Festverbundene Flaschendeckel: Sonst keine Probleme in Brüssel? (Foto:Imago)

Schikanöse EU-Verordnung über festverbundene Flaschendeckel: Inbegriff der Fehlentwicklung Europas

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Gewöhnlich merken die Bürger nicht sofort, welche absurden Schikanen die EU ihnen zumutet. In den letzten Monaten fällt jedoch Millionen von Menschen jeden Tag auf, mit welchem Irrsinn sich der Brüsseler Riesennapparat auf ihre Kosten beschäftigt. Seither wird nämlich die bereits 2019 beschlossene Wahnidee des damaligen EU-Kommissars Frans Timmermans umgesetzt, dass die Deckel von Plastikflaschen bis zu drei Litern Inhalt fest verbunden sein müssen. Dies bedeutet im Alltag, dass man nicht mehr aus der Flasche trinken kann, ohne dass einem der lästige Verschluss im Weg ist. Ab Juli wird diese bisher freiwillige Maßnahme der sogenannten „tethered caps“ mit einer eigenen EU-Richtlinie zur Pflicht.

Damit sollte die Umweltverschmutzung durch Reduzierung von Plastikmüll eingedämmt werden – als Teil der „EU-Kunststoffstrategie“. „Diese Kommission hat versprochen, sich ambitioniert den großen Fragen zu widmen und den Rest den Mitgliedstaaten zu überlassen. Plastikmüll ist zweifellos ein großes Problem und die Europäer müssen mit vereinten Kräften dagegen vorgehen, denn der Plastikmüll landet letztlich in unserer Luft, unseren Böden, unseren Ozeanen und unserem Essen“, schwadronierte Timmermanns damals im üblichen Weltrettermodus. Dabei wurde ignoriert, dass das Problem in Deutschland als bevölkerungsreichstem EU-Land gar nicht existiert, weil hierzulande ein Pfandsystem existiert, bei dem Flaschen mit den Deckeln abgegeben werden – und zwar zu 95 Prozent, weil der Deckel das Auslaufen der Restflüssigkeit verhindert.

Das also wurde aus der europäischen Idee…

Das interessierte die selbsternannten Brüsseler Wohltäter natürlich nicht, und so ist die Vorschrift nach wie vor in Kraft. Deshalb dürfen sich nun an die 40 Millionen Menschen in Deutschland mit den störenden Deckeln herumschlagen, die fest an der Flasche befestigt sind. Dies ist natürlich nur ein, wenn auch ein besonders signifikantes, Beispiel für den unrealistischen Regulierungs- und Bevormundungswahn, der in Brüsseler Regierungsbüros immer stärker um sich greift. Es zeigt, was aus der europäischen Idee geworden ist und wie sehr diese große Vision degeneriert ist.

Am Anfang stand der stolze Traum vom geeigneten Europa der Vaterländern. Heute steht ein bürokratischer Bevormundungsstaat, der in die privaten Lebensgewohnheiten und den Alltag der Bürger autoritär hineinregiert. Ursprünglich sollte Europa einmal Ausweg und Überwindung der Verheerungen zweier Weltkriege und jahrhundertelanger Konflikte seiner Völker sein. Stattdessen ist sie längst zu einem um sich selbst kreisenden Moloch geworden, der die Bürger nicht zusammenführt, sondern mit immer neuen, völlig sinnlosen Bevormundungen drangsaliert. Kein Wunder, dass da der Exit, verbunden mit einem sinnvollen Neuanfang, zum legitimen Wunsch wird. (JS)

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