"Korruption" - Symbolfoto: Bits And Splits / Shutterstock

Überhöhte Preise für Bundeswehr-Transporter: Färbt die korrupte Ukraine schon auf Deutschland ab

Verteidigungsminister Boris Pistorius gefällt sich zwar in der Rolle des Retters der Ukraine und schwelgt in ahistorischem Geschwafel über Deutschland als deren „Garantiestaat“, ist aber nicht fähig, dem Land, dessen Patenschaft er quasi übernommen hat, auch nur funktionsfähige Transportfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Laut „Bild“ deutet vieles darauf hin, dass das Verteidigungsministerium die Fahrzeuge nicht nur völlig überteuert eingekauft hat, sondern dass diese sogar zur Gefahr für ihre Besatzung werden können. Im letzten Jahr schloss das Verteidigungsministerium mit dem Rüstungskonzern FFG einen Vertrag über die Lieferung von 66 „geschützten Infanteriegefechtsfahrzeuge“ in die Ukraine. Seit Oktober wurden 48 davon in die Ukraine verschickt. Jedoch ist die Panzerung viel zu schwach, dass die Panzerfahrzeuge gar nicht gefechtstauglich sind.

Konkret fehlt es am Minen- und Fragmentschutz gegen Artillerie-, Raketen- und Mörserbeschuss. Stattdessen ist, wie das Ministerium einräumen musste, nur ein „Schutz gegen Handwaffen“ vorhanden, rechtfertigt dies aber damit, dass „ein erhöhter Schutz gegen Minen zum damaligen Zeitpunkt nicht durch die Ukraine gefordert“ worden sei. Aus ukrainischen Regierungskreisen heißt es dagegen, man hätte sehr wohl gerne Fahrzeuge erhalten, die gegen Minen schützen. Diese hätten jedoch „seitens der Deutschen aber nicht zur Auswahl“ gestanden. Darum habe man sich „mit der leicht gepanzerten Variante zufriedengegeben“.

600.000 Euro statt maximal 215.000 Euro pro Stück bezahlt

Offenbar hat FFG den Auftrag an die deutsche Sparte des US-Rüstungskonzerns „The Armoured Group“ mit Namen „TAG Germany“ weitergegeben. In den USA wurde er dann weitervermittelt und landete schließlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der Waffenfirma „TAG Middle East“. Von dort aus wurden sie dann an die Ukraine geliefert, möglicherweise über Flensburg. In Deutschland wurde anscheinend kein einziges hergestellt. Offiziell will man davon im Verteidigungsministerium nichts wissen. „Das Vorgehen als Lizenzbau wurde im Rahmen der Projektierung durch die Firma FFG dargelegt. Herstellung/Lieferung des Chassis durch Ford, USA. Herstellung der Aufbaukomponenten durch „The Armored Group‘, USA, Anlieferung der Komponenten nach Deutschland und Endmontage in Deutschland, um die Wertschöpfungskette in Deutschland zu ermöglichen“, teilte es auf „Bild“-Nachfrage mit.

Hinzu kommt noch der Verdacht, dass völlig überhöhte Preise bezahlt wurden. Während der gewöhnliche Preis pro Fahrzeug, inklusive des Transports in die Ukraine, maximal 215.000 Euro pro Stück beträgt, hat das Ministerium einen Stückpreis von 600 000 Euro pro Fahrzeug, insgesamt rund 40 Millionen Euro, gezahlt. Auch das wollte Pistorius` Ministerium nicht bestätigen. Ein Sprecher teilte lediglich mit, „das Preis-Leistungs-Verhältnis für das einsatzbereit gerüstete Gesamtsystem wurde im Rahmen einer Plausibilitätsprüfung als gerechtfertigt bewertet“. Es scheint also, als habe man fast den dreifachen Preis für Fahrzeuge entrichtet, die kaum ihren Zweck erfüllen können. Hier zeichnet sich ein weiterer Skandal im völlig überbürokratisierten Verteidigungsministerium ab, wo wieder einmal die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. Anstatt sich zur Schutz- und Garantiemacht für andere Länder aufzuwerfen, täte Pistorius als besser daran, erst einmal diesen Augiasstall auszumisten und die Verteidigungsfähigkeit des eigenen Landes zu gewährleisten. (TPL)

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