Windkraft (Bild: shutterstock.com/Bubbers BB)

Grüner Kolonialismus: Niederländische Bürger stinksauer über deutsche Windräder direkt an der Grenze

Die deutschen Windparks scheitern nicht nur an ihrem Zweck, die deutsche Energieversorgung sicherzustellen und verschandeln die Landschaft; sie vergiften auch das Verhältnis zu den Nachbarländern. Dies ist zumindest der niedersächsischen Gemeinde Bad Bentheim gelungen. Diese will gleich sechs große Windkraftanlagen in der Nähe des niederländischen Naturschutzgebiets De Zandbergen errichten. Die Windräder sollen 250 Meter hoch sein und nur 400 Meter von der Grenze entfernt sein. In der holländischen Nachbargemeinde Losser ist man davon wenig angetan. Ein dortiges Bürgerforum will dagegen protestieren.

„Bei Projekten dieser Art mit großen Auswirkungen ist es wichtig, nachbarschaftlich zusammenzuarbeiten und sich gut zu beraten und den Bewohnern auch die Möglichkeit zu geben, Einwände zu erheben und dies klar zu kommunizieren. Das kann Deutschland auch von niederländischer Seite erwarten“, kritisiert dessen Mitglied Harold Sligman. Auch die Gemeinde Losser teilte den deutschen Nachbarn mit, man sehe die Risiken der Windparks und diese seien nicht das, was man für die Landschaft im Sinn gehabt habe. Deshalb habe man auch nicht vor, dies einfach zu akzeptieren. Aus Bad Bentheim habe man lediglich eine Karte erhalten, auf der alle möglichen Standorte für Windkraftanlagen eingezeichnet gewesen seien. Ansonsten sei die Gemeinde Losser aber einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

Petition geplant

Nicht nur in Losser, auch in anderen Nachbargemeinden ist man zudem besorgt über den Wertverlust von grenznahen Immobilien und Grundstücken, die infolge der teutonischen Windräder eintreten und die Wohnqualität empfindlich beeinträchtigen. In ihrem Klimarettungsplan scheren sich die Deutschen jedoch nicht um die Befindlichkeiten ihrer Nachbarstaaten.

Von guten Nachbarn könne man eine offene und transparente Kommunikation erwarten. Es müsse die Möglichkeit zu Widerspruch geben, bemängelt das Bürgerforum weiter, das nun eine Petition starten will. Zudem hat die Gemeinde einen dringenden Brief an den Bad Bentheimer Bürgermeister und den Projektentwickler geschickt. Man hofft, dass es doch noch die Möglichkeit zu einer Stellungnahme geben wird. Das Bürgerforum will so viele Unterschriften wie möglich sammeln und damit nach Bad Bentheim fahren. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass es noch irgendetwas gibt, was den Bau aufhalten wird. Robert Habeck hat bereits sämtliche ernsthaften Prüfungsverfahren abgeschafft, um den Windradausbau zu beschleunigen, ohne Rücksicht auf Mensch und Natur. Der Streit mit einer kleinen niederländischen Gemeinde wird da wohl kaum ins Gewicht fallen.  (TPL)

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