Deutschland ist in die Hände einer radikalen weltanschaulichen Pseudo-Elite gefallen: Die renommierte Ethnologin Susanne Schröter setzt sich in ihrem neuen Buch „Der neue Kulturkampf: Wie eine woke Linke Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft bedroht“ mit dem alles durchdringenden Wahnsinn der woken Ideologie auseinander. Im Interview mit Roland Tichy erläuterte sie, eine kleine Gruppe von Ideologen habe es mit „geschickten Strategien in langjähriger Arbeit“ erreicht, sich im Bildungssektor, den Medien und dem gesamten vorpolitischen Raum eine „kulturelle Hegemonie“ zu verschaffen. Sie führe Sprachverbote ein und definiere Begriffe um. So dürfe man etwa nicht mehr „Asylsuchende“ und inzwischen sogar nicht einmal mehr „Flüchtlinge“ sagen, sondern müsse Bezeichnungen wie „Geflüchtete“ oder noch besser „Schutzsuchende“ verwenden, was impliziere, dass alle Migranten verfolgt würden und Schutz suchen würden. Damit werden „verschleiert“, dass Menschen aus sehr unterschiedlichen Gründen zuwandern würden.
Vor manchen Schutzsuchenden brauche man selber Schutz, so Schröter. Es werde die Absicht verfolgt, den Nationalstaat durch Migration abzuschaffen und eine „Weltgemeinschaft“ zu errichten. Die Nöte der verachteten eigenen Bevölkerung würden völlig ignoriert, alles Eigene solle verschwinden. Sämtliche Probleme der Migration würden unter den Teppich gekehrt. Die eigene Gesellschaft werde als defizitär und reaktionär empfunden. Es gehe generell darum, „durch Sprache Wirklichkeit zu verändern“ und eine unbeschränkte Migrationspolitik der bedingungslos offenen Grenzen zu praktizieren. Die Bevölkerung soll manipuliert werden, um bestimmte politische Konzepte „abzunicken“.
Wie Experimente in kommunistischen Regimes
Ähnlich sei es mit der Gendersprache, die Männer und Frauen unsichtbar machen solle, weil das Geschlecht keine Rolle mehr spiele, obwohl die überwältigende Mehrheit der Menschen dies ablehne. Man wolle eine Sprache festschreiben und hoffe, dass die Wirklichkeit sich anpasse. Vor allem junge Menschen würden durch die Gender-Ideologie dazu verführt, ihre Probleme durch die Einnahme von Hormonen oder chirurgische Eingriffe zu lösen. Hinter alledem stehe die Vorstellung, Wirklichkeit lasse sich beliebig konstruieren, und die Regierung sei auch noch ein Haupttreiber dieser Entwicklung. Das erinnere sehr an die Experimente in kommunistischen Regimen, die den neuen Menschen schaffen wollten.
Die Universitäten seien von der postkolonialen Theorie dominiert, die die gesamte weiße, westliche Welt als „Täterblock“ definiere und alle anderen als gut. Diese Ideologien seien Teil des Lehrplans, die Professoren seien teils selbst davon geprägt und würden keinen Widerstand mehr dagegen leisten. Die Grenze zwischen Wissenschaft und Aktivismus werde „ad absurdum“ geführt. Wer, wie Schröter, ausschere, zu Islamismus forsche und die Migrationspolitik kritisiere, müsse mit den Attacken einer „geballten Phalanx“ rechnen. Wer am aggressivsten vorgehe, gewinne, der Anpassungsdruck sei enorm groß. Schröter zeichnet in ihrem lesenswerten Buch nach, auf wie vielen Ebenen die woke Ideologie, trotz ihrer völligen Absurdität und obwohl ihr nur eine winzige Minderheit anhängt, die ganze Gesellschaft vergiftet. Ihr Mut, sich dem Hass der linken Blockwarte auszusetzen, ist bewundernswert. Damit gehört sie zu den wenigen Wissenschaftlern an deutschen Universitäten, die diese Bezeichnung noch verdienen. (TPL)