Sollen etwa britische und amerikanische Soldaten in die Ukraine entsandt werden, um dort gegen die Russen zu kämpfen? Einen entsprechenden und gut begründeten Verdacht äußerten britische Politiker im Angesichte des EU-Plans für eine “Permanent Structured Cooperation” mit Großbritannien. Die Details.
von Max Erdinger
Jim Ferguson, vormaliger britischer Parlamentskandidat und Geschäftsmann, gab bei “Redacted” Einzelheiten des angedachten Plans bekannt. Seiner Analyse zufolge ist Ursula von der Leyen gerade dabei, den Briten ihre Armee sozusagen “abzukaufen”, um sie in eine europäische Armee einzubinden, die dann möglicherweise in der Ukraine kämpfen soll. Die Indizien sind erdrückend.
Dass sich der lange geplante Ukrainekrieg für die eigentlichen Initiatoren, die USA und die Nato, zu einem Desaster entwickelt hat, lässt sich nicht länger leugnen. Auch der Schnack vom “unprovozierten russischen Angriffskrieg” hat sich erledigt, seit Nato-Generalsekretär Stoltenberg vor wenigen Wochen eingeräumt hatte, dass er sehr wohl provoziert worden war. Wer sich der propagandistischen Gehirnwäsche des transatlantischen Mediennetzwerks entzogen hatte, wusste das auch ab Tag eins der russischen SMO. Es wurden Milliarden und Abermilliarden europäischen und amerikanischen Steuergeldes in der Ukraine für nichts und wieder nichts versenkt, und von den antirussischen Sanktionen und deren Auswirkungen auf den “Wertewesten” ist dabei noch gar nichts gesagt. Das heißt: Die EU-Kommission sitzt schwer in der Bredouille und hat eigentlich nichts mehr zu verlieren. Offenbar will sie sich aber nicht eingestehen, dass sie auch nichts mehr zu gewinnen hat. Das fehlerhafte Kalkül des “Wertewestens”, dass sich Russland in der Ukraine bis zu dem Punkt schwächen lasse, an dem die Russen in Moskau dann gegen Putin den Aufstand proben, war ein Schlag ins Wasser, den inzwischen 600 – 700.000 Ukrainer mit ihrem Leben bezahlt haben. Russland und Putin sind stärker als je zuvor. Wer allerdings weiß, dass er nichts mehr zu verlieren hat, könnte durchaus versucht sein, auszuprobieren, ob er für sich selbst nicht doch noch etwas zu gewinnen hätte.
Die westlichen Politiker sitzen wie in einem schlecht inszenierten Theaterstück, in dem die Kulissen zusammenbrechen und die Akteure improvisieren müssen. Stoltenberg, der tapfere Ritter der NATO, musste zähneknirschend zugeben, dass der “unprovozierte Angriff” doch nicht so unprovoziert war. Ein kleiner Fehler in der Dramaturgie, der jedoch das ganze Narrativ zum Wanken brachte. Wer von Anfang an skeptisch war, wurde als Verschwörungstheoretiker abgestempelt, doch nun bröckelt die Fassade. Milliarden von Steuergeldern flossen in ein Fass ohne Boden, während die Menschen in den Geberländern selbst immer tiefer in die Krise schlittern.
Die Sanktionen, so stolz verkündet und als moralischer Sieg gefeiert, haben vor allem eines bewirkt: sie haben den Westen selbst getroffen. Energiepreise explodieren, die Wirtschaft stagniert, und die Menschen fragen sich, wofür sie eigentlich bluten. Die EU-Kommission, die sich stets als Hüterin der europäischen Werte inszeniert, steht jetzt mit leeren Händen da. Statt der erhofften Schwächung Russlands und eines Volksaufstands gegen Putin, sieht man ein Russland, das sich fester zusammenschließt und seine Ressourcen strategisch klug einsetzt. Der Plan, Putin zu stürzen, ist grandios gescheitert, und die Ukrainer zahlen den höchsten Preis.
In dieser verzweifelten Lage greifen die EU-Politiker nach jedem Strohhalm. Sie sind wie Spieler, die all ihre Chips verloren haben, aber nicht aufhören können, in der Hoffnung, doch noch den großen Gewinn zu machen. Dabei übersehen sie die Realität: Die Spielregeln haben sich geändert, und die Karten, die sie in der Hand halten, sind wertlos. Die transatlantischen Beziehungen, die als Bollwerk gegen den Osten gedacht waren, sind ein Papiertiger. Statt den Zusammenhalt zu stärken, haben sie Spaltung und Unsicherheit gebracht.
Die Frage, die sich stellt, ist, wie lange die Bevölkerung diesen Zirkus noch mitmacht. Die Politiker sind auf einem sinkenden Schiff und anstatt die Lecks zu stopfen, streiten sie darüber, wer das Ruder übernimmt. Die Menschen sehen das Chaos und beginnen zu zweifeln: An den Führungsqualitäten, an den Versprechen und vor allem an der Integrität ihrer Anführer. Wenn alles gesagt und getan ist, bleibt die bittere Erkenntnis: Ein Plan, der auf Lügen und Illusionen basiert, kann nur scheitern. Und in diesem gescheiterten Plan stecken wir nun alle fest, während die Verantwortlichen immer noch so tun, als hätten sie alles unter Kontrolle.
Die Europäische Verteidigungs Union
Jim Ferguson meint, es ginge gar nicht um eine “Europäische Armee” im Rahmen der Nato, sondern um die Bildung einer “Europäischen Verteidigungs Union”, die auch außerhalb der Nato operieren würde. Im Rahmen der “Permanent Structured Cooperation” wäre zwar Großbritannien noch nicht wieder Mitglied der EU, aber Mitglied in der “Europäischen Verteidigungs Union” würde die Insel werden. Damit verbunden wäre die Abgabe der britischen Kontrolle über das britische Militär inklusive seiner Nuklearwaffen und der Geheimdienste. Die “Europäische Verteidigungs Union” würde nämlich zentral von Brüssel aus befehligt werden. Auch die Produktion von Rüstungsgütern wäre davon betroffen. Ursula von der Leyen habe erklärt, die gesamte Ausrüstung der europäischen Armeen künftig von einem einzigen Anbieter liefern zu lassen, ohne dabei zu verraten, um welchen Anbieter es sich handeln soll. Jede einzelne Patrone, jedes Artilleriegeschoß und jede Waffe solle künftig in Brüssel ausgesucht werden. Die Briten hätten dann nichts mehr mitzureden in solchen Fragen. Ebenfalls habe Ursula von der Leyen klargemacht, daß es diesbezüglich keine Verhandlungen geben wird.
Möglich sei das deshalb, weil die frühere Premierministerin Theresa May den gesamten Militärkomplex beim Brexit ausgespart hatte, ohne daß es jemandem größer aufgefallen sei. Im Resultat bedeute das, daß die Briten trotz des Brexits erneut mit ihren Steuergeldern zur Finanzierung von Vorhaben der EU herangezogen werden. Es würde auch keine britische Entscheidungshohheit mehr darüber geben, an welchen militärischen Einsätzen man sich beteiligen will und an welchen nicht.
Der britische Premier Sunak, so Ferguson, sei mit den EU-Plänen einverstanden und hänge sie in London lieber nicht an die große Glocke. Das Vertragswerk sei fertig ausformuliert und lasse sich quasi auf Knopdruck umsetzen, weil das militärische Gerät der Briten ohnehin den Nato-Standards entspricht. Von der Leyen habe klargemacht, daß die einzelnen EU-Länder kein Vetorecht in Sicherheitsfragen und Fragen der militärischen Strategie haben werden.
In der Tat scheint der “Dritte Weltkrieg” bereits zu laufen in Form eines stillen – und mehr denn je über die Medien ausgetragenen – Kampfes auf Leben und Tod zwischen den westlichen Globalisten und ihrem Ziel einer unipolaren Weltordnung mit einer Weltregierung einerseits – und den Verfechtern einer multilateralen Weltordnung andererseits. Es sieht auch nicht danach aus, als wolle der “Wertewesten” den verlorenen Ukrainekrieg tatsächlich verloren geben. Ein Whistleblower aus der amerikanischen Einwanderungsbehörde plauderte vergangene Woche aus, Wolodymyr Selensky habe bereits die US-amerikanische Einbürgerungsurkunde erhalten, könne jederzeit seinen Wohnsitz in die USA verlegen und würde dort sogar unter Personenschutz gestellt werden. Grund dafür könnte sein, daß die Neocons in ihrer Verzweiflung auf General Salushny setzen wollen, den General, der Selenskyj als Präsidenten wahrscheinlich ablösen wird – und daß der Komiker und Schauspieler Selenskyj aus dem Amt entfernt werden soll, weil er die Militärexperten nur stört. Zwischen Selenskyj und Salushny tobt seit Wochen ein erbitterter politischer Kampf.
In der Bredouille
Man versetze sich einfach einmal in die Lage jener Eurokraten, die das desaströse amerikanisch-britische Militärabenteuer in der Ukraine mit unterstützt hatten, wenn es dort einen Friedenschluß zu russischen Bedingungen gäbe. Die würde sich nicht grundsätzlich von der scheußlichen Lage unterscheiden, in der sich die amerikanischen Neocons als Kriegstreiber inzwischen befinden. Die ist so unangenehm, daß Joe Biden zu einem Erpressungsversuch griff. Wer seiner Forderung nach einem weiteren, 63 Milliarden umfassenden Hilfspaket für die Ukraine nicht vor Weihnachten noch nachkomme, riskiere den Einsatz amerikanischer Truppen in Osteuropa, da sich Putin nach der Ukraine auf jeden Fall Polen greifen würde. Gottlob ist er mit seinem Erpressungsversuch gescheitert. Realiter gibt es nicht ein einziges Indiz dafür, daß in Russland solche Pläne existieren. US-Außenminister Blinken versuchte es mit dem Schnack, daß 90 Prozent der geleisteten Hilfen “für die Ukraine” in den Taschen amerikanischer Rüstungsfirmen und deren Vertagspartnern landeten, was wiederum Arbeitsplätze in Amerika sichere. Mehr Zynismus geht kaum. Diese amerikanischen Arbeitsplätze bezahlen die Ukrainer mit ihrem Leben. Aber das scheint keine Rolle zu spielen für die Globalisten á la Biden, Blinken und von der Leyen, womit dann auch das Märchen widerlegt wäre, die Amerikaner und die Westeuropäer seien die Freunde der Ukrainer. Die Ukrainer gehen den Amerikanern maximal am Allerwertesten vorbei, so, wie jeder andere “Verbündete & Partner” ebenfalls. Für die Neocons ist die Ukraine nicht mehr, als ein abgenutztes Werkzueg, das zu nichts mehr taugt. Deshalb würden sie es auch gerne entsorgen. Die Forderung nach einem weiteren 63-Milliarden-Hilfspaket widerspricht dem nur auf den ersten Blick. Wenn Biden wissen konnte, daß der Kongress ein weiteres Paket in dieser Größenordnung nicht bewilligen würde, weil er schon auf den Schnack von der russischen Expansionslust nicht hereinfällt, kann er hernach den verlorenen Krieg in der Ukraine denen in die Schuhe schieben, die ihm dieses Hilfspaket verweigert hatten. Den Beweis dafür, daß die Ukrainer gewonnen hätten, wenn sie nur dieses Hilfspaket erhalten hätten, wird er niemals antreten müssen. So steigt man in den USA aus einem Krieg aus, ohne zugeben zu müssen, daß man aussteigen musste.
Die Lage in Brüssel: Vom Nato-Partner USA Länge mal Breite “verarscht” worden, Milliarden und Abermilliarden sinnlos in der Ukraine versenkt, über eine halbe Million tote Ukrainer, die Energie-Nabelschnur nach Russland durchtrennt, sich mit den Sanktionen schwer ins eigene Knie geschossen, global nahe an der Bedeutungslosigkeit und im Endeffekt ein völlig nutzloser, kostspieliger, impertinenter und parasitärer Haufen, der keinem europäischen Land irgendetwas nützt, vor allem den sogenannten Geberländern nicht. Wer nichts mehr zu verlieren hat, könnte leicht dem verführerischen Gedanken anheim fallen, daß er eventuell noch etwas zu gewinnen hätte – und wenn nicht, daß es dann auch schon egal wäre. Wer von Globalisten irgendetwas erwartet, das auch nur im entferntesten mit “westlichen Werten” zu tun hat, müsste schon ausgesprochen naiv sein.