Replant (Bild: Screenshot)

Protest gegen Greenpeace: Junge Klimaaktivisten starten Pro-Kernkraft-Kampagne

Eine Kampagne junger Europäer kämpft für den Ausbau der CO₂-freien Kernenergie. Die Klima-Aktivisten kritisieren damit die heilige Kuh der Grünen, die eben so mächtige wie gewalttätige Umweltkonzern Greenpeace. Er würde „in der Vergangenheit feststecken”.

Die aus Schweden stammenden jugendlichen Aktivisten scheinen zwar genauso von der Todesangst vor dem angeblich menschgemachten Klimaerwärmung getrieben zu sein, wie ihre auf Straßen festgeklebten und durch die Gegend hüpfenden Genossen aus den Reihen der Letzten Generation oder Fridays-for-Future. Der maßgeblich Unterschied: Die junger Klimafighters fordert den Ausbau der CO₂-freien Kernenergie. Die Aktivisten kritisieren damit direkt den mächtigen Umweltkonzern Greenpeace.

Mit ihrer Kampagne „Dear Greenpeace“ wollen die Klimaaktivisten der Umweltorganisation „Replanet“ erreichen, das sie im Rechtsstreit zwischen der EU-Kommission und Greenpeace am Europäischen Gerichtshof als Interessenspartei gehört zu werden. Vor Gericht wollen sie Expertenmeinungen zugunsten klimafreundlicher Kernenergie abgeben, berichtet hierzu die Welt.

Der ebenso mächtige wie gewaltaffine Umweltkonzern Greenpeace hatte gegen die Entscheidung der EU-Kommission geklagt, Kernenergie in die EU-Taxonomie aufzunehmen. Die Taxonomie ist ein EU-weit eigeführtes System zur Klassifizierung von sogenannten nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten.

Die jungen Klimaaktivisten starten nun eine Petition, in der sie Greenpeace auffordern, ihre Kampagne gegen die Kernenergie einzustellen. Ihre Argumente, die Hoffnung machen, dass die junge Generation noch nicht komplett links-grün durchideologisiert ist:

  • Kernkraft gehört zu den sichersten Energietechnologien
  • Bei der Stromerzeugung durch Kernkraft wird kein Treibhausgas freigesetzt
  • Länder wie Frankreich und Schweden haben dank der Kernenergie eine rasche CO₂-Minderung ihrer Stromerzeugung erlebt“
  • In ganz Europa haben Länder mit Atomkraftwerken durchweg geringere CO₂-Emissionen als solche ohne Atomkraftwerke.

Als abschreckendes Beispiel nennen die jungen Aktivisten Deutschland, das aus der Atomkraft ausgestiegen ist und nun zur Stromerzeugung CO₂-intensive Kohlekraftwerke hochfahren muss. „Ich habe entsetzt gegen Greenpeace protestiert, als sie sich dafür einsetzten, die deutschen Kernreaktoren zu stoppen, was zu einer viel höheren Nachfrage nach Kohle führte“, so die 22-jährige Biologin und Aktivistin Julia Galosh, die sich ebenfalls an der Kampagne von „Replanet“ beteiligt. „Jetzt wollen sie verhindern, dass mein Heimatland Polen von Kohle auf Atomkraft umsteigt – genug ist genug“, meint sie.

(SB)

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