Der Comedian Mario Barth ist mit einem T-Shirt-Spruch „Ich gender nicht, ich habe einen Schulabschluss“ auf einem Video zu sehen. TikTok hat deswegen nun sein Video gesperrt.
Die Social-Media-Plattform TikTok hat ein Video des TV- und Bühnenstars Mario Barth gelöscht. Der Grund: Der bekannte Comidian hatte darin für sein – mittlerweile auf Amazon und Co zu kaufendes T-Shirt – mit dem Spruch „Ich gender nicht, ich habe einen Schulabschluss“ geworben.
Das Video ist nun gelöscht. Barth wolle das Kleidungsstück auf der laufenden Deutschland-Tournee verkaufen. Barth reagierte auf Instagram über das Canceln: „Da ist die TikTok-Polizei wieder mal schnell gewesen. Zack, gesperrt.“ Der Comedian kritisierte, augenscheinlich gefalle jemandem die Ablehnung der Gendersprache nicht. „Ich werde aber nicht zu müde, um es immer wieder anzusprechen.“
Darüber hinaus bedankt sich Barth bei denen, die ihm einen „Shitstörmchen“ bereiten wollten und einmal mehr den Streisand-Effekt ausgelöst haben:
Laut einer neuesten repräsentativen Umfrage, so berichtet der Berliner, finden nur 14 Prozent der Befragten das Gendern gut. Der Autor selbst gehört zur überwältigenden Mehrheit von 86 Prozent, die dagegen sind. Barth macht deutlich, dass er sich nicht den Mund verbieten lassen will: „Ich bleibe dabei und wünsche euch allen einen schönen Tag. Auch denen, die sich heute als Giraffe fühlen oder als Straßenschild.“
Barth betont, dass man die Sache mit Humor nehmen müsse, „sonst wirst du bekloppt“. Er kritisiert, dass die übertriebene Sprachregelung oft mehr Verwirrung als Klarheit schafft und dass der erzwungene Sprachwandel eine unnötige Belastung für viele darstellt. „Wir sollten uns auf wirklich wichtige Themen konzentrieren und nicht auf solche, die nur eine kleine Minderheit betreffen“, fügt er hinzu.
Barth verweist auf die vielen Bereiche, in denen das Gendern umständlich und unpraktisch ist. In der Wissenschaft und im Bildungswesen etwa, wo Präzision und Klarheit oberste Priorität haben sollten. „Es ist absurd, dass wir uns mehr über Pronomen als über substantielle gesellschaftliche Probleme wie Armut oder Bildungschancen aufregen“, sagt er.
Er appelliert an den gesunden Menschenverstand und daran, die Sprachdebatte nicht zu überbewerten. „Sprache entwickelt sich natürlich und braucht keine Zwangsvorgaben von oben. Wir sollten tolerant gegenüber individuellen Ausdrucksformen sein, aber nicht jedem Trend blind folgen.“ Barth plädiert dafür, die Vielfalt der Meinungen zu respektieren und nicht durch Sprachvorschriften ein einseitiges Bild der Gesellschaft zu erzeugen.
Seine humorvolle und doch ernste Herangehensweise soll dazu anregen, die Diskussion mit mehr Gelassenheit und weniger Hysterie zu führen. „Letztlich geht es doch darum, dass wir miteinander kommunizieren und uns verstehen – ganz egal, ob wir dabei gendern oder nicht.“
Noch kann auf Instagram das Video von Barth angesehen werden, wo er vom reißenden Absatz berichtet, den das T-Shirt aktuell finde, berichtet.
(SB)