Karl Lauterbach (Bild: shutterstock.com/Juergen Nowak)
Karl Lauterbach (Bild: shutterstock.com/Juergen Nowak)

Ärzte, Zahnärzte und Apotheker: Alle gegen Lauterbach

Für die medizinische Zunft geht es jetzt ums nackte Überleben. Die übliche sprichwörtliche Reserviertheit zwischen Ärzten, Zahnärzten und Apothekern untereinander scheint zu schwinden, seit sich alle einem gemeinsamen Feind gegenübersehen: Es geht – natürlich – um Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Dessen “bedenkliche” Gesundheitspolitik, so heißt es in einer historisch erstmals gemeinsamen Erklärung von Kassenärztlicher und die Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KBV und KZBV) sowie Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA) in der Bundespressekonferenz, drohe Millionen wohnortnahe Arbeitsplätze zu zerstören und den gesellschaftlichen Frieden zu unterminieren.

In einem Appell an den Bundeskanzler und einem gleichzeitigen „Notruf“ an die Öffentlichkeit fordern die Verbände, Lauterbach endlich zu stoppen. Der seit zwei Jahren fahrlässig dilettierende, hochgradig verhaltensauffällige, nachweislich verlogene Corona-Panikhetzer und politische Impflobbyist steht bei den Medizinern und Apothekern am Pranger, seit er die Axt an eine “mittelständisch geprägte verlässliche Patientenversorgung” legt, wie es in dem Appell heißt. Nicht nur die freien Heilberufe, sondern das gesamte Gesundheitswesen drohen zu kollabieren.

Arrogante Kommunikation und faktische Leistungskürzungen

Die Vorwürfe an Lauterbach sind mannigfaltig, beschränken sich aber auf zwei Schwerpunkte: Zum einen besteht ein Kommunikationsmangel. Der Minister reagiere  nicht auf Forderungen oder Bitten, auch nicht auf Daten und Fakten. KBV-Chef Andreas Gassen fasst laut “Pharmazeutischer Zeitung” (PZ) die “Kommunikationskultur” so zusammen: “Sie werden mit Pseudogesprächen zum Kronzeugen angeblicher Absprachen gemacht.” Und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening bezeichnete ein Treffen mit Lauterbach vergangenen Samstag als “sehr besorgniserregend”: Lauterbach habe sich von oben herab, überheblich und kommentarlos hat sich alles angehört und dann gesagt,  er “nimmt das mit”. Oberwiening: “Das ist kein Austausch.”

Zum anderen – weit wichtiger jedoch – ist Lauterbachs Plan massiver Leistungskürzungen, die für viele Ärzte und Apotheken existenzbedrohend sind.
Allen drei Heilberufen gegenüber erzählt Lauterbach jedoch frech und öffentlich das genaue Gegenteil. Dabei zeigen etliche Beispiele das genaue Gegenteil; bei den Apotheken, so die PZ, “bastele” Lauterbach zurzeit sogar an einer Strukturreform, die “die aktuelle Versorgunglandschaft unwiederbringlich zerstören”. Eins ist klar: Den Appell an Olaf Scholz, seine “Richtlinienkompetenz” auszuüben, um diesen Skandalminister in die Schranken zu weisen, können sich die Verbände sparen. Scholz ist weder willens noch in der Lage, diese Kompetenz wahrzunehmen, weil er innerkoalitionär praktisch machtlos wäre – selbst dann, wenn er einen feuchten Dreck auf die Nöte von Bürgern, Wirtschaft und Berufsgruppen geben würde (was nicht der Fall ist). (TPL)

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