Flutkatastrophe: Bundeskanzler Olaf Scholz holt Parka und Gummistiefel aus der Requisite und läßt sich mit steinerner Mine vor Sandsäcken photographieren. Während des Pressetermins sieht man im Hintergrund Helfer mit ungewöhnlich dunklem Teint in Warnwesten Sandsäcke befüllen.
Von Björn Höcke auf Telegram
Ein schönes Bild: Helfen hier etwa Asylzuwanderer freiwillig bei den Aufräumarbeiten? Solidarität mit den Flutopfern, aus Dankbarkeit für die Gastfreundschaft? Das klingt, als habe Relotius Regie geführt.
Von Anwohnern hört man weniger erbauliche Berichte über diesen selbstlosen Arbeitseinsatz: Das seien Statisten, die vom Landratsamt Nordhausen extra mit drei Taxi-Kleinbussen angekarrt wurden. Man empfand den ganzen Auftritt als Behinderung der Arbeit: Tatsächliche Fluthelfer mußten für die Aufnahmen ihre Arbeit einstellen, damit die gewünschten Bilder entstehen. Als die Pressephotographen weg waren, zog die Staffage wieder ab. Es spricht ja eigentlich nichts dagegen, daß Menschen, die hier Asyl beantragen und von der Allgemeinheit bestens versorgt werden auch zu Gemeinnütziger Arbeit herangezogen werden. Aber das wird nicht gemacht: Selbst ihre Unterkünfte müssen sie nicht selbst sauber halten – Reinigungspersonal, Köche, Hausmeister und Sicherheitspersonal werden gestellt (und vom Steuerzahler finanziert). Aus welchem Grund werden dann solche Schauveranstaltungen inszeniert?
Die Not der Bürger dient da nur als Kulisse.
Update: Der MDR behauptet allerdings was ganz anderes:
„Den Recherchen zufolge waren in der Tat Asylbewerber zum Befüllen von Sandsäcken nach Berga geschickt worden – allerdings ohne Bezug zum Besuch von Olaf Scholz. Das bestätigte am Freitag auch MDR-Moderator Lars Wohlfarth, der am Donnerstag in Berga mitgeholfen und von dort aus berichtet hatte. Wohlfarth zufolge waren die rund 20 Asylbewerber auch erst nach 14 Uhr in Berga eingetroffen. Kanzler Scholz hatte das Hochwassergebiet da bereits verlassen. Die Asylbewerber hätten bis zum Abend geholfen, Sandsäcke zu befüllen, teilte die Feuerwehr Berga der Mitteldeutschen Zeitung mit.“