Nicht die Atomenergie ist das Risiko, sondern marodierende Staatswirtschaft



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Der morbide Charme des Verfallenlassens umweht auch manches AKW (Symbolbild:Pixabay)

Machen wir uns nichts vor: Wenn wir jetzt neue Brennstäbe kaufen würden, laufen die alten Kernkraftwerke womöglich noch 20 Jahre. Die Risiken sind hoch, wie die massiven Probleme in Frankreich zeigen”. Das sagte gestern Bundestagspräsidentin Bärbel Bas  – und erteilte damit zugleich dem Kauf neuer Brennstäbe für die letzten verbliebenen deutschen Atomkraftwerke eine Absage. Wer sich gefragt hat, warum neue Brennstäbe für diese restlichen AKWs noch nicht längst bestellt sind, erhält hier die Antwort: Weil der rotgrüne Traum vom Atomausstieg dann in weite Ferne rückt – was natürlich nicht sein darf.

Ihre Bezugnahme auf Frankreich ist selbstverständlich völlig unsinnig; sie firmiert in etwa auf dem Niveau von logischen Fehlschlüssen wie „Weil die Deutsche Bahn ein Sauhaufen ist, ist bewiesen, dass Zugverkehr an sich nicht funktioniert.” Natürlich ist Bas‘ Begründung lächerlich: Frankreich hat keine technischen oder strukturellen Probleme mit Atomkraftwerken als solchen, sondern Frankreich hat ein Riesenproblem mit seinem Kraftwerksbetreiber Electricity de France (EDF), der bereits zu 84 Prozent dem französischen Staat gehört und demnächst komplett nationalisiert wird.

Jahrzehntelanger Investitionsrückstau

EDF fährt seit Jahrzehnten – angetrieben durch die französische Regierung als Hauptanteilseigner – einen ruinösen Sparkurs und unterlässt zwingend notwendige Investitionen wie Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten. Diesen Wartungsstau hat man dann während der Corona-Lockdowns noch einmal auf die Spitze getrieben, indem die Arbeiten vernachlässigt und teilweise komplett eingestellt wurden.

Durch den jahrzehntelangen Rückstau überfälliger Investitionen ist zudem viel Fachpersonal verloren gegangen, das sich zwangsweise andere Betätigungsfelder gesucht hat – so dass jetzt, nach Bekanntwerden der Probleme, erst einmal großzügig qualifizierte Mitarbeiter beschafft werden mussten (was das betrifft, ist Fachkräftemangel also kein exklusiv deutsches Problem). Trotz der mangelnden Investitionen in den letzten Dekaden ist EDF ein finanzielles Fass ohne Boden mit über 40 Milliarden Euro Verbindlichkeiten, erschwert durch den Umstand, dass seit Frankreich die Strompreise gedeckelt hat – was EDF dazu zwingt, seine Energie mit hohen Verlusten zu verkaufen. Alleine im ersten Halbjahr 2022 notierte man ein Minus von über 5 Milliarden Euro.

Frankreich wie Deutschland sind von Misswirtschaft geplagt

Dieses absolute Missmanagement auf allen Ebenen hat dazu geführt, dass ein so großer Teil der Kraftwerksflotte mit Korrosionsproblemen oder fehlerhaften Schweißnähten ausfiel. Es passiert nicht einfach so von heute auf morgen, dass plötzlich ein Großteil von milliardenschweren Anlagen der kritischen Infrastruktur aufgrund von Rost aus dem Rennen genommen werden muss. So etwas passiert nur, wenn notwendige Wartungs-, Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten an den Anlagen vorsätzlich ausbleiben. Das Problem kennt man nicht nur aus Frankreich; wir Deutsche können ein Lied davon singen, man denke an die zehntausenden maroden Straßenbrücken oder auch an den Investitionsrückstand bei der Deutschen Bahn (bei der ebenfalls ebenfalls der Staat 100-prozentiger Eigentümer ist).

Das Beispiel Frankreich ist also gerade kein Beleg dafür, dass Atomkraft generell nicht funktioniert. Es ist ein Beweis dafür dafür, dass der Staat ein miserabler Unternehmer ist und man ihn nicht mit Aufgaben betreuen sollte, die planerische Effizient und Präzision erfordern. Sozialismus und Staatswirtschaft haben noch nie funktioniert, wie ein Blick in die Geschichtsbücher lehrt.

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