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Schlimm, schlimm: “Anzeigenhauptmeister” hat eine verbrettert bekommen

Der 18-Jährige Niclas M. hat es unter dem Namen “Anzeigenhauptmeister” und seiner mutmaßlichen geistigen Erkrankung, die ihn dazu treibt, kleinste Verfehlungen seiner Mitmenschen anzuzeigen, zu einer gewissen Berühmtheit geschafft. Der kleine Denunziant, der zeigt, wie krank dieses beste Deutschland, das wir je hatten ist, hat nun eine verbrettert bekommen.

Niclas M. – schon optisch wird klar: mit dem Kleinen stimmt was nicht, reist als selbsternannter „Anzeigenhauptmeister“ durch unser kaputtes Land und bringt jeden noch so kleinen Verstoß zu Anzeige. Ausgestattet mit Zollstock und Kreide sammelt M. akribisch Beweise gegen Falschparker, die er beim Ordnungsamt meldet. Ein Bericht des Magazins „Spiegel-TV“ machte den kleinen Denunzianten bundesweit bekannt. In dem Beitrag des Blatte wird gezeigt, wie der Möchte-gern-Polizeimeister seiner Berufung folgt und Falschparker anzeigt.

Auf Facebook präsentiert das Niclaschen stolz wie Bolle seine Anzeigestatistik. Die Ausbeute: Niclas M. hat in 2023 mehr als 4000 Anzeigen erstattet.

Der Bürgermeister seiner Heimatstadt Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt wiederum ist von dem emsigen Niclas weniger begeistert und wirft ihm vor, die Arbeit der Behörden durch hunderte Anzeigen zu behindern. Seit ihm das Relotiusblatt nun zu einer gewissen Berühmtheit verholfen hat, jammert Niclas herum, dass er verstärkt Anfeindungen ausgesetzt sei.

Und nun hat es offensichtlich mal geklatscht: In der S-Bahn soll M. Anfang des Monats zur Zielscheibe geworden sein und Verletzungen davongetragen haben, die örtlich behandelt werden mussten, berichtet hierzu die LVZ. Der Angriff auf den kleinen Denunzianten wird in einem Tiktok-Video im Netz thematisiert, das seit Sonntagnachmittag mehr als 2 Millionen Nutzer erreicht hat. Darin wird laut der LVZ jedoch fälschlicherweise behauptet, „Leipziger Ultras“ hätten den „Anzeigenhauptmeister“ bei Merseburg angegriffen.

Schützenhilfe bekommt der kleine Niclas von dem geschäftstüchtigen Kölner Anwalt Oliver Luesgens, der im Januar bei der Wiener Rechtsanwaltskammer als Europäischer Anwalt vereidigt wurde und nun auch die Firma „ZupfDi“ (www.zupfdi.at) vertritt, die sich die Falschparkerverfolgung zum Geschäftsmodell erkoren haben. Luesgens will sich die Manie des Anzeigenhauptmeisters zunutze machen. „Wir wollen ihn moralisch auf die richtige Seite ziehen, damit er vom Denunziantentum wegkommt“, erklärt der Jurist. Ab Mitte März, so der Plan, soll M. für die App falschparkermelden.de auf 510-Euro-Basis arbeiten.

(SB)

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