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Anmerkungen zum Höcke-Voigt-„Duell“

Wer das 75-minütige TV-Streitgespräch zwischen Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU) wie ein Fußballspiel behandelt und bewertet, hat zumindest von Fußball keine Ahnung. Denn noch immer beginnt dort jedes Spiel mit 0:0 statt 0:5 zulasten der Auswärtsmannschaft „FC Germania“ (Höcke); macht der Schiedsrichter (die Moderatoren) nicht von vornherein öffentlich klar, parteiisch zu sein; kann die Heimmannschaft „FC Thüringer“ (Voigt) nicht nach Belieben foulen, ohne auch nur eine Gelbe Karte fürchten zu müssen. Und es ist auch nicht üblich, dass der Stadionsprecher (Moderator) die Gastmannschaft (Höcke) als potentiell kriminell (rechtsextrem) begrüßt.
Von Wolfgang Hübner
Eingedenk all dessen, hat sich Höcke, der Bürgerschreck der Systemmedien und aller Politspießer, sehr achtbar in dieser ungleichen Auseinandersetzung mit der ewig grinsenden CDU-Parteipflanze Voigt geschlagen. Dieser war sich nur allzu bewusst, in der Gunst des etablierten Machtkomplexes und der Springer-Moderatoren nach Herzenslust gegen den intellektuell meilenweit überlegenen Rivalen holzen und polemisieren zu können. Dass Voigt, wenn es konkret wurde, wie zum Beispiel beim Thema Migration, nur Phrasen parat hatte, versuchte er mit seinem penetranten Hinweis „Ich bin Thüringer“ zu übertünchen. Immerhin ersparte er den Zuschauern den demonstrativen Verzehr der berühmten regionalen Bratwurst.
Höcke hatte etliche gute Momente, insbesondere als er das Thema „Remigration“ zur Verblüffung der Moderatoren und Voigts sehr originell als Problem der Rückgewinnung unzähliger hochqualifizierter deutscher Auswanderer darstellte. Beim Thema Erinnerungspolitik kam er etwas in Schleudern, weil er die Vorwürfe abmildern wollte, statt sie offensiv zu kontern. Wer das kritisiert, vergisst allerdings, unter welchem Druck dieser Mann stand und steht. Unter den gegebenen Umständen hat sich Björn Höcke hervorragend geschlagen. Dafür gebührt ihm der Dank aller, die sich mit ihrem Deutschsein angefreundet haben, also Höckes gestrigem menschenfreundlichen Rat schon gefolgt sind.
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