Nach IS-Geste: Rüdiger und DFB erstatten Anzeigen

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Fußballspieler Antonio Rüdiger zeigt sich auf Instagram in einer weißen islamischen Gebetskutte und reckt, wie es seine Glaubensbrüder aus den Reihen der Mörderbande IS ebenfalls tun, seinen Zeigefinger in die Luft. Nachdem Journalisten wie Julian Reichelt auf die IS-Geste des angeblich harmlosen, gläubigen Fußballspielers aufmerksam gemacht und ihn dafür kritisiert haben, hagelt es jetzt Anzeigen von Rüdiger und dem DFB.

Antonio Rüdiger ist, weil er Muslim ist, per se auch ein friedliebender Mensch. So zumindest lautet die mehr als krude Darstellung seiner Anwaltskanzlei, in der Anzeige, die nun unteranderem der Journalist Julian Reichelt kassiert hat, weil er den Fußballtreter für seinen IS-Gruß, den er in einer weißen Muslimkutte gekleidet, auf Instagram präsentierte, kritisierte. Als „überzeugter Gläubiger“ sei er ein „friedliebender Mensch“, der jede Art der Gewalt ablehne, heißt es im Schreiben des Anwalts weiter. Die Geste als „Islamisten-Gruß“ zu werten, sei „falsch, verkürzt und bewusst polarisierend“. Es handele sich um die Tauhid-Geste, die sinngemäß bedeutet: „Es gibt keinen Gott außer Allah“.

Am Sonntag schrieb der Ex-Bildchef Reichelt auf X (ehemals Twitter): „Für alle, die beim Islamisten-Gruß von Antonio Rüdiger keinen Islamisten-Gruß erkennen wollen: Der Verfassungsschutz nennt diese Geste den „IS-Finger“ und wertet den Zeigefinger als klares Zeichen für Islamismus.“

DFB-erstattet ebenfalls Anzeige wegen „Verleumdung, verhetzender Beleidigung sowie Volksverhetzung“

Dem war bislang auch so. Nun jedoch scharen sich die Verteidiger der fortschreitenden Islamisierung in diesem Land hinter Rüdiger, der am Montag eine Strafanzeige gegen Reichelt bei der Berliner Staatsanwaltschaft einreichte. „Wegen Beleidigung bzw. Verleumdung, verhetzender Beleidigung sowie Volksverhetzung“, wie es in der Anzeige laut der Bild heißt. Der links-woke DFB erstattete ebenfalls Anzeige, meldete den Reichelt-Tweet gegenüber der Generalstaatsanwaltschaft als „Hate Speech“.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist übrigens SPD-Mitglied und war vor seiner Tätigkeit beim DFB unter anderem SPD-Pressesprecher, SPD-Landesgeschäftsführer in NRW und später Staatssekretär im Familienministerium in NRW. Es gibt laut „Kicker“ intern massive Kritik an der politischen Ausrichtung des Verbandes und der externen Kommunikation von Neuendorf. Beispielsweise sorgte das neue Konzept für den Jugendfußball für Unmut, dass in traditionellen Fußballkreisen als „rot-grüner Streichelzoofußball“ kritisiert wird. Diesen Kontext sollte man in der Causa #Rüdiger mit Blick auf das Verhalten des DFB eventuell im Hinterkopf behalten.

Rückendeckung von Islamverstehern – Kritik von Islamkennern

So erhält Rüdiger von Ahmad Mansour Absolution, der bemerkt, dass die Geste  nicht islamistisch, sondern rein religiös sei, aber von Extremisten wie zum Beispiel Salafisten vereinnahmt werde. Über Antonio Rüdigers Verhalten sagt er: „Mit diesem Bild werden Dinge verbunden, die Antonio Rüdiger bestimmt nicht beabsichtigt hat. Die Wirkung auf junge Menschen ist gewaltig. Ich glaube, dass der DFB seine Hausaufgaben machen muss, wenn es darum geht, Spieler für bestimmte Themen zu sensibilisieren.“

Kritischer sieht es Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi: „Nicht jeder, der so was macht, ist automatisch ein Extremist bzw. ein Salafist.“ Aber: „Seit dem Aufstieg des IS wird diese Geste von Anhängern des politischen Islam öffentlich präsentiert, von den Dschihadisten für Propagandazwecken missbraucht. Heutzutage ist ein in der Öffentlichkeit erhobener Zeigefinger ein Symbol für die Identifikation mit dem politischen Islam bzw. mit dem Islamismus. Eine öffentliche Person muss wissen, dass ein ausgestreckter Zeigefinger nun häufig mit dem Islamismus in Verbindung gebracht wird. Ihre öffentlichen Botschaften können viele Menschen beeinflussen.“

Ganz ähnlich argumentiert auch die Ethnologin Susanne Schröter von der Uni Frankfurt und erinnert, um was für einen „harmlosen“ Muslim es sich bei Rüdiger handelt. Sie sieht Rüdigers Zeichen dagegen hoch kritisch und schreibt: „Der dem Gegenüber demonstrierte Zeigefinger ist in den vergangenen Jahren eindeutig zu einem Erkennungszeichen von Salafisten geworden – und so muss man Rüdigers Inszenierung wohl auch verstehen. Es gab vor drei Jahren schon einmal einen Skandal wegen eines islamistischen Likes auf Twitter, für das er sich dann entschuldigt hatte. Das war damals offenbar nicht ernst gemeint, sondern nur eine Täuschung, um seine Karriere nicht zu gefährden.“

Martin Sellner stellt zum Rüdiger-Gate auf X fest: „Übrigens glaubt niemand von uns, dass Rüdiger ein IS-Terrorist sei. Er ist ein überbezahlter, schwerreicher Typ, mit schlechten Manieren (beleidigt Fans als „Spast“), der, vielleicht aus schlechtem Gewissen, mit übertriebener Frömmigkeit protzt. Doch er ist ein Vorbild und Identifikationsfigur für Millionen junger Migranten in Deutschland. Mit diesem Gruß normalisiert er die Geste. Indem Linke das verharmlosen, normalisieren sie auch die dschihadistische Subkultur, die sich durch das Rüdigerbild bestätigt fühlen muss. Schleierhaft, wie man das nicht erkennen kann“.

Einschüchterungsversuch gegen Reichelt und Co.

Reichelt kommentiert auf X zum aktuellen Einschüchterungsversuch des DFB und die gegen ihn erstatteten Anzeige:

„Soeben habe ich aus den Medien erfahren, dass Antonio Rüdiger und der DFB mich angezeigt haben, weil ich hier darauf aufmerksam gemacht habe, dass Rüdiger auf einem Instagram-Post den Gruß der Islamisten zeigt. Diese Geste ist in den letzten zwei Jahrzehnten von Terroristen vollständig vereinnahmt worden. Er ist unstrittig zum Gruß von ISIS und islamistischen Mördern in aller Welt geworden, von Menschen, die auch in Berlin gemordet haben und Unheil und unermessliches Leid über die Welt bringen. Wer als erwachsener Mensch diesen Gruß zeigt und in der Vergangenheit mindestens einmal Posts von Islamisten geliked hat, weiß das sehr genau. Der deutsche Verfassungsschutz und seine Landesämter werten den erhobenen Finger als Zeichen islamistischer Radikalisierung. Die Innenministerin nennt die Geste „inakzeptabel“. Wer öffentlich so posiert, zeigt ganz bewusst den Gruß von Fanatikern und nicht eine unschuldige, spirituelle Geste. Es ist eine Normalisierung einer schrecklichen Ideologie, die in diesem Land schon viel zu viel Raum erobert hat. Auch und gerade weil es um einen beliebten Nationalspieler geht, darf man sich nicht einschüchtern lassen. Man muss darauf hinweisen, dass diese politische Ideologie gegen alles steht, was unsere Werte sind. Was Antonio Rüdiger und der DFB hier anwenden, sind Einschüchterungsmethoden. Niemand soll es mehr wagen, Kritik daran zu äußern, wenn der Islamismus und seine Symbole voran marschieren. Man darf sich dem niemals unterwerfen. Der erhobene Zeigefinger des Islamismus, mit dem Terroristen auf der ganzen Welt ihre Morde feiern, gehört nicht zu Deutschland. Ich werde mir niemals verbieten lassen, das zu sagen.“

(SB)

 

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