Da hat sich Robert Habeck wohl doch ein wenig verrechnet. Denn mit seine Idee, das ganze Land mit Wärme vollzupumpen, entpuppt sich immer mehr zur Luftnummer:
Nach dem finalen Beschluss des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Bundesrat erwartet der Chef der größten deutschen Stadtwerke, Florian Bieberbach in München, dass sich, wenn überhaupt nur in ländlichen Regionen künftig Wärmepumpen durchsetzen werden. In großen Städten fehlten hingegen häufig die Voraussetzungen für die Installation dieser Heizungen. “In kleinen Kommunen hingegen wird es ganz bestimmt keine flächendeckende Fernwärme geben. Dort kommen dann die Wärmepumpen zum Zug oder bestenfalls kleine Wärmenetze etwa für eine Schule und die umliegenden Wohnhäuser”, sagte Bieberbach dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Grundlegend anders sei die Situation in Metropolen. “In den Großstädten haben die Menschen nur wenig Möglichkeiten. Luftwärmepumpen sind vielfach nicht machbar, weil sie Platz brauchen und auch Lärm erzeugen. Grundwasserwärmepumpen sind meist unwirtschaftlich für Einzelhäuser und scheitern oft am fehlenden Bohrplatz. Diese Menschen sind darauf angewesen, dass ihnen ein Wärmenetz gelegt wird.”
Er geht dabei davon aus, dass viele Immobilieneigner dabei als Übergangslösung zuerst noch einmal auf eine Gasheizung setzen werden – zumal es inzwischen Heizungsleasing und einen regen Handel mit gebrauchten Gasthermen gebe. Stadtwerke hätten es künftig mit einem Mechanismus zu tun, der in zwei Richtungen wirke: “Hauseigentümer warten bei ihrer Entscheidung über die neue Heizung auf die kommunale Wärmeplanung. Die Kommunen müssen zugleich berücksichtigen, welche Heiztechnologie voraussichtlich für die Hausbesitzer am attraktivsten ist.”
Sein Unternehmen, das als größtes deutsches Stadtwerk gilt, und viele andere kommunale Unternehmen machten sich jetzt daran, mittels Datenanalyse zu antizipieren, wie Immobilieneigner künftig agieren. “Dann kann entschieden werden, in welchen Straßen es sich lohnt, Fernwärmeleitungen zu legen”, so Bieberbach, der mit einer langwierigen Umsetzung rechnet: “Das wird ein Prozess, der sich über 20 Jahre hinziehen wird.”
Und bis dahin sind die Grünen schon längst weg vom Fenster und eine bürgerfreundliche Regierung könnte dieses ganze Klimagedöns, was Deutschland in den wirtschaftlichen Ruin treibt aufhalten und vielleicht hier und da auch zurückdrehen.
Wer sich mal auf dem Land umgeguckt hat, die alten Fachwerkhäuser bestaunt und die Bauernhöfe begutachtet, wird ebenfalls schnell feststellen, dass Wärmepumpen allerhöchstens mal hier und da einen Schweinestall erhitzen könnten. Denn wer will schon hunderttausende Euro in die Hand nehmen, um alte Schuppen zu sanieren. Die von Habeck gefütterte Wärmepumpen-Industrie sollte als ganz vorsichtig sein.
Und auch hier herrscht nur Trostlosigkeit:
Die Bundesregierung kann auch drei Monate vor Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) immer noch nicht sagen, wieviel Geld für die Förderung in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen wird. Das meldet “Bild” (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine entsprechende Anfrage an das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK). Demnach steht bisher nur fest, dass 2024 insgesamt 18,8 Milliarden Euro Förderung “für effiziente Gebäude inklusive der sozialen Abfederung des neuen Gebäudeenergiegesetzes”, zur Verfügung stehen, sagte ein VMWK-Sprecher zu “Bild”.
Die Beträge für die Jahre 2025 bis 2030 sind dagegen noch offen. Die endgültigen Beratungen im Bundestag zum weiteren Wirtschaftsplan des KTF stehen noch bevor, hieß es vom Wirtschaftsministerium. FDP-Energieexperte Michael Kruse sagte zu “Bild”: “Wenn Robert Habeck die Auflagen für die Heizungsumbauten erhöht, muss er auch für eine nachhaltige Absicherung der vereinbarten Förderung sorgen.”
Alles andere bringe Unsicherheit in ohnehin herausfordernden Zeiten. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Jens Spahn, sagte zu “Bild”: “Das GEG ist ein Vertrauensverlust-Gesetz. Die Kosten sind hoch, der bürokratische Aufwand immens, die Verunsicherung groß. Nach dem Chaos im Parlament droht das Chaos bei der Förderung. Die Bürger erwarten Klarheit über das nächste Jahr hinaus.”
Warten auf Godot. (Mit Material von dts)