Der No-Limit-Fundraiser von Kiew: Selenskyj Screenshot YouTube

Die Unverschämtheit des Wolodymyr Selenskyj

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In den letzten Tagen absolvierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Art Grand Tour durch Europa, die ihn nach London, Paris und Brüssel führte. Auffälligerweise hielt Selenskyj es nicht für nötig, auch die deutsche Hauptstadt mit seiner Anwesenheit zu beehren. Das Treffen mit Scholz fand in Paris bei Macron statt – und das, obwohl Deutschland allein bis Dezember weit über fünf Milliarden Euro ausgab, um der Ukraine zu helfen, sich wirtschaftlich durch die Russland-Sanktionen schwerste Schäden zufügt und mit Abstand der größte Nettoeinzahler in den EU-Haushalt ist.

Dass es Selenskyj offenbar nicht für angebracht hält, zumindest aus rudimentärem Respekt zunächst seinen Hauptzahlesel und treuesten Schildknappen eines Besuches zu würdigen, ist nicht nur ein protokollarischer Skandal. Es ist Wasser auf die Mühlen derer, die Deutschland sowieso als nicht voll souveränen, heteronomen und vor allem US-hörigen Kriegsvasallen betrachten. Nicht ganz zu Unrecht sehen sie hier eine rote Linie zwischen dem unverschämten Dauergepöbel des primitivsten und asozialsten Botschafters, der je in Deutschland Dienst tat, Selenskyjs Gesandten Andrij Melnyk (der inzwischen zum Vize-Außenminister in Kiew aufstieg), und Selenskyjs arroganter Geringschätzung.

Diplomatischer Stinkefinger

Ebenso gut oder zusätzlich könnte man Selenskyjs “diplomatischen Stinkefinger” als Indiz dafür heranziehen, was er in Wahrheit von Deutschland hält, in dem er offenbar nichts als eine widerspenstige Melkkuh sieht, die ab und zu die Rute braucht. Dabei hätte er in Berlin ohnehin offene Türen eingerannt: Denn Hauptgegenstand seiner Reise waren natürlich die obligatorischen Forderungen nach immer mehr Waffen aller Art für sein Land. Und es kommt genau so wie vorausgesehen: Nach Panzern geht es jetzt um Düsenjäger. Nachdem er im letzten Monat die Lieferung deutscher Leopard-Kampfpanzer erreicht hatte, stehen nun Kampfflugzeuge ganz oben auf der niemals endenden ukrainischen Wunschliste.

Am Donnerstag äußerte Selenskyj sich ungewohnt zufrieden über die Ausbeute seines London-Aufenthalts. Dieser habe Entscheidungen über umfangreiche Waffenlieferungen und die Ausbildung von Piloten in größere Nähe gerückt. Tatsächlich hatte der britische Premierminister Rishi Sunak zugesichert, die Lieferung von Kampfjets prüfen zu lassen. Zudem sollen ukrainischen Piloten an NATO-Jets in Großbritannien ausgebildet werden.  Genau so begann es damals auch mit den Panzern.

Als nächstes Kampfjets

„Das ist wirklich ein gewisser Schritt zur Lieferung von Kampfflugzeugen“, frohlockte Selenskyj in Brüssel. Das Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwochabend in Paris bezeichnete Selenskyj als „sehr stark“ und „sehr wichtig“. „Wir haben an der Stärkung unserer Offensivfähigkeiten gearbeitet“, erklärte er. Dabei stellte er klar, dass „wir von gepanzerter Technik und Panzern reden“. Er habe „Positives von unserem Treffen mitgenommen“, konstatierte er.

Damit dennoch keine Missverständnisse aufkommen, betonte er: „Ich hab kein Recht ohne Ergebnisse nach Hause zu kommen. Das hängt sowohl von den Partnern, aber auch von mir persönlich ab. Ich halte es für angebracht der Ukraine zu helfen, denn in der Regel hilfst du auch dir selbst. (…) Um zu überleben brauchen wir diese Waffen. Um zu überleben, brauchen wir dieses Geld“.

Interview-Farce beim “Spiegel”

Noch deutlicher wurde er in einem Interview, das er dem “Spiegel und dem französischen Figaro gab: In Richtung von Scholz sagte Selenskyj: „Ich muss Druck machen, der Ukraine zu helfen und ihn ständig überzeugen, dass diese Hilfe nicht für uns ist, sondern für die Europäer“. Zwar rang er sich ein Wort des Dankes für die Lieferung des deutschen Flugabwehrsystems Iris-T, ab, schob aber sofort nach, das deutsch-ukrainische Verhältnis verlaufe „wellenförmig“, es sei „ein Auf und Ab“. In der ursprünglichen Fassung des Interviews hieß es gar: „Ich muss ihn zwingen, der Ukraine zu helfen“. Der unterirdische und unverbesserliche “Spiegel” änderte dies später zugunsten einer angeblich “genaueren” und etwas abgemilderten “Übersetzung” entsprechend ab; doch inhaltlich bleibt klar festzuhalten, dass Selenskyj den deutschen Regierungschef – einmal mehr – öffentlich wie einen Schuljungen gemaßregelt hat, weil dieser nicht noch schneller noch mehr Waffen und Geld für die Ukraine zur Verfügung stellt.

Und wie ganz richtig von ihm eingeschätzt, lässt der so formatlose wie testikelfreie, vertrottelt und sediert wirkende Bundeskanzler alles mit sich machen. Schlimmer noch: Scholz bestärkt Selenskyj weiterhin in dessen offensichtlicher Einschätzung, dass Deutschland – wie auch Europa, die USA und der Rest der Welt – keine andere Aufgabe, keinen anderen Daseinszweck mehr kennen, als der Ukraine bis zur völligen Selbstaufgabe zu helfen – und das, obwohl keinerlei formale Bündnisverpflichtungen bestehen. Dass Länder auch noch eigene Interessen und eine Verpflichtung gegenüber ihren Bürgern haben, ist Selenskyj offenbar  gleichgültig, wie dieser Einwand hierzulande bereits als Defätismus gilt. Deshalb kann man Gift darauf nehmen: Auf jede weitere erfüllte Forderung folgt seitens Selenskyjs sofort ein neuer Katalog nach. Andere Kleptokraten und Oligarchen-Shitholes der Welt blicken vermutlich längt neidisch auf die Ukraine – und wünschen sich ebenfalls einen russischen Angriffskrieg herbei, um ein ähnliches Füllhorn westlicher Waffen- und Geldströme über sich niedergehen zu sehen. (TPL)

 

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