Christkindelsmarkt (Bild: shutterstock.com/tianalima)

Totalabschaffung bald abgeschlossen: Christkindelsmärkte wegen wahnwitzig gestiegener Gema-Kosten in Gefahr

Weihnachten ist eine besondere Zeit, auch musikalisch. Spätestens wenn das erste Mal “Last Christmas” im Radio ertönt, ist es wieder soweit. Dann kassiert die Gema ab. Dieses Jahr jedoch so massiv, dass Christkindelsmärkte den Kostenanstieg nicht tragen werden können.

Musik an Weihnachten schaffe  eine besondere Atmosphäre, sorge für Besinnlichkeit und eine fröhliche Stimmung. Auf Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern fördere sie die Geselligkeit, im Handel kurbelt sie das Weihnachtsgeschäft an, so die finanzielle Interessensvertretung von Urhebern der auf Weihnachtmärken gespielten Musik.

Dass Musikschaffende für ihre Arbeit entlohnt werden: Kein Thema. Nur könnte es in diesem Jahr so sein, dass aufgrund von immensen Tariferhöhungen zum Beispiel der Christkindelsmarkt Bayreuth wegen benannter Gema-Kosten in Gefahr sein könnte. Denn: In einer Pressemitteilung berichtet die Stadt Bayreuth von einer kürzliche erhaltenen Gema-Abrechnung für den eigenen Christkindlesmarkt 2022. Die Kosten für die “musikalische Umrahmung” des Weihnachtsmarktes belaufen sich demnach auf knapp 40.000 Euro – das entspricht laut Pressesprecher Joachim Oppold einer Steigerung von 8000 Prozent im Vergleich zum letzten “regulären Weihnachtsmarkt” von 2019. Damals musste die Stadt Bayreuth noch nur 493 Euro GEMA-Gebühren zahlen.

Laut benannter Pressemitteilung gab es seitens der Gema keinerlei vorherige Ankündigung über die neue Tarifstruktur. Mehrere andere deutsche Städte sollen sich bereits über “deutlich erhöhte Forderungen für regelmäßig stattfindende Märkte” beim Deutschen Städtetag beschwert haben. Vertreter des kommunalen Spitzenverbands haben demnach bereits das Gespräch mit Verantwortlichen der GEMA gesucht

Bayreuths Stadtrat und Rechtsreferent Ulrich Pfeifer stehe die Stadt durch die Monopolstellung der Gema unter Druck – eine Alternative gebe es schlichtweg nicht. Bei den aktuellen Forderungen wäre der Christkindlesmarkt in Zukunft also entweder ein “stiller Markt” oder mit ausschließlich nicht Gema-lizenzierter Musik untermalt. Die Stadt Bayreuth hat demnach einen klaren Standpunkt: “Wir können und wollen derart unverschämt hohe Forderungen nicht auf die Marktbeschicker umlegen.”.

Zudem seien nicht von den neuen Gema-Tarifen nicht nur Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland betroffen. “Jede Vereins- oder Stadtteilfeier” dürfte laut Pfeifer in Zukunft davon betroffen sein. “Damit drohe ein Stück Kulturgut wegzubrechen”, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die selbst auferlegte, politisch vorangetriebene identitäre Auflösung dieses Landes schreitet dann halt in einem noch schnelleren Tempo als geplant voran.

(SB)

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