Zufälle gibts: Die Zahl der Hochbetagten hat im Jahr 2020 einen neuen Höchststand erreicht. So waren 20.465 Menschen 100 Jahre alt und älter, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Die Zahl stieg um 3.523 Hochbetagte im Vergleich zum Vorjahr.
Nicht nur absolut betrachtet war die Zahl der Menschen dieser Altersgruppe am höchsten, auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung war mit 0,025 Prozent höher als beispielsweise noch 2011 (0,018 Prozent). Ob es an der Lebensweise liegt oder ob neben strukturellen Geschlechterunterschieden auch genetische Aspekte eine Rolle spielen, darüber wird in der Wissenschaft diskutiert. Fest steht: Frauen leben länger.
Von den Hochbetagten waren zuletzt 16.454 weiblich, das entspricht einem Anteil von gut 80 Prozent. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden auch in der durchschnittlichen Lebenserwartung deutlich. Für 1920 geborene Frauen ergibt sich heute eine durchschnittliche Lebenserwartung von 64,7 Jahren, für damals geborene Männer liegt sie bei 57,5 Jahren.
“Wie sehr sich die Verhältnisse, etwa durch den medizinischen Fortschritt und verbesserte Lebensverhältnisse verändert haben, zeigt sich beispielsweise in der deutlich niedrigeren Säuglingssterblichkeit”, sagte Bettina Sommer, Expertin für Demografie im Statistischen Bundesamt. Unabhängig vom Geschlecht sterben heute nur noch 0,3 Prozent der neugeborenen Kinder im ersten Lebensjahr. Vor 100 Jahren, also im Geburtsjahr 1920, starben etwa 41-mal so viele Mädchen (12 Prozent) und 45-mal so viele Jungen (14 Prozent) im ersten Lebensjahr wie heute.
Wahrscheinlich liegt das an den tollen Schutzimpfungen (Ironie off). Aber mal ganz ehrlich: Wenn irgendjemand noch behauptet, die Frauen in Deutschland würden benachteiligt werden, dem sollte man diese Zahlen ins Hirn schütten. (Mit Material von dts)