heute nicht mehr schwer – und wenn man es clever macht auch nicht teuer

Für den Wirtschafsstandort Deutschland mag es düster aussehen, für Krypto-Anleger aber nicht zwangsläufig. Die Steuerfreiheit von erzielten Handelsgewinnen nach einem Jahr ist ein starkes Instrument der Steueroptimierung. Selbst sechs- oder siebenstellige Gewinne bleiben so vom Fiskus unberührt, wenn man sie nicht übereifrig realisiert/die Kryptos frühzeitig verkauft.

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