Der Zenturio - Foto: Imago

Porca Miseria: Der Antisemibeppoismus

Eine ganz und gar unglaubliche Geschichte. Erzählt …

von Max Erdinger

Ein Onkel von mir wohnt im südlichen Mittelfranken, unweit des römischen Limes. Dort sah es vor 2000 Jahren so aus wie auf dem zeitgenössischen Foto.

Limes
Der Limes im südlichen Mittelfranken – Screenshot Facebook

Neulich klingelte ein Italiener an der Haustür meines Onkels, stellte sich kurz vor – Beppo hieß er – und behauptete, er sei der Nachfahre eines römischen Zenturios, der genau da sein Haus stehen hatte, wo heute das Haus meines Onkels steht. Mein Onkel bat ihn auf ein “birra bavarese” herein, aber Beppo lehnte ab.

Beppo Italiener
Beppo der Italiener – Screenshot “Welt”

Er gebe meinem Onkel 24 Stunden Zeit, verkündete dieser Beppo stattdessen mit drohendem Unterton, seine Habseligkeiten zusammenzupacken und zu verschwinden. Daraufhin verpasste mein Onkel dem dahergelaufenen Römer ein paar Maulschellen und befahl ihm, “molto velocemente” sein Grundstück zu verlassen. Der italienische Beppo meckerte ein wenig, verzog sich dann aber unter Hinterlassung allerlei Unflätigkeiten wie “porca miseria” und “vaffanculo”.

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Das Haus des Onkels – Foto: Pixabay

Keine zwei Stunden später klingelte es erneut an der Haustür. Beppo hatte seine grimmig dreinschauende Verwandtschaft mitgebracht. Zusammengewachsene Augenbrauen, alle miteinander.

Beppos Verwandtschaft
Beppos Verwandtschaft – Screenshot Balkan Forum

Ehe mein Onkel die Tür öffnete, ging er zum Schrank und griff sich seine abgesägte Schrotflinte. Mit der Lupara in der Hand öffnete er dann die Tür, hielt sie Beppo unter die Nase und sagte “scompare!”, was so viel heißt wie “verschwindet!”.

Beppo und seine grimmige Verwandtschaft suchten fluchend das Weite. Noch vom Waldrand her konnte mein Onkel ein sich entfernendes “porca miseria” und viel wütendes “vaffanculo” vernehmen.

Waldrand
Der Waldrand – Screenshot Facebook

Mein Onkel begann dann, sein Grundstück an den Grenzen zu verminen. Das heißt, er wollte. Er hatte die erste Mine noch nicht im Rosenbeet eingegraben, da tat es einen gewaltigen Knall und sein Schuppen im Garten flog in die Luft.

Fränkishcer Gartenschuppen – Screenshot Freepix

Sofort riß er seine Lupara hoch und schoß in die Richtung, aus der er ein hämisches “vaffanculo” hören konnte. Er traf Beppo und seine terroristische Verwandtschaft in die Beine, die sich daraufhin mit viel “porca miseria”, jammernd vor Schmerzen, auf dem Boden krümmten.

Seither gilt mein Onkel als Antisemibeppoist und wird von seinen Nachbarn schief angesehen. Etliche fassen sich auch an den Kopf.

Schief angesehen
Die Nachbarn- Screenshot “wissen.de”

Sie sind der Ansicht, mein Onkel hätte Beppos Aufforderung, seine Siebensachen zu packen und aus seinem Haus zu verschwinden, gleich beim ersten Mal Folge leisten sollen. Schließlich habe das Haus des römischen Zenturios zuerst dagestanden. Und überhaupt: Mein Onkel solle sich vaffanculo.

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