Grünen-Parteitag in Karlsruhe: Lehrbuchbeispiel für politische Schizophrenie

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Grüne Freakshow: Szenen eines Parteitags (Fotos:Imago)

Der Grünen-Parteitag in Karlsruhe am vergangenen Wochenende hätte zum Dorado für Verhaltenswissenschaftler und Neurologen getaugt. Was dort geboten wurde, könnte geradezu als Lehrbeispiel für Schizophrenie Eingang in jedes psychologische Fachbuch finden, denn der ideologische Wahnsinn, das Level an Realitätsverweigerung und Verlogenheit, das hier dargeboten wurde, sucht seinesgleichen. Es fing schon damit an, dass die Pizzalieferdienste der Umgebung das Geschäft ihres Lebens machten und aus dem Liefern nicht mehr herauskamen, weil die Delegierten mit dem angebotenen Speisenangebot nichts anfangen konnten: Der vegane Nachhaltigkeitsfraß, zubereitet nach den Maßstäben, die diese Verbotspartei auch dem Rest der Bevölkerung am liebsten verpflichtend aufs Auge drücken will,  schmeckte ihnen nicht, also wurde reichlich Pizza geordert. Linke Lebenslügen und grüne Heuchelei in Reinform – auch wenn sich ein gestern Abend viral gegangenes Bild von haufenweise leergefressenen Pizzaschachteln unter Sonnenblumen an einem Parteistand wohl als Fälschung erwies – was, zumal in Anbetracht der persönlichen Anwesenheit Ricarda Langs, nicht eben zu vermuten war.

Doch noch gravierender zeigte sich der Geisteszustand der grünen Großsekte in der politischen Auseinandersetzung mit sich selbst. Die Parteiführung, die sich als angeblich ihrer Verantwortung bewusste Regierungspartei inszenieren wollte, stieß einmal mehr mit dem geballten hysterischen Fanatismus der Junggrünen zusammen. Diese wollten per Dringlichkeitsantrag durchsetzen, dass Grüne noch nicht einmal die minimalen und praktisch ohnehin wirkungslosen Verschärfungen des Asylrechts mittragen dürfen, die die Ampel nun pro forma beschlossen hat – ohne sie wirklich umsetzen zu wollen.
Das ganze durch und durch perverse Selbstverständnis der Partei brachte Katharina Stolla, die Sprecherin der Grünen Jugend, trefflich auf den Punkt: Es gehe darum, „Politik aus Liebe zu allen Menschen“ zu machen, faselte sie. Auch Ricarda Lang hatte von “Liebe” geschwafelt und damit Anklänge an Erich Mielkes wirre Abschiedsrede vor der Volkskammer nach dem Mauerfall gezeigt, in der dieser stammelte: “Ich liebe… ich liebe doch alle…”.

Die “Liebe” des Großen Bruders

Man darf Stolla glauben, dass sie und ein Großteil der Partei sich diese “Liebe” allen Ernstes einbilden, doch es ist keine menschliche Liebe, sondern die Perversion der Anmaßung einer paternalistischen Vormundschafts- und Bevormundungsrolle. Es ist die Liebe des Großen Bruders aus “1984”. Denn in Wahrheit sind Totalüberwachung, übergriffige Verbote, Schikane und Verarmung in der Gleichheit des sozialistischen Elends am Ende das Einzige, was grüne Politik ausmacht. Diese “Liebe zu allen Menschen“ zeugt in Wahrheit von der schlimmstdenkbaren, am Ende immer barbarischen Verachtung für Menschen als freie Individuen unter dem leuchtenden Stern der totalitären Ideologie. Auch das zweite große Wahnthema, der “Kampf gegen Rechts“, war ebenfalls in Karlsruhe gesetzt: Der Student Leon Schlömer befand, es könne nicht die Antwort sein, „den Faschisten immer weiter entgegenzukommen“. Er bezog sich damit auf die Zuwanderungsdebatte. Die Unsinnsphrase „Kein Mensch ist illegal“ durfte auch diesmal nicht fehlen – was angesichts einer explodierenden Zahl von Illegalen (sowohl was die Form der Migration als auch die Taten der “Angekommenen” hier anbelangt) zunehmend realsatirisch wirkt.

Der vollends entzauberte und maximalgescheiterte Wirtschaftsminister Robert Habeck gab sich in Karlsruhe als abgeklärter Realo – und viel anderes bleibt ihm ja auch nicht mehr übrig: Es gehe „nicht um die gewollte Welt, sondern um die Wirklichkeit“, brachte er die widerstrebend akzeptierte Realität   angesichts des von ihm angerichteten nach knapp zwei Jahren angerichteten wirtschaftspolitischen Scherbenhaufens zusammen. Dies rief er allerdings ausgerechnet er dem Parteinachwuchs, der noch immer im Utopia segelt – wohl wissend, dass dort seine ganze Amokpolitik als Verrat am einst auch von ihm inhalierten realitätsfernen Wunschdenken gewertet wissen. Außenministerin Annalena Baerbock flehte inszeniert: „Wenn ich mir vorstelle, es geht um jedes Flüchtlingskind in Thessaloniki, soll ich dann sagen, ich kann leider nicht mitverhandeln, das soll jetzt mein ungarischer Kollege alleine machen?“ Schließlich wurde der Antrag der Grünen Jugend abgelehnt; die Parteiführung konnte immerhin einen Propagandaerfolg nach außen erzielen – indem sie sich für eine Politik einsetzt, die niemals kommen wird.

50 Shades of Geisteskrank

Was sich hier zeigte, waren keine Gegensätze, sondern lediglich unterschiedliche Schattierungen derselben Geisteskrankheit: Der grüne Nachwuchs will die Schuldenbremse endgültig abschaffen und lehnt auch nur formale Begrenzungen der Massenmigration ab. Dagegen erscheint die Politik der Bundesregierung dann tatsächlich noch als geradezu maßvoll und „realistisch“ – obwohl sie genau dieses Programm ja faktisch umsetzt. Die Schuldenbremse wird unter absurdesten Vorwänden gebrochen und eine Begrenzung der Migration findet auch nicht statt. Die vermeintlichen Verschärfungen sind nichts als Augenwischerei und werden im Sande verlaufen. Dieser Grünen-Parteitag bot das groteske Schauspiel einer Partei, die theoretisch das ablehnt, was sie faktisch praktiziert und einer Jugendorganisation, die das fordert, was ohnehin getan wird.

Von den Grünen ist also auch weiterhin auch nicht die allergeringste Einsicht in die Realität zu erwarten. In Karlsruhe wurde der Nachwuchs, der seinen Wahnsinn einfach nur offener zur Schau stellt, von denen, die unwesentlich weniger verrückt sind, zumindest theoretisch in die Schranken gewiesen – allerdings mit dem Ergebnis, dass das, was die Jungen wollten, von den Alten dann trotzdem getan wird, wenn auch mit vordergründigen Lippenbekenntnissen zu Haushaltsdisziplin und Migrationsbeschränkung verbrämt. Wenn der Antrag der Grünen Jugend durchkäme, klagte, Habeck, dann hieße das, dass “die Partei die Regierung verlassen” müsste. So gesehen, hätte man sich doch wünschen müssen, dass er angenommen worden wäre.

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