"George Soros' Krieg" erschienen im Kopp Verlag

Elon Musk und George Soros: Warum Kritik an Soros nicht antisemitisch ist

Twitter-Eigentümer und Milliardär Elon Musk wird „Antisemitismus“ vorgeworfen, nachdem er auf Twitter George Soros kritisierte. Der Antisemitismus-Beauftragte der israelischen Regierung Amichai Chikli stellte klar, dass Soros-Kritik nicht antisemitisch sei. Der neue Kopp-Titel „George Soros‘ Krieg“ zeigt ausführlich auf, wie Soros‘ Feindschaft mit Wladmir Putin seit 2000 zum aktuellen Ukraine Krieg geführt haben, wie die deutschen Medien von Soros underwandert wurden, und wie Soros seit Jahren israelfeindliche Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sponsert.

Ein exklusiver Auszug, der auf vorangegangene Recherchen auf jouwatch basiert:

Als der SPD-Politiker Sigmar Gabriel im Februar 2017 Frank-Walter Steinmeier als Außenminister ablöste, wusste er, dass er Hilfe brauchen würde. Der Lehrer aus Goslar und ehemalige Ministerpräsident Niedersachsens sowie Bundesminister für Umwelt und später Wirtschaft verstand von Außenpolitik genauso viel wie von Umwelt oder Wirtschaft: nämlich nichts. Er war nach dem klassischen deutschen Prinzip des Parteiproporz im Außenressort gelandet und musste zusehen, wie er zurechtkam. Zum Glück existierte aber in Brüssel und Berlin eine ganze Infrastruktur von Soros-nahen NGOs und Thinktanks, die allzu gerne bereit waren, »Siggi« an die Hand zu nehmen.

Am 24. April 2017 stattete Gabriel seinen Antrittsbesuch in Israel ab. Doch der deutsche Außenminister wurde nicht zuerst beim israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu oder bei Staatspräsident Reuven Rivlin vorstellig, sondern bei Vertretern der israelfeindlichen NGOs Breaking the Silence und B’Tselem (dt.: »Ebenbild«), die Israel als »Apartheidstaat« diffamieren und israelische Soldaten als Kriegsverbrecher darstellen. Daraufhin sagte Netanjahu sein Treffen mit Gabriel ab und ließ über sein Büro melden: »Die Politik von Ministerpräsident Netanjahu ist, sich nicht mit ausländischen Besuchern zu treffen, die auf diplomatischen Besuchen in Israel wiederum Gruppen treffen, welche israelische Soldaten als Kriegsverbrecher verleumden.«

Dies war der größte Eklat zwischen Deutschland und Israel, seitdem der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (ebenfalls SPD) bei seiner Rede in der Knesset 2014 die palästinensische Propaganda wiederholte, Israel drehe den Palästinensern das Wasser ab. Doch warum war es einem deutschen Außenminister so wichtig, sich vor der politischen Führung eines Landes mit linken Aktivisten zu treffen? Dabei dreht es sich in der Welt der Diplomatie doch über weite Strecken um Protokoll und Förmlichkeit. Heerscharen von Beamten sorgen bei jedem Anlass dafür, dass die richtigen Hände in der richtigen Reihenfolge geschüttelt werden. Warum also dieser Fauxpas?

Fußte er womöglich darin, dass die NGOs Breaking the Silence und B’Tselem zum linksextremen Netzwerk gehören, das von Open Society unterstützt wird, um auf die israelische Politik einzuwirken? Breaking the Silence erhielt laut dem Institut NGO Monitor von Open Society in den Jahren 2018 und 2020 jeweils 705 030 und 690 000 Shekel, B’Tselem in den Jahren 2018 und 2019 jeweils 544 800 und 485 183 Shekel sowie eine unklare Finanzierung vom New Israel Fund.

Gabriel wurde vom israelischen Premierminister ausgeladen, hatte dafür aber ganz neue Freunde gefunden: Am 26. Juni 2017 hielt er eine Rede vor dem European Council on Foreign Relations (ECFR) in Berlin – und zwar auf Englisch, was für den sympathischen, talentierten Stammtischredner eine große Herausforderung darstellte. Radebrechend hangelte er sich durch sein Manuskript, das sich um Platituden wie »mehr Europa« und »verstärkte Zusammenarbeit« drehte.

Nach der Bundestagswahl 2017 wurde der glücklose Gabriel von Heiko Maas (ebenfalls SPD) ersetzt, doch das ECFR scheint vom ehemaligen SPD-Chef beeindruckt gewesen zu sein. Denn nach Beendigung seiner Amtszeit als Außenminister am 14. März 2018 wurde er Mitglied des ECFR sowie der Denkfabrik TrilateraleKommission und Vorsitzender der Atlantik-Brücke und gehört seit Mai 2018 dem Kuratorium derInternational Crisis Group an, die 1995 von George Soros und Mark Malloch-Brown gegründet wurde. DasEuropean Council on Foreign Relations bezeichnet Israel als »Apartheidstaat« und wirbt für den Boykott von Juden in Judäa und Samaria, wobei die Politik der EU und der Bundesregierung in Sachen Israel (und auch anderweitig) von der Politik des ECFR kaum zu unterscheiden sind.

In keinem Land der Welt agiert Soros so verdeckt wie in Israel. Dennoch ist es dank der Aufklärungsarbeit von Gruppen wie NGO Monitor und Im Tirtzu gelungen, Licht ins Dunkel zu bringen. »Im Tirtzu« ist ein Zitat von Theodor Herzl und bedeutet: Wenn du es willst. »Linksradikale Organisationen in Israel erhalten zig Millionen Dollar von privaten Spendern und Nichtregierungsorganisationen wie dem New Israel Fund und dem Open Society Fund von George Soros. Viele dieser Organisationen fördern offen antizionistische Ziele«, sagt Matan Peleg, der Chef der konservativen israelischen NGO Im Tirtzu, in seinem Buch über die ausländische Finanzierung israelfeindlicher NGOs.

Folglich ist Kritik an der politischen Tätigkeit von George Soros in Israel weit verbreitet. Deshalb mutet es auch so absurd an, wenn Soros-Kritiker reflexhaft als »Antisemiten« gebrandmarkt werden. 2017 nahm der Sprecher des israelischen Außenministeriums Emmanuel Nahshon den ungarischen Premier Viktor Orbán in Schutz, als dieser, aufgrund einer Soros-kritischen Werbekampagne, des Antisemitismus bezichtigt wurde. Nahshon sagte, dass Soros »kontinuierlich die demokratisch gewählten Regierungen Israels unterminiert« und Organisationen finanziere, »die den jüdischen Staat diffamieren und ihm das Recht auf Selbstverteidigung absprechen wollen«. Bei einem Besuch in Budapest sagte Netanjahus Sohn Yair 2019, Soros »zerstört Israel von innen«, seine Organisationen »arbeiten Tag und Nacht mit einem unbegrenzten Budget daran, das Land seiner jüdischen Identität zu berauben«.

Im Übrigen wird die Tatsache, dass Benjamin Netanjahu und Viktor Orbán persönlich miteinander befreundet sind, von linken Kritikern dazu genutzt, um dem israelischen Premier Antisemitismus vorzuwerfen. Netanjahus Bruder Yonatan starb als Anti-Terrorsoldat der Eliteeinheit Sajeret Matkal bei der Befreiung der Geiseln von Entebbe 1976. Und »Bibi« Netanjahu war als Elitesoldat bei Sajeret Matkal an der Befreiung der neunzig Geiseln an Bord von Sabena 571 am Flughafen Lod 1972 beteiligt. Wie der Schweizer Journalist Hannes Grassegger 2019 auf BuzzFeed und im Tages-Anzeiger dem israelischen Premier Antisemitismus anzudichten, nur weil er den linken Anti-Israel-Aktivisten George Soros kritisiert, dazu gehört also einiges an Chuzpe. Nach solchen Soros-Apologeten ist ihr Held und Meister lediglich das »Opfer einer der perfidesten Politkampagnen aller Zeiten«. Sogar der Sohn des israelischen Premiers poste »antisemitische Memes«, die zeigen, wie Soros »die Welt beherrscht«, behauptet Grassegger.

Als Benjamin Netanjahu 2018 illegale afrikanische Einwanderer nach Ruanda abschieben wollte, gab er Soros und dem New Israel Fund die Schuld daran, die Abschiebung vereitelt zu haben. Auf Facebook schrieb Netanjahu auf Hebräisch: »Der New Israel Fund steckt hinter dem Druck der Europäer, damit Ruanda die Eindringlinge aus Afrika nicht aufnimmt. Der New Israel Fund wird aus dem Ausland von Gruppen finanziert, die Israel feindlich gesinnt sind, so wie das Netzwerk von George Soros. Das Ziel des NIF ist das Ende von Israel als Judenstaat, sowie die Errichtung eines judenreinen Palästinas mit Jerusalem als Hauptstadt. Der NIF finanziert seit Jahren anti-zionistische, pro-palästinensische Organisationen wie Breaking the Silence und B’Tselem, die israelische Soldaten verunglimpfen, und solche, die wie Adalahpalästinensische Terroristen unterstützen.« Damit kritisierte Benjamin Netanjahu genau diejenigen »Menschenrechtsorganisationen«, die SPD-Außenminister Sigmar Gabriel im April 2017 hofiert und dafür einen Eklat mit Netanjahu in Kauf genommen hatte.

 

Auszug aus: „George Soros Krieg“ von Collin McMahon, erschienen im Kopp Verlag

 

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