Ursula von der Leyen trifft Wolodymyr Selenskyj in Kiew , 09.05.2023 - Foto: Imago

Unsicherheitskonferenz München: Wird t-online zur Satireversion der sowjetischen Prawda?

Jessers, jetzt ist auch noch Awdijiwka an die Russen gegangen. Das ukrainische Kanonenfutter hat sich aus der Stadt im Südosten des Landes zurückgezogen. Die Wut bei der Münchener Unsicherheitskonferenz wird immer größer, heißt es bei Tonnlein (t-online). Die Medienkritik.

von Max Erdinger

Warum gibt es die als “Sicherheitskonferenz” bezeichnete Unsicherheitskonferenz in München überhaupt noch? Wahrscheinlich wegen der Bilder, die dort entstehen. Zu sehen sind auf diesen Bildern totale Loser, denen Wladimir Putin und die Seinen schon längst gezeigt haben, wo der Barthel den Most holt. Auf der Unsicherheitskonferenz dürfen sie so tun, als ob sie noch etwas zu retten hätten. Haben sie auch. Sich selbst. Keine dieser Figuren kann sich hinstellen und sagen, daß sie sich total verkalkuliert hatte und daß deswegen leider alles verloren ist, hunderttausende Ukrainer und nicht wenige Russen sterben mussten, die Rheinmetallaktie – leider, leider – um 300 Prozent gestiegen ist im Verlauf der vergangenen zwei Jahre und Abermilliarden an Steuergeld in einem riesigen Korruptionssumpf versenkt worden sind. Niemand muß dort kritisieren, daß der US-Außenminister Blinken im Jahre 2017, zu Trumps Zeiten also, die Firma “WestExecAdvisors” gegründet hatte, deren Geschäftstätigkeit darin besteht, von privaten Rüstungsunternehmen Provisionen für die Vermittlung von Regierungsaufträgen entgegenzunehmen. Keiner der Teilnehmer dort kann sich erlauben, dem US-Kriegsminister Austin zu unterstellen, seine Loyalität gälte mit Priorität seinem Ex-Arbeitgeber Raytheon und nicht dem amerikanischen Steuerzahler oder gar dem Frieden auf der Welt. Nein, auf der Münchener Unsicherheitskonferenz hat es weiterhin darum zu gehen, die äußerst gefährdeten “Westwerte” wie Demokratie, Freiheit, wirtschaftliche Produktivität und Prosperität gegen den wüsten Barbaren aus Moskau zu verteidigen. Wegen der “besseren Zukunft” für die lieben “die Menschen” in der Westwertewelt. Kleinen Moment …

Ja bitte? Ein Einwand von dort hinten auf den billigen Plätzen? Wie? Das stimmt ja auch? – Dir hat wohl Tonnlein (t-online) den Verstand vernebelt!? Laß dir mal etwas sagen von einem, der sich auskennt: Tonnlein ist allerweil dabei, sich zur deutschen Schmierenpublikation Nummer eins zu entwickeln. Wenn du Meinerlein & Finderlein wüsstest, wer am Ende hinter “Tonnlein” steht, würdest selbst du dich darüber nicht mehr wundern. Du weißt es halt nicht. Also fein die Äuglein herausgedreht und die Öhrchen gespitzt, du deutsches Meinerlein & Finderlein, du mordsdemokratisches. Propagandaopfer, jämmerliches. Glaubsters. Was gehen mir die solchen wie du mit ihren eingebildeten Schlauheiten auf den Geist.

Für “t-online” berichtet der brave Patrick Diekmann recht artig aus München von der Unsicherheitskonferenz.

Die Negativ-Schmankerl

“Der Verlust von Awdijiwka ist ein herber Rückschlag für die Ukraine.” – wos a Jammer. Wäre “die Ukraine” vorher wohl auf der Siegerstraße gewesen, oder was? “Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt eindringlich vor einem Angriff Russlands auf die EU. Doch am Ende ist es ein US-Republikaner, der das Publikum der Konferenz schockiert.” Meisterlich getextet, Meister Diekmann. Spannend muß man es machen, damit der Leser den saudummen Lügenseich auch lesen will, den man ihm als nächstes auf die Pupillen schmieren will. Ist halt blöd jetzt für dich, daß das bei mir nicht funktioniert. Aber ich will einmal so tun, als würde mich brennend interessieren, welchen Überraschungs-Republikaner du “am Ende” rüberschiebst über die Lügentheke. Mein Tipp: Der Donald Trump wird es sein. Schauen wir mal.

“Als er am Samstagvormittag bei der Münchener Sicherheitskonferenz seine Rede beginnt, ist seine Stimme zittrig und ein wenig zu leise, um für alle im Konferenzsaal deutlich verständlich zu sein.” – na ja, normal, würde ich sagen. Beim Original Oberukrainer ist es die Stimme, beim GröFaZ, dem alten Nervenwrack, waren es zuletzt die Hände. Das ist so, wenn die solchen so gut wie “am Ende” sind. “Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj steht in schwarzem Pullover und grüner Militärhose auf der Bühne.” – ja und? Schuhe? Hatte er keine Schuhe an? Ich will wissen, ob er Schuhe angehabt hat und welche. War er “am Ende” barfuß? Hatte er blau-gelbe Socken an? Du kannst doch nicht einfach die wichtigen Informationen weglassen, so ganz “am Anfang”, oder?

“Er wirkt müde, fast schon ein wenig abgekämpft. Kein Wunder: Selenskyj kämpft seit nun knapp zwei Jahren an zwei Fronten: Einerseits wehrt sich die ukrainische Armee gegen die russische Invasion, andererseits kämpft der Präsident an der Unterstützungsfront in vielen westlichen Ländern, damit seine Verbündeten weiterhin Waffen und Ausrüstung an die Ukraine geben.” – paß auf, Diekmann, ich erzähl’ dir mal, wie es wirklich ist. Weil ich es nämlich genau weiß. Das kommt daher, daß ich mir noch nie irgendwelche Tonnlein-Bären habe aufbinden lassen, sondern mich gleich bei den wahren Experten informiert habe. Es ist so: Dem Oberukrainer geht allmählich “der Arsch auf Grundeis” – und genau so sieht er auch aus. Mit Müdigkeit hat das wenig zu tun. Mit Abgekämpftheit schon gar nichts. Der Oberukrainer kämpft nicht selber, sondern der läßt kämpfen. Für nichts und wieder nichts läßt er das. Und schon dreimal nicht läßt er für “die Ukraine” oder die Demokratie, die Freiheit und die westlichen Werte von “ganz Europa” kämpfen, sondern dafür, noch ein Weilchen Puderzucker im Wert von Abermilliarden westlichen Steuergeldes in seinen mäßig komödiantischen Allerwertesten geblasen zu bekommen. “Seine Verbündeten” waren auch noch nie wirklich “seine Verbündeten”, sondern er hat sich für teuer Steuergeld aus dem Westen einreden lassen, daß er deren Verbündeter sei. Tatsächlich hat er für einen Haufen Geld seine eigenen Landsleute verraten und verkauft – und zwar streng nach einem Zweiklassensystem: einfach verkauft hat er die Westukrainer; doppelt und dreifach verkauft hat er die ethnischen Russen im ukrainischen Donbass an die geostrategischen und nunmehr zu annulierenden Absichten amerikanischer Neocons, genau, wie das auch sein Amtsvorgänger getan hat. Was ist jetzt mit seinen Schuhen? Hatte er welche an? Was für welche?

“An beiden Fronten sieht es für die ukrainische Führung nicht sonderlich gut aus.” – awww! Ist es die Möglichkeit? Es sieht zwar gut aus, aber nicht “sonderlich gut”? Da bin ich ja gleich ganz sonderlich überrascht. “Einerseits bröckelt seit Monaten die westliche Unterstützung. Andererseits platzt mitten in der Nacht zu Samstag die Nachricht in die Sicherheitskonferenz, dass sich die ukrainische Armee aus Awdijiwka zurückziehen wird. Die Kleinstadt im Südosten der Ukraine ist hart umkämpft, beide Seiten erleiden hier große Verluste. Nach Bachmut ist Awdijiwka zum Symbol des ukrainischen Widerstandes geworden.” – es ist so, Tonnlein-Diekmann: Es gibt im wesentlichen keine ukrainische Armee mehr. Was sich da per Zwangsrekrutierung zuletzt noch mit – zu Recht! – gestrichen vollen Hosen nach Awdijiwka in den Fleischwolf hat begeben müssen, hätte man noch nicht einmal in den letzten GröFaZ-Tagen noch als “Armee” bezeichnet, sondern als “Volkssturm”. Teenager, Mädchen, Schwangere, Senioren. Eine Woche “Ausbildung” – und dann in Awdijiwka in den Fleischwolf geworfen. Ohne qualifizierte Führung, ohne ausreichend Waffen und Munition. Und nur, damit das ukrainsche Despotenregime behaupten kann, es führe noch einen aussichtsreichen Krieg, dessentwegen es sich lohne, weiter mit Milliarden “unterstützt” zu werden. Es ging um die Milliarden, nicht um einen glorreichen Sieg. Genauso wie Bachmut ist Awdijiwka auch nicht zum “Symbol des ukrainischen Widerstandes” geworden, sondern zu einem Symbol für staatliche Verachtung für Menschenleben, zu einem Symbol für ein Menschheitsverbrechen an der eigenen Bevölkerung im Angesichte der völligen Aussichtslosigkeit, noch irgendetwas zu reißen. Das ist ukrainischer Massenmord an Ukrainern. Und die Ukrainer sehen das selbst auch so. Der Salushny-Nachfolger, Generaloberst Olexander Syrskyj, hat seit Bachmut von den Ukrainern selbst den Beinamen “der Schlächter” erhalten, weil er dort an die 70.000 Mann in einem aussichtslosen Kampf verheizte. Für “die Ukraine”, dieses oberkorrupte Furunkel am Arsche sämtlicher “Westwerte”. So schaut’s aus, Tonnlein-Diekmann.

“Der Verlust von Awdijiwka ist auch ein Warnschuss für den Westen. Die Befürchtung vieler Experten: Wenn sich nichts ändert, wird Wladimir Putin diesen Krieg gewinnen. Diese Angst mischt sich in München mit Wut – vor allem auf Donald Trump und die US-Republikaner.” – Donald Trump is “the man”, seit er angekündigt hatte, im Fall seiner Wiederwahl mit den USA aus der Nord-Atlantischen-Terror-Organisation (Nato) auszusteigen, sollten die Europäer ihre “Verteidigungs”ausgaben nicht drastisch erhöhen. Zudem soll er gesagt haben, in einem solchen Fall würde er auch die Russen ermuntern, sich den dekadenten Wertloswesten in Europa einfach zu holen. Und meinereiner, Diekmann, sagt dir auch, warum das kein Beinbruch wäre: Weil es danach keinem Europäer schlechter ginge als allerweil unter der Diktatur jenes kranken Gesocks, das aus dem vormaligen “Wertewesten” eine desinformierte, verhetzte, rückgrat- und charakterlose Wertlos-Veranstaltung gemacht hat, “dank” welcher dieser Ukrainekrieg überhaupt vom Zaun gebrochen werden konnte, ohne daß es lautstarken Widerstand gegen jene fiesen Machenschaften gegeben hätte, die dafür nötig gewesen waren. Als der Maidan-Putsch in Kiew lief, hat dieses absichtlich in die geistige Umnachtung geschickte Untertanenvolk lieber Zeitungsartikel darüber gelesen, wie man mit Windrädern das liebe Weltklima rettet für die “die Menschen” auf unserem blauen Menschheits-Planeten. Kumba ya my lord.

Dann schreibt der brave und gehorsame Tonnlein-Diekmann, daß die Stimmung unter Politikern und Diplomaten in München gedrückt sei und daß man auf die Frage, wie es ihnen gehe – zu viel der warmherzigen Anteilnahme” – zu hören bekomme, es ginge ihnen “den Umständen entsprechend”. Endlich landet der Tonnlein-Diekmann dann beim deutschen Kanzelamtierenden. “Diesen gegenwärtigen Pessimismus des Westens greift Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner Rede am Samstagmorgen auf. Er erinnert daran, dass Putin sich mit seinem Krieg in der Ukraine verrechnet habe. Moskau habe ‘kein einziges seiner Kriegsziele’ in der Ukraine erreicht. Kiew sei nicht erobert, Europa habe sich von der Energieabhängigkeit von Russland gelöst und die Sanktionen würden die russische Wirtschaft treffen. Es geht Scholz um Hoffnung und darum, europäische Weichen für eine längerfristige Unterstützung für die Ukraine zu stellen.” – Lüge, Lüge, Lüge – so weit das Auge reicht – nichts als Lüge und üble Absichten. Weder hat Putin sich verkalkuliert – sondern die Nato hat sich verkalkuliert, noch treffen die Sanktionen die russische Wirtschaft. Die verzeichnete zuletzt sogar ein Wachstum, ganz im Gegensatz zur deutschen. Kiew war im März 2022 bereits umstellt – und kampflos abgezogen wurden die russischen Truppen von dort als Zeichen des guten Willens, als eine Art Vorleistung auf das unterschriftsreife Friedensabkommen von Istanbul, das am 9. April 2022 bei einem persönlichen Blitzbesuch des britischen Ex-Premiers Boris Johnson in Kiew mit der Zusicherung, es würde Unterstützung für die Kriegsanstrengungen der Ukrainer geben “as long as it takes”, in genau die Tonne getreten wurde, in die “t-online”, diese zeitgemäße Radio-Eriwan-Adaption, schon längst gehört. “t-online”: Die “wertewestliche” Satireversion der sowjetischen “Prawda” von damals? – Pfui Teufel. Was für ein Desinformations- und Lügensumpf. Der reine Buchstabenmißbrauch.

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