Foto: Shutterstock

Wieso auch: Wagenknecht schadet AfD überhaupt nicht

Während der politisch-mediale Komplex schon auf die bloße Ankündigung von Parteigründungen auf dem rechten Spektrum umgehend mit der Nazi-Keule eindrischt, tat die Gründung des „Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW)“ der Popularität und medialen Dauerpräsenz seiner Namensgeberin keinerlei Abbruch. Wagenknecht ist weiterhin ständiger Gast in den Talkshows von ARD und ZDF und weit davon entfernt, zum Unmenschen und öffentlicher persona non grata erklärt zu werden, wie es das zwangsläufige Los jedes auch nur gemäßigt rechten Parteigründers ist. Dies liegt zum einen natürlich daran, dass Wagenknecht, sich trotz ihrer Kritik am Migrations-, Klima,-Gender -und Ukraine-Wahnsinn immer noch ausdrücklich als Linke versteht und vor allem daran, dass man sich von ihrer Partei verspricht, der AfD Stimmen abzujagen. Dafür sieht man dann über ihre Ketzereien großzügig hinweg und verschafft ihr so viele Auftritte wie möglich.

Die Hoffnung, die AfD durch Wagenknecht zu schwächen, erweist sich jedoch bisher als Trugschluss. Laut einer Forsa-Umfrage für n-tv sind lediglich fünf Prozent der BSW-Anhänger bisherige AfD-Wähler, während 26 Prozent bei der letzten Bundestagswahl für die SPD gestimmt hatten und 21 Prozent von der Linken-, elf Prozent von Union- und zehn Prozent von Grünen-Wählern kommen. In der Umfrage lag das BSW bei nur vier Prozent, die AfD bei 17.
„Die Wagenknecht-Partei schadet somit – anders als von vielen gemutmaßt – der AfD kaum“, so das Fazit von Forsa-Chef Manfred Güllner. „Ihre Anhänger stammen in Ost und West überwiegend aus dem linken politischen Lager.“ In den ostdeutschen Bundesländern sei der Anteil der früheren Linke-Wähler deutlich höher als im Westen.

Gegensätzliche Klientele

Zustimmung zur AfD kommt zu über zwei Dritteln von Männern, beim BSW sind es genau die Hälfte. BSW-Wähler verfügen eher über Abitur oder einen Hochschulabschluss als AfD-Wähler (61 zu 41 Prozent). Fast umgekehrt ist dagegen das Verhältnis bei den Erwerbstätigen. Hier unterstützen 63 Prozent die AfD und 44 Prozent das BSW. 54 Prozent der Wagenknecht-Anhänger ordnen sich links ein, 45 Prozent der potentiellen AfD-Neuwähler verorten sich rechts.

Die Hoffnung des Establishments, Wagenknecht würde die AfD massiv schwächen, scheinen also im Sande zu verlaufen. Bisher sieht es so aus, als würde sie vor allem ihrer Ex-Partei Die Linke endgültig den Rest geben und ansonsten vor allem bei den SPD- und Grünen-Wählern wildern, die den woken Wahnsinnskurs ihrer Parteien satt haben. Die Anhänger der AfD scheinen größtenteils entschlossen zu sein, die allgemein geächtete Partei zu wählen, um dem immer verhassteren Alt-Parteiensystem einen möglichst harten Schlag zu versetzen. Davon lassen sie sich durch das mediale Ablenkungsmanöver um Wagenknecht offenbar nicht abbringen. (TPL)

506a7b8db2414e928874d3d33f84d58b