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Prima! Die Fakten-Tscheka hat eine eigene Hymne

Sagt Ihnen die Bezeichnung “Tscheka“ noch etwas? Genau genommen hieß diese Organisation “WeTscheka“ – und DAS war eine Abkürzung und stand für die sperrige Bezeichnung “Allrussische außerordentliche Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage“. Chef der “Tscheka“ war Felix Dserschinski, ein polnisch-litauisch stämmiger adeliger Berufsrevolutionär.

von Peter Keuner

Bis zum Jahr 1922, also dem Übergang der “Tscheka“ in die “GPU“, deren Chef weiterhin Dserschinski blieb, bildete die “Tscheka“ die erste sowjetische Geheimpolizei, betrieb Konzentrationslager und liquidierte in den 5 Jahren ihres Bestehens gesichert mindestens 13.000 Menschen (die Zahlen gehen da weit auseinander, weil die meisten Liquidierten eher dem Standrecht zum Opfer fielen und Lenin die Akten vernichten ließ– realistische Schätzungen sprechen von 50.000 bis 250.000 Opfern). Die Zentrale befand sich am Lubyankaplatz in Moskau. Die “Lubyanka“ wurde zum Synonym für die häßliche Fratze, den Terrorgedanken und für den Unterdrückungsapparat im bolschewiken “Paradies auf Erden“. Die Angehörigen der “Tscheka“, ihres Nachfolgers, der “GPU“ bis hin zum “KGB“ zum Ende des Sowjetreiches – sowie in allen Geheimdienstgruppierungen der Ostblockstaaten (wie z.B.“ STASI“ in der DDR oder “ Securitate“ in Rumänien) nannten sich stolz “Tschekisten“.

Der bereits von Lenin und Dserschinski festgelegte Aufgabenbereich dieser Geheimpolizeiorganisationen deckt sich übrigens weitestgehend – zumindest, was die Zersetzungsaufgaben betrifft – mit der Herangehensweise der selbsternannten “Fakten-checker“ in unseren Tagen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass sich diese Hansel selbst einen Namen geben, der jedenfalls vom Klang her sehr an die “Tscheka“ erinnert.

Wie oben bereits ausgeführt, haben auch die Angehörigen der Geheimpolizeien in den anderen Ostblockstaaten sich selbst als “Tschekisten“ bezeichnet und ihren Terror an dem Konzept der “Tscheka“ ausgerichtet. Auch die “StaSi“ der DDR reihte sich dort nahtlos ein. Nun ist es eine typisch-deutsche Eigenart, dass jeder Rotz auch eine eigene musikalische Hymne braucht. Deshalb existiert auch eine von Markus Wolf aus dem Russischen nachgetextete Hymne der StaSi: “Das Kundschafterlied“. Wenn wir uns den Text ansehen, erkennen wir, warum sich die “Faktentscheka“ genauso benennt und warum sie nun sogar eine eigene Hymne haben. (Wenn bei mir auf dem Rechner irgendwelche “Faktentschetniks“ hochploppen, startet automatisiert diese Hymne – ein Tipp, den ich Ihnen hiermit weitergebe.

Lange Rede – kurzes Lied: Hier ist die Hymne der Fakten-Tscheka (Die Ausführenden “Waffenbrüder – Klassenbrüder“ aus Karl-Marx-Stadt lassen sich bestimmt für eine Neuaufnahme reaktivieren):

https://www.youtube.com/watch?v=coNN1wAbkkA

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