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Cannabis, Marihuana, CBD … eine kleine Zwischenbilanz

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Im Nachgang zur Legalisierung von Marihuana/Cannabis (dt. Hanf), die zum 1. April 2024 erfolgte, ist die Diskussion um die Sinnfälligkeit dieser Legalisierung längst nicht abgeebbt. Ob so simple Verwechselungen von ewig legalen Produkten, wie CBD Hasch im Onlineshop Justbob, bis hin zur Debatte innerhalb der Justiz, zu anhängigen Verfahren und zur Auslegung dieser Legalisierung sind da noch unzählige Baustellen die den urdeutschen Verwaltungsapparat eine Weile gut in Schach halten können.

Oftmals leidet in der zuvor besagten Debatte der Blick auf die realen Gegebenheiten und nur zu schnell wird dabei blindlings eine Parallele zu Drogen im Allgemeinen aufgemacht, die so der Sache um eine originäre Nutz- und Heilpflanze kaum gerecht wird. Es wäre müßig an dieser Stelle den unendlichen Nutzen der Hanfpflanze preisen zu wollen, dazu finden sich im Internet unzählige Quellen, die sich überaus spannend lesen und denen es auch an Wissenschaftlichkeit nicht mangelt.

Wie immer … Natur schlägt Pharma

An dieser Stelle sei ein besonderer Aspekt der Hanfpflanze aufgegriffen, der bislang nur zögerlich debattiert wird, jetzt aber zunehmend ins Gespräch kommt. Es geht um den Einsatz von Hanf/Cannabis/Marihuana/CBD in der Krebstherapie. Man könnte auch sagen: „Krebs mag kein Dope“. Aber Scherz beiseite, es sind durchaus die natürlichen Wirkstoffe, die dem Krebs zusetzen und den Weißkitteln zu denken geben. Anders als bei den radikalen Pharma-Präparaten gibt es hier keine nennenswerten Nebenwirkungen. Ein Indiz dafür, dass der menschliche Körper mit Natursubstanzen immer noch besser zurechtkommt als mit der um einiges profitableren Pharma-Chemie.

Um das Potential der Pflanze ein wenig besser abschätzen und verstehen zu können, empfehlen wir diesen Aufsatz: Cannabis als Naturheilmittel bei und gegen Krebs? Das ist mit Sicherheit noch nicht der letzten Weisheit Schluss aber überaus lesenswert. Im Kern geht es um allerhand Beobachtungen und Studien, die nahelegen, dass sich mit der Hanfpflanze eine ganze Menge sogar in Sachen Krebs bessern lässt.

Bislang anerkennt die Pharma in der Regel selbst relativ gut nachgewiesene Naturheilmittel allenthalben als „Komplementärbehandlung“ zur guten und teuren Pharma-Chemie. Als wäre es abgesprochen, müssen Krebspatienten, die nach Alternativen suchen, sogleich selbst tief in die Tasche greifen, da sich die Krankenkassen vorzugsweise der Kostenübernahme entziehen. Dabei ist das häufigste Argument, dass die alternativen Methoden in der Leitlinie zur Krebsbehandlung eben nicht verankert sind.

In der eben geschilderten Situation spiegelt sich natürlich noch ganz etwas anderes wider. Hier kann man Bezug nehmen auf das Missverhältnis zwischen Pharmaindustrie und Politik, gemeint ist der Lobbyismus. Wie diverse Krisen, besonders die letzte Pandemie, gezeigt haben, gibt es eine starke Lobby im Medizinbereich, vorzugsweise in der Pharma, die kaum Interesse daran hat mit nicht patentierbaren Präparaten für günstige Gesundheit zu sorgen. Hinzu kommt, dass die ganzen privaten Krankenhausträger auf Profit eingestellt sind. Das Thema Gesundheit der Menschen ist das eher ein lästiges Übel bei der Gewinnerzielung.

Das nächste Missverhältnis wird sichtbar im Bereich der Forschung. Unabhängige Wissenschaft st ofensichtlich ein Relikt aus vergangenen Zeiten und führt allenthalben hier und dort ein Nischendasein. Die „ernstzunehmende Wissenschaft“ muss sich nach den Geldgebern strecken und dem Grunde nach auch nur die Pharma bestätigen. Da bleibt dann wenig Zeit und Geld um auch Naturprodukte auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen. Letztlich eben auch, weil die kaum patentierbar sind.

Das Cannabis-Dilemma

So hat die eher halbherzige Legalisierung von Hanf für allerhand Unruhe gesorgt. Da es aber politischer Wille war, offenbar der Herzenswunsch einer kiffenden Zunft bei den Grünen, musste das Thema gemäß Koalitionsvertrag umgesetzt werden, wenngleich so stümperhaft umgesetzt wie viele andere Vorhaben der Ampel-Koalition. Hier noch so eine Anekdote dazu: Ausgerechnet der Drogenbeauftragte mahnt zu Eile bei Cannabis-Legalisierung. Dies zum politischen Hintergrund.

Der Bereich rund ums das CBD-Öl und weitere nicht THC-haltige Produkte ist da schon etwas weiter entwickelt, führt aber aufgrund der pflanzlichen (Marihuana) Herkunft immer noch ein Schattendasein. Dabei hätte man in der Erforschung und Vermarktung dieser Pflanze mit Potential erheblich weiter sein können und der gesamte Bereich müsste nicht unbedingt mehr mit dem Schmuddel-Image be- und verhangen sein.

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