Proteste wütender Bewohner von Upahl vorm Kreistag in Grevesmühlen vergangenes Jahr: Nicht hat sich seitdem geändert, im Gegenteil (Foto:ScreenshotYoutube)

Widerliches Tagesschau-Framing: “Die Leute radikalisieren sich”

Nachdem den Bürgern im 500-Einwohner zählenden, mecklenburgischen Dorf Upahl eine Containerunterkunft mit 400 Asylsuchenden vor die Nase gesetzt werden sollte und sich dagegen ein Protest, der bundesweit für Aussehen sorgte, formierte, waren die Berufsdiffamierer schneller zur Stelle, als man “Asyl” aussprechen konnte. Besonders legt sich hier die Tagesschau ins Zeug und framte die Upahler als Ausländerfeinde, die sich zunehmend radikalisieren.

In Upahl wurden die rund 500 Anwohner, wie in unzähligen anderen deutschen Gemeinden auch, vor vollendete Massenmigrationstatsachen gestellt: Der  Kreistag hatte mit Stimmen von Grünen, FDP, CDU und Teilen der SPD den Bau einer Containerunterkunft für rund 400 sogenannte Asylsuchende in ihrem Heimatdorf beschlossen. Die Dorfbewohner wurden erst eine Woche später bei einem sogenannten Bürgerdialog in der Turnhalle in Grevesmühlen darüber informiert. Doch die Bewohner wollten dies so nicht hinzunehmen. 700 Menschen hatten bereits bei benannter Sitzung des Kreistages an einer Demonstration teilgenommen und weiterer Protest-Aktionen gegen die Migrantenunterkunft auf die Straße gebracht.

Dann schlug die Mainstreampresse gegen die Uphaler los und diffamierte die Bürger als „Rechtsextreme und Neonazis“. Unteranderem belegt eine Reportage des Portals des Ex-Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt, wie Medien von NDR bis BILD unkritisch das Framing linksextremer Internet-Aktivisten übernommen haben. Die Wahrheit: Die Menschen in Uphal, von der Politik in ihren Sorgen schamlos übergangen, fürchten um ihre und die Sicherheit ihrer Nächsten. Mit einer Fotoaktion im Internet, mit Fotoaufstellern in ihrem Dorf, machen die Einwohner aus Upahl ihren Protest deutlich. Mit zugeklebtem Mund abgebildet wollten sie zeigen: Wir werden nicht gehört, uns hat niemand gefragt. Bemerkenswert: Uphals Bürgermeister Steve Springer setzt sich sogar an die Spitze des Protests und hatte seine Gemeinde anwaltlich beraten und vertreten lassen.

Nun fühlt sich auch die Tagesschau berufen, mit der Rechtsradikalen- und Rassismuskeule auf die Uphaler einzudreschen. Man könne auf den Demonstrationen immer häufiger hören, dass die Menschen aus Upahl und den umliegenden Dörfern nicht einfach nur gegen den Bau der Container protestieren, sondern ihren Protest lautstark mit rassistischen Aussagen unterstreichen. Niemand hier weiß, wer wirklich kommen soll, und doch ist die Ablehnung groß, so das widerliche Tagesschau-Framing.  “Denkt an unsere Kinder”, würde  – quasi als Beweis dieser angeblich völlig unbegründeten Ablehnung auf Protestplakaten vor einigen Häusern im Dorf stehen, framte die Tagesschau weiter.

“Die Leute radikalisieren sich, ohne es zu wollen”, lässt die Tagesschau den Uphaler Bürger Jan Achilles zu Wort kommen. Achilles und viele Dorfbewohner sagen, weil sie vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien, hätten sie Vertrauen und Verständnis in die Politik verloren. “Dann bist du in so einer Blase und weißt gar nicht mehr, was du glauben sollst”, sagt Achilles. Warum daraus allerdings offener Rassismus wird, das können diese “Bauchgefühl-Rassisten” laut der Tagesschau aber nicht erklären. Anfang Februar gab Achilles eine Erklärung ab, die auch für die Tagesschau-Berufsdiffamierer zu verstehen sein sollte:

Eigentlich sollten die Container in Upahl längst schon stehen, doch seit dem 3. März gilt ein Baustopp. Die von der  Gemeinde beauftragten Anwälte hatten geklagt, weil sie nicht von Anfang an eingebunden wurden. Zudem liegt keine Baugenehmigung vor. Wie es nun im 500-Seelendorf Upahl weitergeht, sei unklar. Solange das nicht geklärt sei, bleiben die “Geflüchteten in der provisorischen Unterbringung in einer Turnhalle in Wismar”, so die Tagesschau, die abschließend  Mustafa und seinem Wunsch eine Plattform bietet:  “Hoffen wir, dass sie uns eine Chance geben und uns nicht gleich verurteilen.” Momentan sehe es aber danach nicht danach, stellt das öffentlich-rechtliche Medium bedauernd fest.

In einer vorherigen Version hieß es, dass das Gericht der Ansicht war, die Gemeinde müsse nicht einbezogen werden. Das ist nicht richtig. (SB)

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