Schauplatz der Verhaftung von RAF-Klette (Foto:Imago)

Terrorist Garweg auf freiem Fuß – weil Polizei RAF-Klette bei Verhaftung nochmal aufs Klo ließ

Die RAF-Terroristin Daniela Klette konnte sich nicht nur 20 Jahre lang unbehelligt in Berlin aufhalten und 1,2 Kilo Gold im Wert von rund 76. 548 Euro sowie 40 000 Euro Bargeld bunkern; vor ihrer Verhaftung Ende Februar gelang es ihr auch noch, ihrem Komplizen Burkhard Garweg eine Warnung zukommen zu lassen. Nachdem ihr die Polizisten erlaubt hatten, noch einmal die Toilette zu benutzen, bevor sie sie abführten, verschickte sie eine SMS und spülte die SIM-Karte dann die Toilette hinunter.
Für den Einsatz waren Zielfahnder des Landeskriminalamtes Niedersachsen verantwortlich. Die Berliner Polizei betont, dass ihre eigenen Beamten, die von den niedersächsischen Kollegen angefordert worden waren, an dem Einsatz selbst nicht beteiligt, sondern lediglich vor der Wohnung gestanden hätten. Das LKA Niedersachsen hat dies bestätigt.

Trotzdem verwundert eine solche fast schon klischeehafte “Nachlässigkeit” durch Duldung dieses uralten Tricks nicht wirklich – sondern legt geradezu den Verdacht nahe, dass man Klette offenbar sympathisierend Hilfe zuteil werden lassen wollte. Verwundern würde dies nicht, ist eine mit staatlicher Förderung links unterwanderte Polizei, “zivilgesellschaftlich” und “gegen rechts” auf Linie gezogene Polizei überall in Deutschland längst Normalzustand. Zwar äußerte ausgerechnet die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) gestern vehemente Kritik am Vorgehen der niedersächsischen Kollegen und sagte:  „Unsere Fragezeichen werden immer größer und es ist klar, dass das federführende LKA Niedersachsen diesen Einsatz selbstkritisch aufarbeiten muss. In Anbetracht dessen, was bei Frau Klette alles gefunden wurde, ist es reines Glück, dass sie nicht mit der Panzerfaust hinter der Tür gewartet hat und keiner unserer Kollegen verletzt wurde.” Doch hier kann man sich getrost an die eigene Nase fassen, angesichts der wohlwollenden Schonung linksextremer und migrantischer Kriminellenmilieus in der Hauptstadt.

Peinliches Kompetenzgerangel

Das ändert natürlich nichts daran, dass die Kritik an der Einsatzpanne bei Klettes Verhaftung inhaltlich berechtigt ist, zumal von dieser Klette offensichtlich weiterhin große Gefahr ausgegangen sei, so die Berliner GdP, die auch monierte, genau für solche Festnahmen habe man „durchaus fähige Spezialeinheiten in der Hauptstadt, die dann auch dafür sorgen, dass eine RAF-Terroristin nicht mal eben noch einem Mitstreiter zur Flucht verhilft.” Wer eine AK47 in der Wohnung habe, sollte “keinen Finger mehr krümmen können, wenn die Polizei vorbeischaut“, gaben sich die Hauptstadtpolizisten martialisch. Die weitere Fahndung nach den beiden früheren RAF-Terroristen werde nur erfolgreich sein, „wenn losgelöst von eigenem Profilierungswunsch Informationen und Expertise gebündelt werden“. Wie gesagt: Hier schilt eher ein Esel den anderen Langohr – denn die “Panne” hätte auch den Berliner Polizisten passieren können, vielleicht sogar noch eher. Schließlich konnte Klette in ihrem Zuständigkeitsgebiet jahrelang, fast schon provozierend offen und unbehelligt, ein normales Leben führen.

Dazu passt auch, dass man in Berlin ohnehin von Anfang an verärgert war über das eigenmächtige Vorgehen der niedersächsischen Kollegen, die etwa vor einem „Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung“ in Berlin gewarnt hatten, nur um kurz darauf bekanntzugeben, dass für Berlin „keine konkrete Gefährdungslage“ bestehe. Auch nach Klettes Verhaftung hätten die Abstimmungsprobleme angehalten. Dass erst Tage später schwere Waffen in ihrer Wohnung gefunden wurden, sei ebenfalls “auf das Kompetenzgerangel” zurückzuführen gewesen. Wie auch immer: Ihr alter RAF-Kumpel Garweg konnte dank des Klette gnädig gewährten Toilettengangs und der erfolgreichen Warnung tatsächlich noch rechtzeitig fliehen, bevor die Polizei seiner habhaft werden konnte. In dem Bauwagen der Antifa-Siedlung, wo er unbehelligt gehaust hatte, fanden die Beamten Geräte zur Ausweisfälschung. Wie auch immer: Wegen förderalen Gerangels, Wichtigtuerei und weil Polizisten – möglicherweise j nicht ganz “zufällig” – auf einen billigen Trick hereinfielen, ist nun ein Mann weiterhin auf der Flucht, dem die Beteiligung an mehreren Morden und Banküberfällen zur Last gelegt wird. (TPL)

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