Pro Atom (Foto:Imago/Große)

Brüsseler Atomgipfel: Die Welt setzt auf Atomkraft – nur Deutschland will zurück in die grüne Steinzeit

Während Deutschland sich gegen jede Vernunft – und um die Träume von in den 70er Jahren steckengebliebenen Linken und Klimafanatikern zu befriedigen – endgültig von der Atomkraft verabschiedet und damit in die Abhängigkeit von teuren ausländischen Stromlieferungen begeben hat, geht der Rest Europas und der Welt weiterhin den genau gegenteiligen Weg: Beim ersten Atomgipfel in Brüssel haben sich am Donnerstag rund 30 Staaten verpflichtet, „das Potenzial der Nuklearenergie voll auszuschöpfen“. Sie wollen neue Atomkraftwerke bauen oder die Laufzeit bestehender Anlagen verlängern. Wenig überraschend, nahm Deutschland nicht an dem Treffen teil, dafür aber unter anderem Vertreter aus Frankreich, Polen, den Niederlanden, den USA, Indien, Japan oder China.

„Wir verpflichten uns dazu, das Potenzial der Nuklearenergie voll auszuschöpfen“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung. Atomstrom sei für die Verringerung klimaschädlicher CO2-Emissionen unerlässlich. Zudem wurden internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbank aufgefordert, Atomprojekte verstärkt zu unterstützen und die einseitige Förderung alternativer Energieträger aufzugeben. Entgegen der (Alb-)Träume der selbsternannten Klimaretter hatten rund 20 Staaten auf der letzten Weltklimakonferenz angekündigt, die Kapazitäten zur Atomenergieerzeugung bis 2050 zu verdreifachen.

Priorität: Ausstieg aus Kohle und Gas in Atomkraft

Der belgische Ministerpräsident Alexander de Croo erklärte, Atom-Forschung solle „auf jeden Fall“ aus dem EU-Haushalt bezahlt werden – „vielleicht auch Atom-Projekte“. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, Kernkraft sorge für Energiesicherheit in der EU und könne „helfen, den Klimawandel zu bekämpfen“. Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte: „Unsere Priorität muss sein, aus Kohle und dann aus Gas auszusteigen und auf Atomkraft und erneuerbare Energien umzustellen.“ Die ewige Opportunistin und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, dass die Atomenergie eine wichtige Rolle beim Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft spielen könne. Jedoch hänge dies von „der Disziplin der Kernkraftindustrie“ ab. mahnte von der Leyen. „Viel zu oft sei der Bau neuer Kernkraftwerke „mit erheblichen Mehrkosten und Verzögerungen“ verbunden gewesen.

Aus dem deutschen Umweltministerium hieß es dazu nur lapidar: „Dass es unter den EU-Mitgliedstaaten bezüglich der Atomkraftnutzung unterschiedliche Sichtweisen gibt, ist bekannt und wird gegenseitig respektiert.” Deutschland habe mit seinem Ausstieg den Kreis der atomkritischen EU-Mitgliedstaaten gestärkt. Im nationalen wie im internationalen Diskurs zur Zukunft der Atomkraft zeige sich, dass wirtschaftliche und sicherheitstechnische Fragen „unterbelichtet” seien. Mit diesem Geschwurbel will man allerdings bloß vom völligen Scheitern der eigenen Politik ablenken. Tatsächlich setzen alle Staaten, die noch an ihrer Zukunft interessiert sind, auf Atomkraft; Deutschland hingegen, nicht auf Lastenräder. Das ewige Ziel deutscher Großmannssucht, ein globales Vorbild zu sein, ist dennoch aufgegangen – wenn auch nur noch ein abschreckendes. Wie in so vielen anderen Bereichen, ist Deutschland heute nur noch ein Beispiel dafür, wie man etwas nicht macht. Wer vorankommen will, beobachtet, was Deutschland tut – und macht dann das genaue Gegenteil.

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