Für Aufsehen und deutschlandweites Entsetzen sorgte letzte Woche der Fall der 16-jährigen Loretta aus Mecklenburg-Vorpommern, die Ende Februar vor all ihren Mitschülern aus dem Chemieunterricht im Gymnasium geführt wurde, um eine „Gefährderansprache“ der Polizei über sich ergehen lassen zu müssen. Der Grund für diese ungeheuerliche Maßnahme, die viele Schwerverbrecher in diesem Land nicht fürchten müssen, war, dass sie auf TikTok ein Schlumpf-Video gepostet hatte, in dem es hieß, dass die Schlümpfe und Deutschland etwas gemeinsam hätten – nämlich, dass beide blau seien. Dies bezog sich auf die AfD. Außerdem teilte sie auch noch mit, Deutschland sei „kein Ort, sondern Heimat“.
Daraufhin informierte der Schulleiter Jan-Dirk Zimmermann die Polizei. Das Mädchen wurde durch die ganze Schule ins Lehrerzimmer geführt, wo sie von nicht weniger als drei Polizisten bearbeitet und aufgefordert wurde, solche Postings künftig zu unterlassen.
Spießrutenlauf wirkt nach
Die „Junge Freiheit“, die den Vorfall bekannt gemacht hatte, führte nun auch ein Interview mit Loretta. Darin erklärt die Schülerin, dass sie von der Solidarität, die ihr in den sozialen Netzwerken „von vollkommen fremden Menschen“ zuteilwerde, überwältigt sei. Allerdings wirkt der Spießrutenlauf, dem sie ausgesetzt wurde, noch nach. Sie habe „die stechenden Blicke aller“ auf sich gespürt. Es sei „das absolut Peinlichste“ gewesen, das ihr je geschehen sei, berichtete sie. Der Grund für das Schlumpf-Video sei, dass sie die AfD „ein bisschen supporten wollte, weil die doch sonst überall niedergemacht“ werde. Das finde sie unfair.
Weiter habe sie gepostet, „dass Deutschland nicht nur ein Ort ist, sondern das Deutschland Heimat ist – und das sogar für viele Nationalitäten, die in diesem schönen Land leben“. Der Schulleiter habe sie dann aus dem Unterricht geholt. Die Polizisten hätten sich zwar im Hintergrund gehalten, seien aber für alle deutlich zu sehen gewesen. Was sie erlebt habe, sei „von Polizisten umrahmt durch die Schule geführt worden zu sein, durchs Atrium wo mindestens zwei höhere Klassen saßen: Sämtliche Stimmen verstummten und alle haben mich angestarrt, das war wirklich sehr, sehr unangenehm. Gott sei Dank erreichten wir endlich das Lehrerzimmer. Aber leider waren dort schließlich noch Herrn Zimmermanns Sekretär, unsere Hausmeister und ein Lehrer, was mir sehr peinlich war, denn was würden sie denken, wenn ich so hereingeführt werde?“
Exzesse der regierungsgeschürten AfD-Hysterie
Während der „Gefährderansprache“ dann hätten die Polizisten von „Volksverhetzung und Nationalstolz“ gesprochen, vom dem sie auf TikTok schon „zu viel“ gezeigt habe. Auf ihren Einwand, dass die AfD „doch gar keine verfassungsfeindliche oder rechtsextremistische Partei“ sei, habe sie im Augenwinkel bemerkt, „wie Herr Zimmermann nur die Augen verdrehte“. Was sie wirklich erschrecke, sei, „dass ich die Tiktoks damals in meiner Freizeit gemacht habe. Also wieso werde ich an meiner Schule dafür öffentlich gemaßregelt?“ Denn dort verhalte sie sich „konsequent neutral“ und halte sich mit ihren Meinungsäußerungen zurück. Von ihrer Schule kann man das leider nicht behaupten, obwohl diese zu strikter politischer Neutralität verpflichtet wäre.
Der Vorfall zeigt, wohin die staatlich und medial bis zum Äußersten geschürte AfD-Hysterie führt. Eine 16-Jährige wird aus nichtigem Anlass einer öffentlichen Demütigung ausgesetzt und wie eine Schwerkriminelle behandelt, weil sie nichts anderes getan hat, als auf denkbar harmlose Weise von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen. Dieser unglaubliche Skandal zeigt, wie weit es mit diesem Land gekommen ist. Dass er es immerhin zu bundesweiter Bekanntheit brachte und selbst die längst zum Kartell der Links-Medien gehörende „Frankfurter Allgemeine“ eine Kritik veröffentlichte, könnte jedoch ein Hinweis darauf sein, dass hier wohl endgültig eine Grenze überschritten wurde und der Wind sich langsam zu drehen beginnt. (TPL)