In Südkorea hat der Forschungsreaktor KSTAR einen bedeutenden Fortschritt in der Kernfusionsforschung erzielt. KSTAR hielt Plasmazustände mit Ionentemperaturen von 100 Millionen Grad Celsius für 48 Sekunden stabil. Außerdem erreichte der Reaktor den High Confinement Mode (H-Mode) über 100 Sekunden lang. Dieses Ergebnis zeigt das Potenzial der Fusionsenergie, eine emissionsfreie Energiequelle der Zukunft zu sein (eurekalert: 28.03.24).
KSTAR setzt neue Weltrekorde: 48 Sekunden bei 100 Millionen Grad – Ein neuer Meilenstein in der Kernfusion
KSTAR, der koreanische Superleitungs-Tokamak für fortschrittliche Forschung, setzt neue Maßstäbe in der Stabilisierung von hochtemperiertem und dichtem Plasma. Bereits 2018 erreichte KSTAR eine Plasmatemperatur von 100 Millionen Grad, eine Leistung, die 2021 für 30 Sekunden aufrechterhalten wurde.
Der jüngste Versuch erweiterte diese Dauer auf 48 Sekunden. Zudem trugen die Verbesserungen in den Plasmabeheizungssystemen und in den Techniken zur Kontrolle von Hochtemperaturplasma maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Solche Entwicklungen könnten entscheidend für das ITER-Projekt sein, welches sich die Produktion des ersten Plasmas bis 2025 zum Ziel gesetzt hat.
Wolfram-Wunder: Wie eine simple Aktualisierung die Zukunft der Fusionsenergie revolutioniert
Ein wesentlicher Faktor für die jüngsten Erfolge ist die Aktualisierung der Ablenkplatten (Divertoren) auf Wolfram. Diese Umstellung führte nicht nur zu einer 25-prozentigen Erhöhung der Oberflächentemperatur unter vergleichbaren Wärmebelastungen, sondern auch zu einem bedeutenden Vorteil für langandauernde Operationen mit hoher Heizleistung. Diese Ergebnisse bekräftigen somit den Erfolg der Aktualisierung und die Zuverlässigkeit der Schlüsselkomponenten von KSTAR für langfristige Plasmaoperationen.
Koreanischer Super-Reaktor zielt auf bahnbrechende 300 Sekunden Plasma-Betrieb
Das langfristige Ziel von KSTAR ist eine Plasmaoperation von 300 Sekunden mit Ionentemperaturen über 100 Millionen Grad. Um dieses Ziel zu erreichen, verbessert das Team nicht nur die Geräteleistung, sondern erforscht auch Schlüsselbereiche. Dazu gehört die Installation weiterer Wolfram-Plasma-Komponenten sowie die Anwendung von Echtzeitsteuerungen mit KI. Dr. Suk Jae Yoo, Präsident des KFE, bekräftigte das Engagement, die für ITER und zukünftige DEMO-Reaktoren benötigten Kerntechnologien zu entwickeln.
Die Errungenschaften des KSTAR unterstreichen das immense Potenzial der Fusionsenergie als saubere und praktisch unerschöpfliche Energiequelle. Mit fortschreitender Technologie und Forschung kommt die Realisierung der Fusionsenergie als nachhaltige Energielösung immer näher.