Björn Höcke (Bild: IMAGO / Karina Hessland)

“Rechtsextremismus-Forscher” warnt vor TV-Duell mit Höcke: Wenn die Argumente fehlen…

Fünf Monate vor den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg liegt die AfD in allen drei Bundesländern in Umfragen weit vorne. Es zeichnen sich Erdrutschsiege ab. Beim Kartell der Alt-Parteien, ihrer Medien und Zuarbeiter liegen die Nerven blank. Kein Tag vergeht, ohne immer extremere Negativschlagzeilen gegen die AfD. Dafür ist kein Vorwand zu lächerlich. „Bild“ bot nun den „Kommunikationswissenschaftler, Rechtsextremismus-Forscher und Medienpsychologen“ Tobias Rothmund von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena auf, um eindringlich vor einem TV-Duell zwischen dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und dem CDU-Vorsitzenden Mario Voigt zu warnen. Dies nutze „in erster Linie Björn Höcke, weil er durch diese Art des Duells in die Rolle eines ernst zu nehmenden, politischen Gegners gehoben wird, mit dem man sich die Bühne teilt“. Schon daran zeigt sich die zutiefst antidemokratische Grundhaltung Rothemunds.

Denn natürlich ist Höcke schon allein deshalb ein ernstzunehmender Gegner, weil seine Partei in Umfragen mit 30 Prozent einsam an der Spitze und stabile zehn Prozent vor der CDU liegt. Ein TV-Duell mit den Kandidaten der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP, die bei 7,5 bzw. fünf und zwei Prozent liegen, wäre dagegen nur noch lächerlich. Mit wem, wenn nicht Höcke, sollte Voigt also sonst diskutieren? Aber das ficht Professor Rothemund nicht an. Er vermutet, Höckes Ziel könne sein, sich staatsmännisch zu geben und den Eindruck zu vermitteln, „dass er das Ministerpräsidentenamt haben kann, dass er geeignet dafür ist“. Das wolle auch Höckes Wählerschaft sehen. Rothemund ist also offenbar der Ansicht, Kandidaten einer Landtagswahl wollten den Eindruck vermitteln, dass sie nicht für das Amt des Ministerpräsidenten geeignet seien.

Die nackte Angst vor jeder Diskussion mit dem “Leibhaftigen”

Er sieht vielmehr die Gefahr, „dass in einem solchen Gespräch ein Dilemma entsteht: Auf der einen Seite will Voigt die Menschen, die die AfD anspricht, für sich gewinnen – auch mit den entsprechenden Themen. Auf der anderen Seite will er sich von der AfD abgrenzen. Der “Leibhaftige” Höcke könnte Voigt in eine Situation bringen, wo dieser entweder zugeben muss, dass die AfD die einzige Partei ist, die eine bestimmte Position glaubhaft vertritt, oder er sich mit der AfD gemein machen muss. Beide Varianten wären eher nachteilig für die CDU“, schwadronierte Rothemund weiter. Höcke inhaltlich stellen zu wollen, sei ein „gewagtes Ziel“, weil Rechtspopulisten in ihren Positionen „geschickt hin und her springen“. Er habe „das noch nicht oft gesehen, dass Journalisten oder Politiker in der Lage waren, Rechtspopulisten argumentativ zu stellen“.

In Wahrheit hat er noch nicht oft gesehen, dass die sogenannten Rechtspopulisten überhaupt zu Diskussionen zugelassen wurden. Wenn sie zu TV-Duellen und in die politischen Talkshows eingeladen werden, ist vorher sichergestellt, dass sie möglichst wenig zu Wort kommen und von den anderen Gästen im Verbund mit dem jeweiligen Moderator diffamiert und niedergebrüllt werden. Bei all den Themen, die die Bürger am meisten belasten, wie Migration, Klima- oder Genderwahn, haben die etablierten Parteien gar keine Argumente, die sie gegen die AfD ins Feld führen könnten, weil diese Politik auf allen Gebieten ein einziges katastrophales Scheitern ist, das sich nicht mehr weglügen lässt. Die völlig absurden Einlassungen von Pseudoexperten wie Rothemund unterstreichen nur, in welch einer existenziellen Krise sich der Parteienstaat befindet. Da man keinerlei Argumente mehr hat, bleiben nur peinlich-plumpe Vorwände für Diskursverweigerung und die Kriminalisierung anderer Meinungen. Nichts deutet darauf hin, dass die Wähler in Ostdeutschland sich von solch hanebüchenem Geschwätz noch irgendwie beeinflussen lassen – und wenn doch, dann allenfalls sogar noch zugunsten der AfD. (TPL=

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